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Geld sparen beim Tanken auf Reisen: Wo lohnt es sich besonders?

In vielen Ländern der EU sind die Spritpreise unterschiedlich. Vor oder hinter der Grenze tanken kann bares Geld sparen, aber Umwege sind meist nicht rentabel.

Eine polnische Tankstelle. In der Regel ist der Sprit dort deutlich billiger. (Archivbild)
Foto: Patrick Pleul/dpa

Wer vor der Grenze tankt, kann auf vielen Routen genug Geld für das erste Eis am Urlaubsort sparen. Je nach Ziel muss man dafür jedoch vor oder hinter der Grenze den Tank füllen, manchmal auch im Transitland, wie eine Auswertung von aktuellen Spritpreisdaten der EU-Kommission zeigt. Am meisten sparen kann derzeit, wer mit einem Benziner Richtung Osten fährt. Ein Überblick:

Richtung Süden

In Österreich ist das Tanken günstiger als in Deutschland. „Benzin ist dort 22 Cent billiger, Diesel um 6 Cent.“ Wenn Österreich nur ein Transitland ist, hängt es vom Ziel ab: „In Italien ist Sprit teurer als in Österreich, in Slowenien, Kroatien oder Ungarn dagegen noch etwas billiger.“ Es kann sich also lohnen, ein wenig weiter zu fahren oder den Tank in Österreich nur halb zu füllen. „Zur Slowakei sind die Unterschiede bei Benzin gering, Diesel ist dort etwas günstiger als in Österreich – und damit deutlich günstiger als in Deutschland.“

Die Schweiz ist kein idealer Ort zum Tanken. Obwohl es keine Zahlen der EU-Kommission gibt, ist der Treibstoff laut Informationen des Touring Club Schweiz teurer als in Deutschland, Italien oder Frankreich. Wenn man von der Schweiz nach Italien fährt, sollte man als Dieselfahrer am besten vorher volltanken, da auch das Zielland etwas teurer ist.

Richtung Westen

Frankreich liegt fast gleichauf mit Deutschland. Wer Richtung Spanien fährt, spart im Zielland jedoch deutlich. Belgien ist beim Benzin deutlich günstiger – ganze 16 Cent, beim Diesel jedoch 7 Cent teurer als in Deutschland. In den Niederlanden ist das Tanken um 17 beziehungsweise 7 Cent teurer als hierzulande, während es in Luxemburg bei beiden deutlich günstiger ist. Das kleine Land ist mit einem Sparpotenzial von 24 und 16 Cent das preiswerteste im Westen.

Richtung Osten

Die Antwort ist einfach: In der näheren deutschen Umgebung ist das Benzin in Polen und Tschechien am günstigsten. Der Unterschied beträgt 35 Cent. Auch Diesel ist hier am preiswertesten und um 18 beziehungsweise 22 Cent günstiger. Wenn man in Richtung Baltikum fährt, ist das Tanken dort zwar billiger als in Deutschland, aber teurer als in Polen. Und auch für diejenigen, die Ungarn oder die Slowakei über Tschechien ansteuern, lohnt sich das Tanken am meisten im Transitland.

Richtung Norden

Wer nach Dänemark fährt, sollte vorher tanken: Superbenzin kostet dort 23 Cent mehr als in Deutschland, Diesel 14 Cent. In Schweden wird der Sprit jedoch wieder viel günstiger. Super ist dort 28 Cent billiger als in Deutschland, Diesel 9 Cent.

Die Preisunterschiede entstehen normalerweise aufgrund unterschiedlicher Steuern und Abgaben. Hingegen sind Schwankungen der Ölpreise in der Regel für alle Länder relevant. Die Unterschiede – hier basierend auf Daten vom 26. Mai, aktuellere liegen noch nicht vor – bleiben daher relativ konstant.

Die Preise können jedoch je nach Tankstelle, Uhrzeit, Region und ob man an der Autobahn oder Landstraße tankt, variieren. Auch sind die Unterschiede oft direkt vor und hinter der Grenze geringer.

Es lohnt sich jedoch selten, die Reiseroute anzupassen, um billigeren Sprit zu bekommen und Umwege in Kauf zu nehmen. Nicht nur, dass es Zeit kostet und schlecht für die Umwelt ist – selbst wenn man nur mit vergleichsweise geringen Kosten von 30 Cent pro gefahrenem Kilometer rechnet, schmilzt der Vorteil schnell dahin.

Es wird empfohlen, dass man, wenn man nicht im Ausland tanken möchte, dies am besten am Abend vor der Abfahrt erledigt. Zu dieser Zeit ist der Kraftstoff in der Regel einige Cent günstiger als am Morgen.

dpa