Nach dem Tod von Papst Franziskus blickt die Welt gespannt nach Rom: Wer wird sein Nachfolger? Und könnten deutsche Kardinäle wieder eine Rolle bei der Papstwahl spielen? Die Chancen stehen schlechter als gedacht – ausgerechnet ein Name sorgt trotzdem für Aufsehen.
Wer wird der nächste Papst? Deutscher Kardinal rückt plötzlich in den Fokus
Der Papst ist tot, die katholische Kirche ringt um ihre Zukunft – und das Konklave steht bevor. Jetzt beginnt das Ringen um seinen Nachfolger. Unter den 137 wahlberechtigten Kardinälen mischen auch sechs Deutsche mit. Doch wer hat überhaupt eine realistische Chance auf das höchste Amt der katholischen Welt?
Nur drei Deutsche mit Wahlrecht – und keiner mit echter Aussicht?
Unter den sechs deutschen Kardinälen sind drei bereits zu alt für die Papstwahl. Walter Brandmüller, Walter Kasper und Friedrich Wetter sind über 90 und dürfen nicht mehr abstimmen. Bleiben Reinhard Marx, Rainer Maria Woelki und Gerhard Ludwig Müller. Doch ausgerechnet diese drei gelten laut Experten als chancenlos.
Der letzte deutsche Papst – ein Schatten, der nachwirkt
Mit Benedikt XVI. stellte Deutschland zuletzt einen Papst. Seither, so erklären Experten wie Marco Politi und Andreas Englisch, liege der Fokus wieder stärker auf Kandidaten aus Südeuropa oder dem globalen Süden. Die Stimmung im Vatikan spricht gegen eine erneute deutsche Wahl – auch wegen der schwierigen Rolle deutscher Kardinäle in jüngeren Skandalen.
Kardinal Müller: Kritiker des Papstes, Hoffnung der Konservativen
Ausgerechnet Gerhard Ludwig Müller könnte zum Überraschungskandidaten werden – obwohl (oder gerade weil) er als Gegner der Reformen von Papst Franziskus gilt. Müller war einst Präfekt der Glaubenskongregation, wurde von Franziskus aber entlassen. Seither steht er öffentlich in Opposition zu vielen Veränderungen – etwa bei der Segnung homosexueller Paare oder der Rolle von Frauen in der Kirche.
Reform oder Rückschritt: Vatikan sucht einen Mittelweg
Das Konklave könnte zur Machtprobe zwischen Reformer-Lager und Ultrakonservativen werden. Doch niemand rechnet mit einem „Franziskus II.“. Experten wie Politi erwarten eher einen Papst der Mitte – jemand, der Reformen nicht aufhält, aber auch nicht radikal fortführt. Ein Kandidat wie Müller wäre dafür wohl zu polarisierend.
Das Rennen bleibt offen – aber Deutschlands Rolle schrumpft
Auch Kardinal Woelki hat laut Politi kaum Chancen – wegen seines Umgangs mit Missbrauchsfällen. Und Reinhard Marx, obwohl gut vernetzt, hat in Rom kaum noch Einfluss. „Deutschland steht aktuell nicht im Fokus“, sagt der Vatikan-Insider nüchtern.
Fazit: Der neue Papst wird wohl kein Deutscher
Die Aussichten auf einen deutschen Papst sind gering. Dennoch sorgt ausgerechnet ein deutscher Kardinal für Diskussionen – als Symbol für die tiefe Spaltung der Kirche. Wer am Ende auf den Stuhl Petri folgt, bleibt offen. Sicher ist nur: Die Wahl wird auch zur Richtungsentscheidung über die Zukunft des Katholizismus.