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Spektakulärer Fund von Kriegswaffen in Remscheid: Drei Festnahmen und zahlreiche Durchsuchungen

Mutmaßlich zahlreiche Kriegswaffen sichergestellt. Drei mutmaßliche Waffenhändler in Untersuchungshaft. Großer Einsatz mit 200 Kräften.

Die Polizei präsentierte sichergestellte Waffen.
Foto: Marci Herwig/dpa

Bei einem Einsatz gegen den organisierten Waffenhandel in Remscheid bei Wuppertal wurden vermutlich eine Vielzahl von Kriegswaffen wie Sturmgewehre, Panzerfäuste, Mörsergranaten und Maschinenpistolen sichergestellt. Die Ermittler in Wuppertal prüfen nun, ob alle Waffen scharf sind.

Drei Personen, die verdächtigt werden, mit Waffen zu handeln, wurden festgenommen und befinden sich in Untersuchungshaft. Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert sagte, dass Haftbefehle gegen die Männer im Alter von 34, 37 und 59 Jahren vorliegen.

Elf Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt

Am Sonntagabend und Montag wurden die Haftbefehle vollstreckt und insgesamt elf Durchsuchungsbeschlüsse durchgeführt, sagte Polizeiführer Daniel Sternemann. Neben Gebäuden in Remscheid wurden auch Objekte in Hamm und in Borxleben in Thüringen durchsucht. An dem Einsatz waren 200 Einsatzkräfte beteiligt, auch Drogen und Bargeld wurden sichergestellt.

Oberstaatsanwalt Baumert sagte, dass es sich um einen möglicherweise einen der größten Funde von Kriegswaffen in Nordrhein-Westfalen handeln könnte. Die Überprüfung der entdeckten Waffen ist noch im Gange. Zuvor hatten verdeckte Ermittler Maschinenpistolen zum Test gekauft. Diese Waffen waren funktionsfähig.

Laut den Ermittlern wurde neben den drei Hauptbeschuldigten Männern eine weitere Person festgenommen, der Vorwurf lautet auf Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz.

Lange Ermittlungen im Voraus

Den Festnahmen waren umfangreiche Ermittlungen vorausgegangen. Im Mai 2024 erhielten die Strafverfolgungsbehörden einen ersten Hinweis, im September 2024 kauften die Ermittler erstmals verdeckt Waffen.

Die Polizei machte die bedeutendsten Entdeckungen nun im Keller des 59-Jährigen. „Er habe dort eine Art Museum mit Waffen und Relikten aus dem Zweiten Weltkrieg errichtet“, sagte Michael Vagnsoe, der Leiter der Ermittlungskommission. Darunter befanden sich Relikte aus dem Nationalsozialismus, aber auch Gegenstände aus der früheren Sowjetunion.

«Aufgrund der NS-Relikte und dem zumindest militärgeschichtlichen Interesse an der NS-Zeit haben wir auch Ermittlungen durch den hiesigen Staatsschutz durchführen lassen und zum jetzigen Zeitpunkt konnten noch keine Anhaltspunkte für eine rechtsextreme Gesinnung festgestellt werden», führte Vagnsoe aus. Es sei davon auszugehen, dass für die Beteiligten das finanzielle Interesse im Vordergrund gestanden habe, ergänzte Oberstaatsanwalt Baumert.

dpa