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Verdächtiger nach Missbrauch von Kind in Rumänien gefasst

Tagelang suchen die Ermittler einen Mann, der ein kleines Mädchen aus dem Erlebnisbad Rulantica gelockt haben soll. Sein Reisepass ist weg, die Ermittler vermuten ihn in Rumänien – und finden ihn.

Der flüchtige Verdächtige sei durch Aufnahmen von Überwachungskameras identifiziert worden, hieß es von der Polizei. (Archivbild)
Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Nach der Festnahme des Verdächtigen im Fall des mutmaßlichen Missbrauchs eines kleinen Mädchens aus dem Erlebnisbad Rulantica in Südbaden ist noch unklar, wo der 31-Jährige aufgegriffen wurde. «Derzeit liegen keine näheren Details zu der Festnahme in Rumänien vor», teilte die Polizei am Freitagabend mit. Nach dem Rumänen war mit internationalem Haftbefehl gefahndet worden.

Er wird beschuldigt, das sechs Jahre alte Kind am vergangenen Samstag aus dem Bad heraus in einen Wald gelockt und sexuell missbraucht zu haben. Das hilflose Mädchen wurde fünf Kilometer entfernt vom Schwimmbad gefunden.

Zusammenarbeit mit rumänischen Behörden

Erst Tage nach dem vermuteten Vorfall kam die Polizei auf die Spur des Mannes. Ein Polizeisprecher hatte erklärt, dass dies unter anderem an der Menge der Bilder lag, die erst nach und nach ausgewertet werden konnten. Der Verdächtige, der laut Polizei in der Region lebt und an jenem Samstag das Bad besucht hatte, wurde durch Überwachungsvideos identifiziert. Diese wurden vom Europa-Park als Betreiber zur Verfügung gestellt.

In Kooperation mit den rumänischen Sicherheitsbehörden haben die deutschen Behörden nun einen Erfolg bei den Ermittlungen erzielt. Gegen den Mann wurde ein Haftbefehl wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs eines Kindes erlassen. Die Polizei teilte mit, dass er am späten Freitagabend festgenommen wurde. Es war zunächst unklar, wann er nach Deutschland ausgeliefert werden könnte.

Keine Hinweise auf Vergewaltigung

Am Tag der Tat hatte das sechsjährige Mädchen im Badezimmer ihre Eltern aus den Augen verloren. Der Mann hatte dies offenbar bemerkt, das Kind laut Polizei angesprochen und ihm Hilfe angeboten. Dann habe er es in ein angrenzendes Wäldchen geführt und es dort aufgefordert, sexuelle Handlungen an ihm vorzunehmen.

Laut den Ermittlern gibt es keine Hinweise auf eine Vergewaltigung. Das Kind blieb weitgehend unverletzt. Der 31-Jährige ließ sein Opfer alleine zurück, berichtete die Polizei. Das verängstigte Kind kämpfte alleine und in der Dunkelheit durch den Wald, nur mit Badeschlappen und Bikini bekleidet. Währenddessen suchten die Eltern verzweifelt nach ihrem Kind im Bad. Ein Zeuge entdeckte später das hilflose Kind in Grafenhausen.

Erst andere Männer im Visier der Ermittler

Bevor die Ermittler den Festgenommenen identifizierten, hatten sie zunächst andere Verdächtige im Fokus gehabt. Diese wurden später jedoch ausgeschlossen.

Ein unbeteiligter Zeuge, der ebenfalls auf dem Bildmaterial zu sehen gewesen war, hatte den Ermittlern schließlich den Hinweis auf die Identität des Mannes gegeben. «Von da an wussten wir, wer er ist», hatte ein Polizeisprecher gesagt. 

Während einer Wohnungsdurchsuchung am späten Dienstagabend entdeckten die Beamten Kleidungsstücke, die der Verdächtige angeblich zur Tatzeit trug. Sein Reisepass konnte von der Polizei nicht gefunden werden, jedoch waren die Pässe anderer Familienmitglieder vorhanden, weshalb er sofort mit einem internationalen Haftbefehl gesucht wurde.

dpa