In einem Wohnhaus in Oldenburg machen Zeugen einen schrecklichen Fund: Vier Menschen sind tot. Viele Fragen sind noch offen.
Vier Tote bei Gewalttat – «Oldenburg trauert»

Im Vorgarten der Backstein-Doppelhaushälfte steht eine verlassene Schaukel, eine Hecke und ein Zaun umfassen das Gelände. Allein zwei Leichenwagen vor dem Haus deuten auf das schreckliche Verbrechen Stunden zuvor in der ruhigen Wohngegend im niedersächsischen Oldenburg hin.
Laut Polizeiangaben soll ein Mann in dem Wohnhaus seine Kinder und seine Partnerin erschossen haben. Danach habe er sich selbst umgebracht. Die Identität der Opfer wurde von den Ermittlern vorerst nicht bekannt gegeben.
Einsatzkräfte entdecken Tote und eine Waffe
Die Polizei wurde am späten Vormittag zu einem Wohnhaus im Stadtteil Osternburg gerufen, nachdem Zeugen die Einsatzkräfte informiert hatten. Bei ihrer Ankunft fanden sie die vier Toten und die mutmaßliche Tatwaffe im Haus. Ein Polizeisprecher machte keine Angaben dazu, um welche Waffe es sich handelte.
Oberbürgermeister: «Oldenburg trauert gemeinsam und hält inne.»
Nach der Gewalttat ist das Entsetzen in der Stadt mit rund 175.000 Einwohnerinnen und Einwohnern groß. «Wie schrecklich!», sagte ein Paar, das beim Gassigehen am frühen Abend an dem Tatort vorbeikam.
Auch Oberbürgermeister Jürgen Krogmann zeigte sich bestürzt: «Die schockierenden Ereignisse in Osternburg machen mich sehr betroffen», sagte der SPD-Politiker in einer Stellungnahme. «Mein tiefes Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen. Diese Situation fordert große Rücksicht und Respekt gegenüber den Angehörigen. Oldenburg trauert gemeinsam und hält inne.»
Spurensuche am Tatort
Der Bereich um das Wohnhaus bleibt auch mehrere Stunden nach der Tat weiterhin abgeriegelt. Polizeifahrzeuge sperren die Straßen in dem Wohnviertel ab, in dem hauptsächlich Ein- und Mehrfamilienhäuser stehen. Polizisten spannen rot-weiße Absperrbänder über eine Straße.
Ein dpa-Fotograf berichtete, dass viele Einsatzkräfte am Tatort seien und Spuren sicherten. Ebenso seien Notfallseelsorger im Einsatz, um sich um die Betroffenen zu kümmern. Einige Anwohner versammelten sich vor den Absperrungen und beobachteten das Geschehen.
Viele Fragen, wenig Antworten
Kurz darauf wird die Absperrung aufgehoben – die Polizeiermittlungen haben gerade erst begonnen. Viele Fragen, wie zum Beispiel nach einem möglichen Motiv und der Tatwaffe, sind noch ungeklärt. Auch die Identität der Opfer ist bis zum frühen Abend nicht näher bekannt. Die Polizei hat aus Respekt vor den Hinterbliebenen keine weiteren Informationen preisgegeben.
Oberbürgermeister Krogmann betonte, dass er allen Betroffenen viel Kraft für die kommenden Tage wünsche. Vor dem Vorfall herrschte in der Stadt eine Zeit der Freude und Ausgelassenheit. Denn mit dem traditionellen Kramermarkt läuft seit einigen Tagen eines der größten Volksfeste in der Region.