Im Frühjahr haben Kriminelle Affendame Ruma aus ihrem Gehege im Leipziger Zoo gestohlen. Wer macht denn so etwas und warum? Ein Prozess in Chemnitz könnte nun Antworten liefern.
Wer klaut einen Affen? – Prozess um Diebstahl im Zoo Leipzig

Das Schicksal von Bartaffen-Dame Ruma war im Frühjahr tagelang ungewiss, nachdem Kriminelle in ihr Gehege im Leipziger Zoo eingebrochen waren und sie in ihre Gewalt gebracht hatten. Am Donnerstag (5. Dezember) müssen sich nun drei junge Männer wegen des Affen-Diebstahls und zahlreicher weiterer Straftaten in Chemnitz vor Gericht verantworten. Dabei geht es auch um Erpressung, weitere Diebstähle sowie Raubüberfälle, wie eine Sprecherin des Amtsgerichts informierte. Alle drei befinden sich in Untersuchungshaft. Verhandelt wird vor einem Jugendschöffengericht, da zwei von ihnen rechtlich als Heranwachsende gelten, der Dritte als Jugendlicher.
Ruma wurde in der Nacht vor Ostersonntag aus ihrem Gehege gestohlen. Der Zoo hatte in den letzten 22 Jahren keinen Tierdiebstahl erlebt. Das Affenweibchen wurde vermisst, die Polizei startete eine Fahndung. Erst vier Tage später fand ein Jogger Ruma in einem Baum im Stadtteil Reudnitz. Obwohl das Tier in ein nahegelegenes Gebäude lief, gelang es den Mitarbeitern des Zoos, es unverletzt einzufangen und zurückzubringen.
Mutmaßliche Diebe durch Handybilder überführt
Knapp vier Monate später wurden die Täter von der Polizei gefunden. Während der Ermittlungen gegen die Gruppe wurden Handyaufnahmen entdeckt, die die Verdächtigen mit dem Bartaffen zeigen. Laut Anklage sollen sie die Affendame zunächst nach Chemnitz gebracht haben. Später hätten sie das Tier nach Leipzig zurückgebracht und in einem Park ausgesetzt.
Experten des Zoos hatten zuvor bereits Zweifel geäußert, dass der Affe selbstständig mehrere Kilometer durch die Stadt gereist ist. Laut Angaben hat er mittlerweile in einem anderen Zoo eine neue Bleibe gefunden.
Die Beschuldigten haben bisher keine Stellung zu den Vorwürfen genommen. Nach Angaben des Gerichts handelt es sich bei ihnen um einen Russen und einen Ukrainer; die Staatsangehörigkeit des Dritten konnte nicht genau festgestellt werden.