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Polizei nimmt Schleuser fest und befreit Frauen zur Prostitution gezwungen

Hunderte von Polizisten haben bei einer Razzia gegen Schleuser in zehn Bundesländern und Tschechien mehrere Tatverdächtige festgenommen. Die Tatverdächtigen sollen Frauen auch zur Prostitution gezwungen haben, wie das Bundesinnenministerium weiter mitteilte.

Bei Ermittlungen wegen des Verdachts von Menschenhandel und illegaler Prostitution wurden Razzien in Deutschland und Tschechien durchgeführt. (Symbolbild)
Foto: David Inderlied/dpa

Bei einer Razzia gegen Schleuser haben Hunderte von Polizisten in zehn Bundesländern und Tschechien mehrere Tatverdächtige festgenommen. Laut Bundesinnenministerium sollen die Verdächtigen auch Frauen zur Prostitution gezwungen haben. An den Durchsuchungen zahlreicher Wohnungen und Gebäude waren rund 800 Bundespolizisten beteiligt.

Vietnamesinnen zur Prostitution gezwungen

Ein Sprecher der Bundespolizei Sachsen-Anhalt sagte, die Tätergruppe habe vor allem Frauen aus Vietnam wohl mittels erschlichener Visa in die EU eingeschleust und in die Prostitution gezwungen. Zuerst berichtete die «Mitteldeutsche Zeitung».

Es wurden insgesamt 25 Wohnungen und Prostitutionsstätten in Deutschland durchsucht, sechs in Tschechien. In Deutschland waren Häuser in Chemnitz in Sachsen, in Halle in Sachsen-Anhalt, in Gera in Thüringen, in Essen und Dortmund in Nordrhein-Westfalen und in Kassel in Hessen das Ziel der Ermittler. Die Maßnahmen wurden größtenteils abgeschlossen und in Absprache mit Europol durchgeführt, so der Polizeisprecher.

Schleusungen auch nach Großbritannien

Die Ermittlungen richten sich laut Bundesinnenministerium auch gegen Banden, die Menschen über Dänemark weiter nach Großbritannien geschleust haben. «Hoher Ermittlungsdruck wirkt. Kontrolle wirkt», sagte die geschäftsführende Bundesinnenministerin, Nancy Faeser (SPD). Seit Oktober 2023 habe die Bundespolizei im Rahmen der Binnengrenzkontrollen mehr als 2.000 Schleuser festgenommen. 2024 habe die Bundespolizei etwa 10.000 geschleuste Menschen festgestellt, nach etwa 40.000 Menschen im Jahr 2023.

Neben den Grenzkontrollen spiele hier auch das Personal eine Rolle, betonte Faeser. Sie sagte: «Wir haben die Bundespolizei in den letzten Jahren um jeweils 1.000 Stellen gestärkt.» Dieser Weg müsse fortgesetzt werden, um das Geschäft der Schleuser weiter zu bekämpfen und die irreguläre Migration stark zurückzudrängen

dpa