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Weihnachtsgäste aus aller Welt

Von Julbock bis Grinch: 24 kuriose Besucher, die den Zauber der Adventszeit bereichern

Events mit surfenden Weihnachtsmännern gibt es mittlerweile in mehreren Ländern. (Archivbild)
Foto: Ben Birchall/PA Wire/dpa

Einige bringen Geschenke, andere spielen nur Streiche. Legendenhafte Besucher sind ein Teil des Zauber der Adventszeit für Menschen auf der ganzen Welt. Hier sind die 24 Gäste, die erwartet werden:

1. Ziegenbock aus Stroh

Der Julbock ist eine Art Ziegenbock. In Skandinavien pflegte er früher die Geschenke zu bringen, bevor der Weihnachtsmann diese Rolle übernahm. Heutzutage sind Stroh-Weihnachtsböcke beliebte Dekorationen. In Deutschland ist der Julbock hauptsächlich bekannt, da man ihn in allen Größen im Möbelhaus Ikea kaufen kann.

2. Zwei Nikoläuse

Jedes Kind kennt diesen Heiligen. Die Figur des Sankt Nikolaus stammt wahrscheinlich von zwei großzügigen Männern namens Nikolaus ab. Am bekanntesten war Nikolaus von Myra, der im 4. Jahrhundert Bischof in der heutigen Türkei war. Er soll am 6. Dezember gestorben sein. Aus diesem Grund bringt Nikolaus in vielen Ländern heimlich Geschenke in der Nacht zum 6. Dezember. Dafür werden Schuhe, Strümpfe oder Teller bereitgestellt.

3. Kunstprodukt Weihnachtsmann

Er ähnelt dem Nikolaus ein wenig, erscheint jedoch an einem anderen Tag: Der bärtige Weihnachtsmann fährt am Heiligabend auf einem Schlitten von Haus zu Haus. Seine Entstehung geht auf die Zeit der Reformation zurück, als der Brauch des Schenkens vom Nikolaustag auf das Weihnachtsfest verlagert wurde. Sein heutiges Erscheinungsbild wurde auch von Coca-Cola-Werbekampagnen aus den frühen 1930er Jahren geprägt.

4. Grobschlächtige Weihnachtstrolle

13 Weihnachtskerle verbreiten in Island Chaos. Die Jólasveinar haben wenig mit dem freundlichen Santa Claus gemeinsam. Zu ihnen gehören unter anderem Pottaskefill (der Topfschaber) und Bjúgnakraekir (der Wurststibitzer) – was das für die Weihnachtszeit bedeutet, lässt sich erahnen. Ihre schlechten Manieren haben sie von ihrer Mutter Grýla, einer grimmigen Trollfrau.

5. Kinderfressende Katze

Im Haushalt von Grýla lebt auch die Katze Jólakötturin. Es wird gesagt, dass die schwarze Katze dafür verantwortlich ist, dass die 13 Söhne Kinder für Grýlas Kochtöpfe stehlen. Grýla genießt es nämlich besonders, Kinder zu essen. Aber auch Jólakötturin isst gerne mal ein Kind – vorzugsweise eines, das nicht fleißig war.

6. Italienische Weihnachtshexe

Die Hexe Befana belohnt in Italien artige Kinder mit Geschenken, Unartige bekommen nur Kohle. Sie ist jedoch nicht an Heiligabend, sondern in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar mit ihrem Besen unterwegs.

7. Knecht mit Rute 

Im 16. Jahrhundert bekam Nikolaus einen Begleiter. Während der Heilige artige Kinder beschenken darf, muss Knecht Ruprecht unartige mit seiner Rute bestrafen. Deshalb ist er bei weitem nicht so beliebt wie sein Chef.

8. Gehörnter Krampus

Der österreichische Bruder von Knecht Ruprecht erscheint noch einmal noch furchteinflößender. Auch in Bayern ist Krampus aktiv. Das teufelsähnliche Wesen durchstreift am Abend des 5. Dezember die Städte und erschreckt die Menschen mit seinen Hörnern und spitzen Zähnen.

9. Surfende Santas

Strand statt Schnee – Weihnachten wird in Australien im Sommer gefeiert. Statt auf einen Rentierschlitten verlässt sich Santa Claus deshalb lieber auf das Surfbrett. «Surfing Santa»-Events, bei denen Menschen als Weihnachtsmänner verkleidet aufs Brett steigen, gibt es auch in anderen Ländern.

10. Geschenke gegen Grütze

Wer auf Geschenke vom skandinavischen Weihnachtswichtel hofft, sollte nicht vergessen, einen Teller süße Grütze vor die Tür zu stellen. Der kleine Wicht mit dem langen weißen Bart wird in Schweden Tomte, in Finnland Tonttu genannt. In Dänemark und Norwegen ist er als Nisse bekannt.

11. Großzügige Könige

In Deutschland spielen die Heiligen Drei Könige eine untergeordnete Rolle – in Spanien und Teilen Lateinamerikas überbringen sie die Geschenke: Am 6. Januar sind Caspar, Melchior und Balthasar unterwegs. Anders als das Jesuskind müssen die Beschenkten heute eher nicht mehr damit rechnen, dass Weihrauch oder Myrrhe überreicht werden.

12. Wunschzettel ans Christkind

Es wird behauptet, dass der Reformator Martin Luther selbst das Christkind als Gegner der Heiligenverehrung eingeführt hat. Dennoch sind es heute hauptsächlich Kinder in katholischen Regionen, die ihre Wunschzettel ans Christkind schicken. In protestantischen Gemeinden schreiben viele an den Weihnachtsmann.

