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Was wird aus «Fergie»? Andrews Ex-Frau verliert alles

Mitgefangen, mitgehangen? Der Skandal um Andrew reißt auch dessen Ex-Frau Sarah Ferguson mit. Die 66-Jährige verliert nach ihrer royalen Anrede auch ihr Zuhause. Schuldlos ist sie nicht.

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Die Entwicklungen um ihren Ex-Mann Andrew haben große Folgen für Sarah Ferguson. (Archivbild)
Foto: Kirsty O'connor/PA Wire/dpa

Das war es dann auch mit dem royalen Zuhause für die jahrzehntelang so widerstandsfähige Sarah Ferguson. Nach dem tiefen Fall ihres Ex-Manns Andrew, der nun auch seinen Prinzen-Titel verliert, muss die in Deutschland bestens bekannte «Fergie» ebenso aus der Royal Lodge auf dem Windsor-Gelände ausziehen. Der Skandal um den verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein haftet auch an ihr. 

Das Schicksal der ehemaligen Prinzen-Gemahlin wurde am Donnerstagabend im königlichen Beben ein wenig vernachlässigt. Die britischen Medien berichteten in ihren Analysen: „Ja, auch Ferguson muss das Anwesen mit 30 Zimmern verlassen.“ Die 66-Jährige hat seit Jahrzehnten eine Zweckgemeinschaft mit Andrew, beide haben gemeinsam andere Skandale durchlebt, keiner war jedoch so groß und folgenreich wie dieser.

Dem Vernehmen nach dürfte Ferguson zwar mit Andrew in dessen neue Privatunterkunft ziehen. Medienberichten zufolge wird der gefallene Ex-Prinz künftig in einem Haus auf dem privaten Landsitz Sandringham in der englischen Grafschaft Norfolk wohnen. Das möchte Ferguson aber wohl nicht. «Damit endet das jahrzehntelange Zusammenleben», schrieb die «Times». Die Ehe mit Andrew war 1996 geschieden worden.

Fergusons eigene Verwicklung in den Epstein-Skandal

Bereits Ende September war Ferguson wieder voll in den Sog der Epstein-Verwerfungen geraten. Auslöser war ein Bericht der Zeitung «The Sun», dem zufolge Ferguson sich einst nur Wochen nach einer öffentlichen Distanzierung von Epstein bei diesem per E-Mail «zutiefst» entschuldigt und ihm ihre Freundschaft versichert haben soll.

Ein Sprecher der ehemaligen Herzogin sagte, dass sie nur versucht habe, eine Klage von Epstein abzuwenden, da sie ihn in einem Zeitungsinterview mit Kindesmissbrauch in Verbindung gebracht hatte. Dennoch beendeten mehrere Wohltätigkeitsorganisationen daraufhin ihre Zusammenarbeit mit Ferguson.

«Fergie» hatte 2011 in einem Interview der Zeitung «Evening Standard» zugegeben, von Epstein 15.000 Pfund (derzeit etwa 17.000 Euro) angenommen zu haben und die Verbindung bedauert. «Ich verabscheue Pädophilie und jeglichen Missbrauch von Kindern», sagte sie damals und zeigte sich reumütig. «Sobald ich kann, werde ich das Geld zurückzahlen und nie wieder etwas mit Jeffrey Epstein zu tun haben».

Andrew war ein Freund des im Jahr 2019 in Haft verstorbenen US-Unternehmers, der früher in höchsten Kreisen verkehrte und einen Missbrauchsring betrieb. Andrew, der die Anschuldigungen leugnet, wird beschuldigt, das Epstein-Opfer Virginia Giuffre dreimal zum Sex gezwungen zu haben. Ein Zivilverfahren von Giuffre endete in einem wahrscheinlich millionenschweren Vergleich.

Die Mutter von Prinzessinnen

Andrew musste Mitte Oktober aufgrund des Skandals aufhören, sich als Herzog von York zu bezeichnen. Ferguson verlor dadurch auch ihren Titel als Herzogin, den sie trotz der Scheidung behalten hatte. Die einzige Verbindung zum Königshaus sind nun ihre beiden Töchter, die Prinzessinnen Beatrice und Eugenie, die ihre Titel behalten dürfen. Fergusons Name wird zwar in den königlichen Geschichtsbüchern bleiben, aber nicht in ruhmreicher Erinnerung.

Die Nachrichtenagentur PA beschrieb Ferguson als «temperamentvoll und rothaarig». Sie hatte Andrew 1986 in Westminster Abbey geheiratet, fünf Jahre, nachdem die Traumhochzeit von dessen Bruder, dem damaligen Prinzen Charles, und Prinzessin Diana geschlossen worden war. Beide Ehen sollten – zum Unmut von Queen Elizabeth II. – dramatisch scheitern.

Noch im Trennungsjahr 1992 veröffentlichte die britische Boulevardpresse ein Foto von Ferguson, das zeigt, wie ein Mann ihr die Zehen abküsst. Wie sich der «toe-sucking»-Skandal auf das Image des vornehmen Königshauses auswirkte, kann man sich vorstellen. Zudem verschuldete sich «Fergie». Geldausgeben sei die Droge ihrer Wahl gewesen, schrieb sie in ihrem Buch «What I Know Now».

«Ich ertrank in großen Hüten»

Im Jahr 2010 geriet sie erneut in die Schlagzeilen, als sie einem als Geschäftsmann getarnten Reporter die Möglichkeit bot, sich mit ihrem Ex-Mann zu treffen – für 500.000 Pfund (umgerechnet knapp 568.000 Euro). Sie entschuldigte sich für ihr unprofessionelles Verhalten.

Besonders in den 1980er- und 90er-Jahren machte sich die Presse gerne auch über ihren Kleidungsstil lustig. Im verzweifelten Versuch, zu gefallen und den guten Stil von Prinzessin Diana nachzuahmen, habe sie sich die Garderobe der Hölle zugelegt, schrieb Ferguson in ihrem Buch. «Ich ertrank in großen Hüten und Rüschen und Schleifen an den falschen Stellen.»

Mit ihrer Rolle als Schirmherrin bei Wohltätigkeitsorganisationen sowie als Autorin von Kinderbüchern versuchte «Fergie», ihr eigenes Leben abseits der royalen Abhängigkeit zu prägen. «Mami, Omi, Bestsellerautorin», schreibt sie in ihrem Profil auf der Plattform Instagram. Zu sehen sind dort viele Bilder der lächelnden Ferguson – eine Reaktion auf den Epstein-Skandal oder die jüngsten Tiefpunkte von ihr und Andrew sucht man vergebens.

dpa