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Eintrittspreise in Venedig steigen: Mehr Einnahmen und Bußgelder

Venedig verzeichnet über 720.000 zahlende Besucher, die 5,4 Millionen Euro einbrachten. 2.500 Bußgelder wurden verhängt, um fehlende Tickets zu ahnden.

Ob das Eintrittssystem auch 2026 wieder greift, ist offen. (Archivbild)
Foto: Christoph Sator/dpa

Teilweise doppelt so teuer, aber auch fast doppelt so hohe Einnahmen: In diesem Jahr mussten Tagestouristen in Venedigs Altstadt erneut ein Eintrittsticket kaufen. Die zweite Testphase des umstrittenen Systems ist nun abgeschlossen. Über 720.000 zahlende Besucher wurden gezählt, die rund 5,4 Millionen Euro einbrachten – fast doppelt so viel wie bei der Premiere im Jahr 2024. Darüber hinaus wurden 2.500 Bußgelder verhängt, etwa wegen fehlender Tickets.

Dieses Mal war die Regelung an 54 Tagen gültig, die auf Wochenenden und Feiertage im April, Mai, Juni und Juli verteilt waren – jeweils zwischen 8.30 und 16.00 Uhr. „Frühbucher zahlten fünf Euro. Spätentschlossene mussten das Doppelte an der Kasse bezahlen. Ausnahmen galten nach wie vor für Einheimische, Kinder sowie Übernachtungsgäste, die sowieso die Kurtaxe entrichten mussten.“

Stadt: «Ziel des Systems ist nicht die Geldbeschaffung»

Die Regelung für den Eintritt soll dazu beitragen, den Massentourismus in Venedig an der Adria besser zu kontrollieren. Finanzstadtrat Michele Zuin erklärte, dass das System auch im zweiten Jahr gut funktioniert habe und für mehr Planungssicherheit bei den Besuchern gesorgt habe. Das Ziel sei jedoch nicht die Geldbeschaffung.

Der finanzielle Einfluss ist jedoch nicht zu unterschätzen. Um einen Vergleich anzustellen: Im Jahr 2024 wurde das weltweit einzigartige Modell an 29 Tagen getestet. Die maximale Gebühr betrug fünf Euro. Am Ende des Testzeitraums waren 485.000 Personen registriert, wodurch die Einnahmen auf etwa 2,4 Millionen Euro beliefen.

Das Geld, nach Abzug der Betriebskosten, soll direkt der Stadt und den Bewohnern zugutekommen – beispielsweise durch stabile Müllgebühren. Eine umfassende Auswertung der gesammelten Daten steht noch aus.

Eintrittsgeld auch 2026?

Ob das Eintrittssystem auch im Jahr 2026 wieder funktioniert, ist unsicher. Die Befürworter betrachten die Maßnahme als symbolisches Signal: Venedig ist fragil und muss geschützt werden. Allerdings bleibt die Kritik unverändert: Es gibt zu viele Ausnahmen und keine verbindliche Besucherobergrenze.

Außerdem fragt sich, ob eine Eintrittsgebühr ausreicht, um den Massentourismus zu reduzieren. Vor allem, da ein Kaffee rund um den Markusplatz fast genauso viel kostet wie das Tagesticket. In der Altstadt Venedigs leben heute weniger als 50.000 Menschen, aber jedes Jahr kommen Millionen Touristen.

dpa