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Verheerende Waldbrände gehen in Portugal weiter

Seit Tagen brennen in Portugal vielerorts Wälder, Wiesen und Felder – und auch Häuser und Fahrzeuge. Das Leid der Einsatzkräfte und Bürger wird wohl so schnell nicht enden.

Die zerstörte Fläche ist bereits doppelt so groß wie der Bodensee. (Archivbild)
Foto: Bruno Fonseca/AP/dpa

Die Waldbrände, die seit Sonntag in Portugal wüten, haben bereits eine Fläche zerstört, die doppelt so groß ist wie der Bodensee. Insgesamt wurden nach rund vier Tagen gut 106.000 Hektar (1.060 Quadratkilometer) von den Flammen betroffen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Lusa unter Berufung auf Zahlen des europäischen Überwachungssystems Copernicus berichtete.

Vor allem die Regionen Aveiro, Porto und Viseu im Norden und Zentrum Portugals waren betroffen. Laut der neuesten offiziellen Bilanz des portugiesischen Zivilschutzes (ANEPC) gab es 5 Todesopfer (4 Feuerwehrleute und ein Zivilist) und 59 Verletzte, 10 davon schwer. Am Dienstag war noch von 7 Toten die Rede gewesen. Hunderte Menschen mussten in den vergangenen Tagen evakuiert werden, die meisten – bis auf etwa 60 – konnten inzwischen wieder in ihre Häuser zurückkehren.

Entwarnung ist nicht in Sicht

Laut Zivilschutz waren nachmittags noch 23 größere und 21 mittlere Brände aktiv. Die Flammen wurden demnach von insgesamt mehr als 3.000 Einsatzkräften bekämpft, die von fast 1000 Land- sowie 19 Löschflugzeugen und Hubschraubern unterstützt wurden. Die Löscharbeiten würden von dem zum Teil schwer zugänglichen Gelände sowie von starken Winden erschwert, hieß es. «Die nächsten 48 Stunden werden noch kompliziert sein», warnte ANEPC-Chef André Fernandes vor Journalisten.

Acht Flugzeuge aus Spanien, Griechenland, Italien und Frankreich unterstützten den Einsatz gegen die Feuer. Spanien entsandte am Mittwoch 248 Angehörige und 82 Fahrzeuge der Militärischen Nothilfeeinheit UME in das Nachbarland. Madrid gab diese Informationen bekannt.

Mehrere Autobahnen und Landstraßen des beliebten Urlaubslandes waren auch am Mittwoch weiterhin teilweise gesperrt. Der Luft-, Zug- und Fernbusverkehr waren stark beeinträchtigt. Der Rauch verdunkelte den Himmel über mehreren Gemeinden. Die Flammen griffen auf Dutzende Gebäude und unzählige Fahrzeuge über. Die Bürger wurden gebeten, zu Hause zu bleiben und so wenig Wasser wie möglich zu verbrauchen. Der Waldbrandalarm aufgrund ungünstiger Wetterbedingungen bleibt bis Donnerstagabend in Kraft.

dpa