13. Sinterklaas reist übers Meer

Der heilige Nikolaus ist in den Niederlanden und Teilen Belgiens als Sinterklaas bekannt. Gemäß der Legende reist er Mitte November mit dem Schiff aus Spanien an und reitet dann auf einem Schimmel über die Dächer. Am 5. Dezember bringt er Geschenke.

14. Königin der Lichter

Die Lucia-Königin, in weiß gekleidet, erscheint am 13. Dezember mit einem Lichtkranz aus brennenden Kerzen auf dem Kopf. Der Lucia-Tag wird hauptsächlich in Skandinavien gefeiert. Ihr Licht soll böse Geister vertreiben.

15. Sowjetischer Weihnachtsmann

Seit dem 19. Jahrhundert tritt Djed Moros (Väterchen Frost) in russischen Märchen auf. Ursprünglich war er eine Winterfigur – in der Sowjetunion wurde er jedoch zum Ersatz für den westlichen Gabenbringer. Um Verwechslungen mit dem Weihnachtsmann zu vermeiden, musste Väterchen Frost einen blauen Mantel tragen. Heute kann er seine Kleidung freier wählen.

16. Enkelin Schneeflocke

Während der Arbeit wird Väterchen Frost von seiner Enkelin begleitet. Ihr Name Snegurotschka bedeutet Schneemädchen oder Schneeflöckchen.

17. Glücksschwein nach dem Fasten

In Tschechien wird an Heiligabend bis zum Sonnenuntergang gefastet. Damit die Kinder das durchhalten, erzählen Eltern ihnen diese Sage: Wenn man den ganzen Tag wirklich nichts gegessen hat, soll man ein goldenes Schweinchen (zlaté prasátko) sehen können. Das soll Glück bringen.

18. Freundliche Elfen

Die estnischen Päkapikud sind kleine Weihnachtselfen, die dem Weihnachtsmann bei seiner Arbeit helfen. Sie gelten als gute Geister und überraschen die Kinder in der Adventszeit mit Geschenken – allerdings nur mit kleinen Gaben, die sie tragen können. Diese legen sie in die Pantoffeln, die die Kinder zuvor auf das Fensterbrett gestellt haben.

19. Optimistischer Köhler 

Olentzero, der Köhler, verkörpert in der baskischen Tradition die Wintersonnenwende. Jedes Jahr im Winter kommt er vom Berg herab, um das Kommen besserer Tage anzukündigen und Kohle an die Dorfbewohner zu verteilen. Auch wenn er keine materiellen Geschenke bringt, wird er von einigen auch als baskischer Weihnachtsmann bezeichnet.

20. Stühle gegen Hexen

Diese ungebetenen Besucherinnen lassen sich mit einem Möbelstück fernhalten: In Ungarn beginnen die Menschen am 13. Dezember, dem «Luca-Tag», mit dem Bau eines Holzstuhls. Jeden Tag darf nur ein Stück hinzugefügt werden, bis zur Weihnachtsmesse muss der Stuhl fertig sein. Während des Gottesdienstes stellt man sich dann auf den Stuhl und sieht sich nach Hexen um. Wer eine sieht, muss nach Hause rennen und den Stuhl verbrennen. Dadurch soll man ein Jahr lang vor Hexen sicher sein.

21. Lächelnder Holzklotz

In Katalonien bringt ein Holzklotz Geschenke. Der Tió de Nadal (Weihnachtsklotz) wird traditionell nach Mariä Empfängnis am 8. Dezember herausgeholt. Dann macht er es sich gemütlich: Von den Kindern der Familie wird er jeden Tag gefüttert und zugedeckt. An Heiligabend schlagen die Kinder dann mit Stöcken auf das Holz und singen «Caga tió» (Kacke, Klotz). So bringen sie ihn dazu, Süßigkeiten und kleine Geschenke «zu kacken».

22. Bayerische Prinzessin

Im deutschsprachigen Raum zieht über Weihnachten eine echte Prinzessin in viele Wohnzimmer ein. Die Liebesgeschichte von «Sissi» (Romy Schneider) und dem österreichischen Kaiser Franz Joseph (Karlheinz Böhm) gehört zum traditionellen Fernsehprogramm. Auch wenn viele weitere «Sissi»-Verfilmungen folgten – Klassiker bleibt die Trilogie aus den 50er Jahren.

23. Jagd auf den Zaunkönig

Am 26. Dezember wird in Irland der Wren’s Day (Zaunkönigstag, auf Irisch Lá an Dreoilín) gefeiert, bei dem früher tatsächlich Zaunkönige gejagt wurden. Heute verkleiden sich die Wren Boys (Zaunkönig-Jungen) mit Stroh, Masken und Hüten und sammeln Spenden, ohne dass echte Vögel zu Schaden kommen.

24. Pelziger Weihnachtshasser

Dieser grüne Kerl ist überhaupt kein Fan von Weihnachten. Trotzdem gehört der Grinch für viele Familien zu den Feiertagen dazu. Der Kinderbuchautor Dr. Seuss erfand die Figur für sein Buch «How the Grinch Stole Christmas!» (Wie der Grinch Weihnachten gestohlen hat, 1957). Heute flimmert der Grinch an Weihnachten meist in der Verfilmung mit Jim Carrey (2000) über die Bildschirme.

dpa