Der größte Waldbrand in Frankreich seit etlichen Jahrzehnten ist unter Kontrolle. Der Wetterdienst warnt bereits vor einer neuen Hitzewelle und der Gefahr weiterer Brände.
Größter Brand seit Jahrzehnten in Frankreich unter Kontrolle
Mehr als zwei Tage nach dem Beginn des größten Flächenbrandes in Frankreich seit Jahrzehnten haben Feuerwehrkräfte die Flammen unter Kontrolle gebracht. Über 2.000 Feuerwehrleute und 200 Polizeibeamte arbeiten weiterhin mit sechs Löschflugzeugen und drei Hubschraubern in der südfranzösischen Region Okzitanien zwischen Narbonne und Carcassonne, um den Brand zu bekämpfen, teilte die Präfektur am Abend mit.
Die Brände hätten sich auf einer Fläche von 16.000 Hektar ausgebreitet, eine Person sei gestorben und 18 seien laut vorläufiger Bilanz verletzt worden. 36 Wohngebäude wurden zerstört und 20 weitere beschädigt. 54 Autos wurden zerstört und 16 Gemeinden waren von den Bränden betroffen.
Am Donnerstagabend waren immer noch 1.500 Haushalte ohne Strom. Um weitere Brände zu verhindern, wurde der Zugang zu allen Waldgebieten in der bergigen Region bis einschließlich Sonntag untersagt. Die anhaltende Trockenheit und die hohen Temperaturen begünstigten den Ausbruch des Brandes, der sich durch starken Wind schnell ausbreitete.
Gefahr erneuter Waldbrände
In der Zwischenzeit warnte der Wetterdienst Météo France ab Freitag vor einer erneuten Hitzewelle – insbesondere im Süden Frankreichs – mit einer erhöhten Gefahr weiterer Waldbrände. Am Wochenende werden Temperaturen von 35 bis 41 Grad erwartet. Aufgrund der erwarteten Hitze wurde für elf Départements ab Freitag die zweithöchste Warnstufe Orange ausgerufen.
Die SNCF, die französische Staatsbahn, hat aufgrund der Hitzewelle viele Intercity-Züge in Südfrankreich gestrichen. Die Klimaanlagen der etwa 50 Jahre alten Waggons auf den betroffenen Strecken könnten den extremen Temperaturen nicht standhalten, so die Befürchtung der SNCF, wie France Info berichtete. Um Zugausfälle zu vermeiden, wurden Züge zwischen Bordeaux und Marseille sowie zwischen Paris und Toulouse sowie Clermont-Ferrand während der heißesten Mittagsstunden aus dem Fahrplan genommen.