Die Lage stabilisiert sich, doch Glutnester bleiben. Ermittlungen zur Ursache des Feuers eingeleitet.
Entwarnung nach Waldbrand in Thüringen,Regen sorgt für Entlastung – Evakuierung aufgehoben – Brandursache wird ermittelt.

Der Katastrophenfall wegen des Waldbrands auf der Saalfelder Höhe in Thüringen ist aufgehoben. Allerdings würden noch Nachlöscharbeiten durchgeführt, sagte der Sprecher des Landratsamts Saalfeld-Rudolstadt, Peter Lahann. «Das wird die Einsatzkräfte noch einige Tage beschäftigen.» Beim verheerenden Waldbrand in der Gohrischheide im nördlichen Sachsen hat derweil einsetzender Regen für Entlastung gesorgt.
Die Situation in einigen Einsatzabschnitten in der Gohrischheide bleibt stabil, wie der Landkreis mitteilte. Es gibt immer wieder aufflammende Abschnitte. Am Abend hat es in der Nähe der Kaserne Zeithain ein größeres Brandereignis gegeben. Dank der Unterstützung des Regens konnte dies jedoch schnell erfolgreich bekämpft werden. Auch an anderen Stellen hat der Regen am Abend dazu beigetragen, die Lage zu beruhigen.
Die Bewohner der Ortschaft Heidehäuser können wieder in ihre Häuser zurückkehren. Die Behörden haben Entwarnung gegeben und die Evakuierung aufgehoben, die am vergangenen Mittwoch angeordnet wurde. Etwa 100 Menschen waren von dieser Maßnahme betroffen, wobei fast die Hälfte von ihnen Bewohner eines Heims sind. Heidehäuser ist ein Ortsteil der Gemeinde Wülknitz.
Schon mehr als 2.000 Hektar betroffen
Nach Einschätzung des Landratsamtes Meißen hat sich das Brandgeschehen beruhigt. «Die Regenfälle und die abgekühlte Temperatur helfen in der aktuellen Lage», betonte Landrat Ralf Hänsel (CDU). Dennoch könnten bestehende Glutnester jederzeit erneut aufflammen. Deshalb könne man noch keine Entwarnung geben. Aktuell befänden sich etwa 300 Einsatzkräfte vor Ort.
Bisher sollen ungefähr 2.100 Hektar von dem Brand betroffen sein. Damit ist in der Gohrischheide eine größere Fläche abgebrannt als im Durchschnitt in einem Jahr in Deutschland. Laut Bundesinformationszentrum Landwirtschaft vernichteten im Vorjahr 463 Brände etwa 334 Hektar Waldfläche. Im langjährigen Durchschnitt waren es 844 Hektar.
Saalfelder Höhe: Drohnen spüren Glutnester auf
Auf der Saalfelder Höhe überfliegen mit Wärmebildkameras ausgestattete Drohnen laut Landratsamt-Sprecher Lahann das Gebiet, um noch bestehende Glutnester aufzuspüren. Löschtrupps mit tragbaren Wärmebildkameras machen sich dann auf den Weg, um die teils unter Asche im Boden verborgenen Glutnester aufzuhacken und zu löschen. «Es ist sehr mühsam», so Lahann. Etwa 60 Feuerwehrleute und andere Helfer seien noch vor Ort. In dieser Größenordnung werde sich die Zahl der Einsatzkräfte wohl auch die kommenden Tage noch bewegen.
Kriminalpolizei bittet um Zeugenhinweise
Die Kriminalpolizei hat bereits mit den Ermittlungen zur Brandursache begonnen und bittet um Zeugenhinweise. Letzte Woche Mittwoch brach aus bisher unbekannten Gründen in der Nähe von Gösselsdorf ein Feuer aus. Die Flammen breiteten sich aus, so dass schließlich mindestens 250 Hektar Wald brannten. Dies stellt die größte bekannte Waldbrandfläche in Thüringen seit mindestens rund 30 Jahren dar. Zu Spitzenzeiten waren über 650 Feuerwehrleute, das technische Hilfswerk und zahlreiche andere Helfer im Einsatz.