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Spektakulärer Golddiebstahl: Einbrecherbande vor Gericht

Archäologen entdeckten den größten keltischen Goldfund des 20. Jahrhunderts bei Manching. Die Angeklagten schweigen zu den Vorwürfen.

Der keltische Goldschatz des Kelten- und Römermuseums in Manching bei Ingolstadt, wie er bis 2022 ausgestellt war. Der größte keltische Goldfund des 20. Jahrhunderts wurde 1999 gefunden, im November 2022 hatten Einbrecher die Goldmünzen gestohlen. (Archivbild)
Foto: Frank Mächler/dpa

Vier Männer aus Norddeutschland stehen vor Gericht wegen des spektakulären Golddiebstahls aus einem Museum im Raum Ingolstadt. Die Staatsanwaltschaft sieht die Angeklagten als eine Einbrecherbande an, die im November 2022 den 2.100 Jahre alten Goldschatz aus dem Kelten Römer Museum in Manching gestohlen hat. Der größte Teil der Beute, bestehend aus etwa 500 keltischen Münzen und einem Goldklumpen, ist bis heute verschwunden.

Archäologen hatten die wertvolle Sammlung im Jahr 1999 in Manching in Oberbayern gefunden. Es war der größte keltische Goldfund des 20. Jahrhunderts.

Historische Münzen teils eingeschmolzen

Die Tatverdächtigen, drei Männer aus dem Raum Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) und ein Verdächtiger aus Berlin, wurden im vergangenen Sommer von der Staatsanwaltschaft wegen schweren Bandendiebstahls angeklagt. Die Beschuldigten, heute zwischen 43 und 52 Jahre alt, wurden bereits im Juli 2023 festgenommen und befinden sich seitdem in Untersuchungshaft. Anfangs verweigerten sie die Aussage zu den Vorwürfen.

Bei seiner Festnahme hatte der Berliner 18 Goldklumpen dabei, die laut den Ermittlungen einige eingeschmolzene Münzen aus dem Manchinger Goldschatz sind. Insgesamt werden den Männern etwa 30 Einbrüche vorgeworfen.

Einbruch dauerte nur neun Minuten

Bei dem Vorfall in Manching wird behauptet, dass sie das Telekommunikationsnetz des Ortes sabotiert haben, um die Alarmanlage des Museums außer Betrieb zu setzen. Anschließend sollen sie in das archäologische Museum eingedrungen sein und innerhalb von neun Minuten die Vitrine mit den Münzen aufgebrochen und ausgeräumt haben. In der Nähe des Museums hat die Polizei später Einbruchswerkzeug sichergestellt, und eine DNA-Spur hat die Verbindung zu anderen Verbrechen hergestellt.

Bislang sind 31 Verhandlungstage für den Prozess geplant. Experten hoffen darauf, dass er Aufschluss über den fehlenden Teil der Beute gibt. Ein Urteil könnte im Juni fallen.

dpa