Ein Tsunami kann auf dem offenen Meer mit relativ geringen Wellenhöhen nur schwer wahrgenommen werden. Wenn das Naturphänomen auf Land trifft, zeigt es sein anderes Gesicht.
Was ist eigentlich ein Tsunami?

Tsunamis sind Flutwellen, die entstehen können, wenn Erdbeben oder Vulkanausbrüche den Meeresboden erschüttern. Im Gegensatz zu gewöhnlichen oberflächlichen Wellen ist der Tsunami (japanisch: großer Hafenwelle) deshalb so gefährlich, weil sich die tiefen Wasserschichten in Bewegung setzen.
Auf dem offenen Meer ist diese Welle normalerweise nicht höher als einige Meter und wird von Schiffen oft überhaupt nicht wahrgenommen. Ein weiterer Grund ist der große Abstand zwischen den einzelnen Wellen (Wellenlänge).
In flachen Küstengewässern und engen Buchten läuft sie dann zu enormen Höhen von mehreren Dutzend Metern auf und kann ganze Landstriche verwüsten. Die Flutwellen breiten sich rasend schnell mit bis zu 800 Kilometern pro Stunde aus. Sie können so binnen weniger Stunden ganze Ozeane durchqueren.
Tiefenwirkung bringt Tiefseefische an die Oberfläche
«Tsunamis sind äußerst zerstörerisch und stellen ein sehr hohes Gefährdungspotenzial für die häufig dicht besiedelten Küstenregionen dar», warnt das Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (Kiel). Die Tiefenwirkung von Tsunami-Wellen zeige sich daran, «dass Tiefseefische aus Wassertiefen um 1.000 Metern an der Wasseroberfläche erscheinen».
Aufgrund der intensiven Aktivität der Erdkruste rund um den Pazifik besteht das größte Tsunami-Risiko.
Mehr als 230.000 Menschen kamen bei der Tsunami-Katastrophe Ende Dezember 2004 in Südostasien ums Leben. Im März 2011 führte ein starkes Beben der Stärke 9,0 mit anschließendem Tsunami zur Katastrophe im Atomkraftwerk Fukushima.