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Anstieg von Fahrraddiebstählen: Teure Räder im Visier der Diebe

Die Täter gehen gezielter vor: Durchschnittlicher Schaden pro Diebstahl liegt bei 1.190 Euro – dreimal so viel wie vor 20 Jahren.

Nur eben schnell abgestellt - und zack, kann das Fahrrad weg sein. Laut den Versicherern haben Diebe ihre Strategie verändert. (Symbolbild)
Foto: Andreas Gebert/dpa

Fahrraddiebe haben es im vergangenen Jahr nach Angaben der Versicherungswirtschaft vor allem auf hochwertige Räder und E-Bikes abgesehen. «Die Täter gehen offenbar gezielter vor», sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). «Der durchschnittliche Schaden liegt inzwischen bei rund 1.190 Euro – mehr als dreimal so viel wie vor 20 Jahren.»

Insgesamt wurden im Jahr 2024 demnach weniger versicherte Räder gestohlen: Die GDV registrierte rund 135.000 Diebstähle und damit 10.000 weniger als im Vorjahr. «Dennoch mussten die Versicherer mit 160 Millionen Euro rund 10 Millionen Euro mehr leisten als im Jahr zuvor», so Asmussen. «Das ist der höchste Stand der letzten 20 Jahre.»

Kriminalstatistik: Kaum jeder zehnte Raddiebstahl aufgeklärt

Nicht alle Radbesitzer versichern ihr Fahrrad ausreichend oder überhaupt: Gemäß der kürzlich veröffentlichten Polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2024 wurden in Deutschland etwa 246.000 Fahrraddiebstähle registriert. Dies entspricht ungefähr 6,9 Prozent weniger Fällen als im Vorjahr. Die Verwendung von GPS-Trackern und eine verbesserte Sicherung könnten mögliche Gründe für diesen Rückgang sein, wird berichtet.

Laut Statistik bleibt die Aufklärungsquote jedoch weiterhin niedrig: Nur etwa 24.000 Fahrraddiebstähle, also knapp unter 10 Prozent der Fälle, konnten gelöst werden.

Doppelt hält besser: Wie kann man das Rad besser sichern?

Die Versicherer raten dazu, qualitativ hochwertige Schlösser zu benutzen. Und doppelt hält besser: Mit zwei Schlössern können Rahmen und Räder getrennt gesichert werden. Besonders stabile U- oder Kettenschlösser werden vom GDV empfohlen.

Das Fahrrad sollte immer an einem festen Objekt wie einem Fahrradständer gut sichtbar gesichert werden. Belebte und gut beleuchtete Orte wirken abschreckend auf Diebe. Außerdem: Ein registriertes Fahrrad kann im Falle eines Diebstahls leichter identifiziert und wiedergefunden werden.

Der GDV empfiehlt auch, den Versicherungsschutz regelmäßig zu überprüfen und eine zusätzliche Fahrradversicherung für hochwertige Räder abzuschließen. Es ist ratsam, Kaufbelege und aktuelle Fotos sicher aufzubewahren – dies kann im Falle eines Schadens Nerven sparen.

dpa