Die Bezahl-Saison 2025 beginnt zu Ostern: Tagesbesucher müssen bis zu zehn Euro zahlen, fast doppelt so viel wie im Vorjahr.
Venedig führt höhere Eintrittspreise für Tagesbesucher ein
Der Preis für den Eintritt nach Venedig wird bald wieder steigen – und zwar auf ein Rekordniveau: Tagesbesucher müssen nun bis zu zehn Euro bezahlen, um ein paar Stunden in der italienischen Lagunenstadt an der Adria zu verbringen. Im vergangenen Jahr betrug der Preis nur die Hälfte.
Die Zahlungsperiode für das Jahr 2025 beginnt zu Ostern. In der ersten Runde wird vom Karfreitag bis zum ersten Wochenende im Mai an jedem Tag Eintritt verlangt. Insgesamt müssen in diesem Jahr an 54 Tagen Gebühren entrichtet werden, fast bis in den August hinein. Dies ist fast doppelt so viel wie im vergangenen Jahr.
Fünf Euro für Frühbucher – für die anderen zehn
Im Jahr 2024 verlangte Venedig als erste Stadt der Welt von Kurzbesuchern Eintritt – ähnlich wie in einem Museum. Wer kein Ticket hatte, riskierte eine Strafe von bis zu 300 Euro. Dies schien jedoch kaum jemanden abzuschrecken. Im Gegenteil: Die Besucherzahlen für die über anderthalb Jahrtausende alte Stadt, die unter Massentourismus leidet, stiegen weiter an.
Im Grundsatz läuft alles weiter wie bisher – nur, dass jetzt häufiger und mehr gezahlt werden muss. Wer frühzeitig bucht, darf weiterhin für fünf Euro in die Stadt. Wer sich bis drei Tage vor dem Besuch (oder noch länger) Zeit lässt, muss künftig allerdings das Doppelte blechen. Bürgermeister Luigi Brugnaro nannte ausdrücklich als Ziel, Touristen zu bestimmten Terminen vom Besuch abhalten zu wollen. «Venedig ist die erste Stadt der Welt, die sich mit dem Problem des Übertourismus auseinandersetzt.»
2,4 Millionen Euro Einnahmen im vergangenen Jahr
Von Anfang Mai bis Ende Juli wird an allen Wochenenden Eintritt verlangt, immer von freitags bis sonntags. Die Zahlung ist zwischen 8.30 Uhr und 16.00 Uhr fällig. Im vergangenen Jahr wurden 485.000 zahlende Besucher gezählt, was der Stadt mehr als 2,4 Millionen Euro einbrachte. Allerdings bedeutet dies auch, dass viele Touristen sich vorbeimogelten. Die Kosten für die Entwicklung und den Betrieb des Systems sind noch lange nicht gedeckt. Übernachtungsgäste müssen weiterhin keinen Eintritt zahlen, jedoch Kurtaxe.
Der Zustrom von Besuchern bringt der Stadt viel Geld ein, aber bringt auch große Probleme mit sich. Im Zentrum mit seinen Hunderten von Kanälen leben heute weniger als 50.000 Einwohner, während es mehr als 50.000 Gästebetten gibt. Jedes Jahr besuchen mehr als 15 Millionen Menschen die Stadt, und die Tendenz ist steigend. An vielen Tagen ist es in den engen Gassen rund um den Markusplatz und die Rialtobrücke kaum noch möglich, voranzukommen.
Eine Tasse Cappuccino teurer als Eintritt
Viele bezweifeln jedoch, dass die Gebühr jemals effektiv sein wird. Selbst zehn Euro Eintritt werden nur wenige abschrecken. Venedig ist generell nicht günstig: Auf dem Markusplatz kostet ein einziger Cappuccino immer noch mehr als der Eintritt. Einheimische haben natürlich freien Eintritt. Kinder unter 14 Jahren sowie einige andere Gruppen sind weiterhin von der Gebühr befreit.
Die Stadtoberen von Venedig wollen weiterhin auf eine Obergrenze verzichten, wann die Stadt wegen zu vieler Besucher geschlossen wird. In der Regel erhält man einen QR-Code über das Internet, den man vor der Ankunft auf das Handy lädt. Dieses Modell wird auch von anderen Städten weltweit verfolgt, die unter Massentourismus leiden.