Im Europa-Park-Bad Rulantica verschwindet ein Kind, wird mutmaßlich missbraucht und später aufgegriffen. Zuvor war der flüchtige Verdächtige wohl kilometerlang mit dem Kind zu Fuß unterwegs.
Verdächtiger war mit Mädchen zu Fuß unterwegs

Nach bisherigen Erkenntnissen war der 31 Jahre alte rumänische Verdächtige zu Fuß mit dem Kind unterwegs, nachdem er das Mädchen aus dem Erlebnisbad Rulantica des Europa-Parks Rust gelockt hatte. Ein Polizeisprecher sagte, es gebe keinen Hinweis darauf, dass der Mann den Weg in den Wald mit dem Sechsjährigen in einem Fahrzeug zurückgelegt habe. Es werden dringend Zeugen gesucht, die das Mädchen und den mutmaßlichen Täter am vergangenen Samstag während dieses kilometerlangen Fußmarsches gesehen haben.
Am Abend des Vorfalls konnte das kleine Mädchen noch befragt werden. Ein Passant hatte es zuvor aufgegriffen, nachdem der Verdächtige es alleine im Wald zurückgelassen hatte. Es wurden Spuren gesichert – welche Art, wurde nicht bekannt gegeben. Die Kleidung, die der Mann am Tag der Tat getragen haben soll und später in seiner Wohnung gefunden wurde, wird derzeit untersucht. Der Mann lebte in der Wohnung mit Familienangehörigen zusammen. Es wurde nicht mitgeteilt, ob es sich dabei um Frau, Kinder oder andere Verwandte handelt.
Kind ist vermutlich traumatisiert
Das Kind, das nach Angaben des Sprechers vermutlich traumatisiert ist, ist wieder zu Hause bei seinen Eltern – ob die Eltern in Deutschland oder im Ausland leben, wollte der Sprecher aus Rücksicht auf die Familie nicht sagen. Es ist unklar, ob das Mädchen in psychologischer Betreuung ist. Die Polizei bietet Unterstützung an und steht in ständigem Kontakt mit der Familie. Die Eltern entscheiden allein, ob und welche Hilfeangebote angenommen werden, wie der Sprecher betonte.
Der Mann, der mit internationalem Haftbefehl gesucht wird, soll ins Ausland geflohen sein – vermutlich nach Rumänien. Laut dem Polizeisprecher ist es üblich, dass Personen dort untertauchen, wo sie sich gut auskennen und eine vertraute Umgebung haben. Die Polizei steht in engem Kontakt mit den Behörden. Es ist jedoch auch möglich, dass er direkt in ein anderes Land geflohen ist – oder sein Heimatland erneut verlassen hat.
Vom Europa-Park hatte es nach Bekanntwerden des Falls geheißen: «Wir sind alle sehr betroffen.» Alle 700 Mitarbeiter im Erlebnisbad Rulantica seien sehr sensibilisiert, was das Thema angehe, hatte ein Sprecher gesagt. Der Europa-Park liegt in der Nähe von Freiburg und gehört zu den größten Freizeitparks Deutschlands.