Die Gemeinde Deià auf Mallorca kämpft mit akutem Wassermangel. In mehreren Ortsteilen wird die Wasserversorgung an drei Tagen pro Woche komplett eingestellt.
Massiver Wassermangel auf Mallorca: Gemeinde Deià stellt Wasserversorgung ein
Der anhaltende Sommer führt zu zunehmenden Problemen auf Mallorca – auf der spanischen Ferieninsel gibt es mittlerweile an vielen Orten akuten Wassermangel. Um dieser Situation entgegenzuwirken, hat die Gemeinde Deià an der Westküste beschlossen, ihre Sparmaßnahmen zu verschärfen: In verschiedenen Ortsteilen wird ab sofort an drei Tagen pro Woche die Wasserversorgung komplett eingestellt. Bürgermeister Joan Ripoll plant, das Wasser vorerst montags, mittwochs und freitags abzustellen.
Auch das Luxushotel La Residencia war am Montag vom Start der Aktion betroffen. «Es ist jedes Jahr das gleiche Spiel. Wir waren darauf vorbereitet, die Situation ist nicht neu für uns», sagt der stellvertretende Hoteldirektor Jordi Vicens im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.
Die Gäste des Nobelhauses im beliebten Urlaubsort können sich aber weiterhin duschen: Das Hotel verfügt über einen großen Wassertank. «Dennoch müssen wir täglich den Tanklaster bestellen, um unsere Wasservorräte aufzufüllen», erklärt Vicens. Der Nachschub kommt aus einem Brunnen in Sóller.
Vor allem Großverbrauchern wird der Hahn zugedreht
Das Fünf-Sterne-Hotel hat bereits den Garten laut Vicens umgestaltet, um mit mediterranen Pflanzen weniger gießen zu müssen. «Im Endeffekt brauchen aber auch die Zitronenbäume Wasser. Die wollen wir nicht vertrocknen lassen.»
Gemäß dem Rathaus in Deià beträgt der aktuelle wöchentliche Wasserverbrauch in der Gemeinde 3,3 Millionen Liter. Etwa 37 Prozent davon werden in diesem Sommer per Lastwagen geliefert. Insbesondere den Großverbrauchern wurde nun das Wasser abgestellt. Diese Maßnahme soll solange in Kraft bleiben, bis sich die unterirdischen Wasserspeicher erholt haben. Das Hotel La Residencia rechnet mit einer Dauer von zwei Monaten.
Besonders schlimm ist der Wassermangel auf Mallorca in der Inselmitte. Die Balearen-Regierung stuft die Lage dort bereits als prekär ein. In Pla de Mallorca erwägt man, mehrere der 14 Gemeinden der Region zum Notstandsgebiet zu erklären, damit die Wasserversorgung kurzfristig per Tanklastwagen gesichert und von der Regierung der Balearen finanziert werden kann. «Es ist kein angenehmer Schritt, denn er bringt strenge Einschränkungen im Wasserverbrauch mit sich – öffentlich wie privat. Aber wir haben keine andere Wahl», sagte vorige Woche Pla-Präsidentin Joana Maria Pascual.