Regen angekündigt, aber Entscheidungen über Osterfeuer stehen noch aus. Feuerwehrverband warnt vor Risiken und appelliert an Vorsicht.
Osterfeuer in Gefahr: Trockenheit sorgt für Waldbrandgefahr
Nach wochenlanger Trockenheit schauen Veranstalter von Osterfeuern gespannt auf die Wetterlage in den nächsten Tagen. Bei ausgedörrter Vegetation können Funken eines Feuers schnell einen größeren Flächenbrand auslösen. «Osterfeuer können bei hoher Waldbrandgefahr ab Warnstufe 4 untersagt werden», teilte der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) mit.
Nach dem langen sonnigen Frühlingswetter ist zwar nun Regen angekündigt und der Gefahrenindex für Waldbrände des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sieht für die kommenden Tage eine Entspannung der Lage vor. Doch stellt sich die Frage, ob der angekündigte Wetterumschwung in allen Teilen Deutschlands dazu führt, dass die Gefahr von Bränden rund um Ostern gebannt ist?
Gemäß den Vorhersagen des DWD vom Freitag wird es am Wochenende zunächst in der Westhälfte regnen. Am Sonntag zieht im Norden ein Regengebiet durch, ansonsten wird es immer wieder Schauer und Gewitter geben. Auch die neue Woche beginnt mit wechselhaftem Wetter, es wird immer wieder etwas regnen.
Wo stehen Feuer auf der Kippe?
Rund um die Feiertage werden bundesweit traditionell Osterfeuer abgebrannt. Sie müssen bei den örtlichen Behörden angemeldet oder extra genehmigt werden. In einigen Regionen steht die Entscheidung über das Wetter noch aus. Zum Beispiel diskutieren zahlreiche Kommunen in Nordrhein-Westfalen, ob die Feuer in diesem Jahr stattfinden können. In mehreren Kreisen, wie im Sauerland, stehen die Ordnungsämter im Austausch mit der Feuerwehr.
Die Stadt Bad Berleburg im Südosten Westfalens teilte am Freitag mit, dass es noch keine Entscheidung gebe: «Sollten sich in der kommenden Woche die Wetterverhältnisse nicht deutlich verändern und spürbare Regenfälle zu verzeichnen sein, werden die drei Kommunen Bad Berleburg, Bad Laasphe und Erndtebrück die Osterfeuer aus Risiko-Gesichtspunkten untersagen müssen.»
Was sagt die Feuerwehr dazu?
Brandenburgs Feuerwehrverband hält ein pauschales Verbot nicht für angemessen. Auf Vorsicht wird aber auch hier gesetzt. «Schließlich möchte niemand, dass aus einem Volksfest-Osterfeuer ein Osterbrand wird», sagte Verbands-Vizepräsident Frank Kliem. Mit ausreichend Abstand zum Wald, einer beherrschbaren Größe der Feuer und unter Kontrolle der Feuerwehr solle es vielerorts möglich sein, das traditionelle Osterfeuer für alle zu einem Fest werden zu lassen.
In den letzten Wochen gab es bereits mehrere Wald- und Flächenbrände. Laut DWD war der März einer der trockensten Monate in Deutschland seit Beginn der Aufzeichnungen – und auch die ersten Tage im April brachten keinen Regen.
Tödliche Gefahr für Tiere
Das Brauchtum, zu Ostern Feuer anzuzünden, ist weit verbreitet. Damit soll das Frühjahr begrüßt und der Winter symbolisch vertrieben werden. Allerdings gibt es seit Jahren auch Streit um die Tradition. Tierschützer warnen, dass häufig Tiere in den schon lange vorher vorbereiteten Holzhaufen einen Unterschlupf suchen und dann Opfer der Flammen werden. Die Haufen sollten daher vor dem Tag des Feuers noch einmal umgeschichtet werden, um Tieren die Flucht zu ermöglichen.
Das Umweltbundesamt warnt vor gesundheitsschädlichem Feinstaub, der beim Verbrennen entsteht. Es wird geschätzt, dass in Deutschland zwischen 10.000 und 20.000 Osterfeuer entzündet werden.