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Schrecklicher Unfall in den Pyrenäen: Sessellift bricht zusammen

Idyllisches Winterparadies verwandelt sich in Ort des Schreckens. Rettungsarbeiten in vollem Gange, Ursache wird untersucht.

 Die genaue Ursache des Unfalls werde noch untersucht, hieß es. (Archivbild)
Foto: Veronica Lacasa / Veronica Lacas/EUROPA PRESS/dpa

Bei einem Vorfall mit einem Sessellift im Nordosten Spaniens wurden zahlreiche Menschen verletzt. Zwei der Betroffenen befinden sich laut den neuesten Informationen in einem kritischen Zustand, wie die Regierung der Region Aragonien mitteilte. Insgesamt gab es bei dem Vorfall in der Skistation Astún in den Pyrenäen der Provinz Huesca je nach Angaben acht bis 17 Verletzte.

Die Rettungsarbeiten liefen Stunden später noch auf Hochtouren. Es wurde angekündigt, dass die genaue Ursache des Unfalls untersucht werde. Über die Nationalitäten der Verletzten wurde vorerst keine Angaben gemacht.

Herzzerreißende Schreie

Innerhalb von Sekunden hat sich das malerische Winterparadies in einen Ort des Schreckens verwandelt: Menschen fielen teilweise aus einer Höhe von 15 Metern in die Tiefe, als sich nach den vorliegenden Informationen gegen 12.00 Uhr ein Bauteil löste und die Konstruktion teilweise zusammenbrach. Augenzeugen berichteten von herzzerreißenden Schreien. Die Skistation wurde sofort geschlossen.

Nach dem Unfall saßen viele Menschen noch stundenlang in großer Höhe fest. Sie wurden nach und nach abgeseilt oder mit Hubschraubern gerettet. Dieser Teil des Einsatzes ist mittlerweile beendet. Laut einem Bericht des TV-Senders RTVE waren vor Ort Dutzende Krankenwagen und fünf Hubschrauber im Einsatz.

Einige Menschen konnten sich springend retten – wie Maria Moreno. Die Spanierin beschrieb im Gespräch mit RTVE die chaotischen Momente: «Ich war mit meinem Vater im Lift, als es plötzlich ruckte. Manche fielen kopfüber hinunter, andere rollten die Pisten hinab.» 

Sie selbst sei im letzten Moment abgesprungen und habe die Rettungskräfte alarmiert. «Die Schwerverletzten wurden wohl meist von der herabstürzenden Konstruktion getroffen», mutmaßte Moreno.

Psychologen betreuten traumatisierte Besucher

Die schlimme Nachricht löste auch im Madrider Regierungspalast Palacio de la Moncloa Sorgen aus. Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez drückte über die sozialen Medien seine Anteilnahme aus: «Ich bin tief erschüttert von den Nachrichten aus Astún. Unsere Gedanken sind bei den Verletzten und ihren Familien.» Aragoniens Regierungschef Jorge Azcón eilte gar an den Unglücksort.

Die Krankenhäuser in der Umgebung wurden in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Zwei schwer verletzte Frauen, die laut offiziellen Angaben die größten Sorgen bereiten, wurden mit dem Hubschrauber in die Kliniken der Regionalhauptstadt Saragossa gebracht.

Neben Angehörige des Rettungsdienstes, der Polizei und der Feuerwehr kamen in Astún auch Psychologen zum Einsatz, um die traumatisierten Besucher des Skigebiets zu betreuen. «Wir tun alles in unserer Macht Stehende», versicherte im Fernsehen der Leiter der regionalen Notdienste, Miguel Ángel Clavero. 

Die Skilifte in Aragonien gelten als sicher

Die Skistationen in den spanischen Pyrenäen sind im Winter vor allem bei einheimischen Touristen, aber auch bei Ausländern sehr beliebt. Unfälle mit Toten sind dort keine Seltenheit. Zuletzt gab es 2022 drei Unglücke mit insgesamt drei Todesopfern. Normalerweise geschehen diese Unfälle jedoch beim Skifahren – die Skilifte gelten als sicher.

dpa