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Lebensmittelvergiftung: Ursachen, Symptome und Prävention

Lebensmittelvergiftungen können durch Bakterien, Pilze oder Toxine ausgelöst werden. Symptome sind Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Prävention durch Kühlung und Erhitzen.

Die häufigsten Symptome bei Lebensmittelvergiftung sind Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.
Foto: Ahmed Deeb/dpa

Zwei Kinder und ihre Mutter aus Deutschland sind während eines Besuchs in Istanbul gestorben, der Vater wird noch auf der Intensivstation behandelt. Als Todesursache stehen Lebensmittelvergiftungen im Raum. Ob tatsächlich die verzehrten Speisen die Todesfälle verursacht haben, ist jedoch unklar, die Ermittlungen laufen. Was es zum Thema Lebensmittelvergiftung zu wissen gibt.

Wodurch werden Lebensmittelvergiftungen ausgelöst?

Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) können Lebensmittelvergiftungen auftreten, wenn sich Schimmelpilze oder bestimmte Bakterien im Lebensmittel vermehren, die Giftstoffe (sogenannte Toxine) bilden. Zudem können Fische und Muscheln marine Biotoxine (Algentoxine genannt) enthalten, die Lebensmittelvergiftungen auslösen. Die Toxine können sich im Gewebe von Muscheln und Fischen, die sich von diesen Algen ernähren, einlagern und anreichern. «Einige marine Biotoxine sind hitzestabil und können beim Menschen nach dem Verzehr kontaminierter Muscheln oder Fische verschiedene Krankheiten hervorrufen», heißt es vom Institut. 

Vergiftungen können auch durch Toxine verursacht werden, die in Pflanzen und Pilzen vorkommen. Zum Beispiel können sogenannte Glykoalkaloide in grünen, keimenden oder beschädigten Kartoffeln vorkommen.

Für wen kann das gefährlich sein?

Birgit Terjung, Fachärztin für Gastroenterologie und Mediensprecherin der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS), warnt davor, dass eine Lebensmittelinfektion gefährlich werden kann. Besonders gefährdet seien Säuglinge, Kinder, Schwangere, ältere Menschen oder Personen mit einem geschwächten Immunsystem.

«Abhängig vom Toxin können die akuten Vergiftungen schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen hervorrufen und im Einzelfall tödlich enden», heißt es vom BfR. Allerdings gebe es in Deutschland keine belastbaren Zahlen über die Häufigkeit von akuten Lebensmittelvergiftungen.

Die Symptome einer Lebensmittelvergiftung sind in der Regel Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Laut DGVS verschwinden die Beschwerden jedoch in den meisten Fällen von selbst innerhalb von ein bis drei Tagen. Personen in Risikogruppen sollten bei Verdacht auf eine Lebensmittelinfektion ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Welche Vorsichtsmaßnahmen gibt es?

Laut BfR ist es wichtig, bei Durchfall ausreichend zu trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Wenn dieser Zustand länger anhält oder blutig ist, bei anhaltendem Erbrechen oder anderen schwerwiegenden Symptomen, sollte ärztlicher Rat eingeholt oder ein Krankenhaus aufgesucht werden.

Das Bundesinstitut empfiehlt, dass leicht verderbliche Lebensmittel immer ausreichend gekühlt werden sollten, um Lebensmittelvergiftungen durch bakterielle Toxine zu verhindern. Zudem sollten erhitzte Speisen entweder bei mindestens 60 Grad gehalten oder schnell abgekühlt werden, damit der Temperaturbereich zwischen 7 und 60 Grad, in dem Bakterien wachsen und Sporen auskeimen können, möglichst schnell durchlaufen wird.

In warmen Ländern oder Ländern, in denen die Hygienestandards nicht sehr hoch sind, sollten Reisende aufpassen, was sie zu sich nehmen, empfiehlt Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. Dabei gelte der Grundsatz: «Koch es, schäle es oder lasse es sein». Meiden sollte man daher etwa tierische Lebensmittel, die nicht durcherhitzt sind oder Obst und Gemüse, das nicht geschält werden kann. Sinnvoll sei auch, sich vor einer Reise bezüglich einer Reiseapotheke zu erkundigen oder die Tipps des Auswärtigen Amts zum Reiseland anzuschauen.

dpa