Nach dem Fund der Leiche des achtjährigen Fabian in der Nähe von Güstrow wird auch am Wochenende weiter ermittelt. Viele Fragen sind noch offen. Zugleich gibt es bewegende Worte und Gesten.
«Werden Fabi nicht vergessen» – Gedenken bei Fußballspiel

Die Untersuchungen zum Tod von Fabian werden auch am Wochenende fortgesetzt, und es wurde mit bewegenden Worten und Gesten an den Jungen erinnert. Eine DNA-Analyse der am Dienstag in Klein Upahl gefundenen Leiche bestätigte, dass es sich um den vermissten Achtjährigen handelt. Gemäß vorläufigem Obduktionsergebnis ist er einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen. Am Freitag gedachten Sportler bei einem Fußballspiel dem getöteten Jungen. Kinder ließen Luftballons steigen, um sich von Fabian zu verabschieden.
Am gleichen Tag hat die Polizei erneut in einem Bereich gesucht, in dem die Kinderleiche gefunden wurde. Die Ermittler haben wieder einen Tümpel ins Visier genommen. Laut einem dpa-Fotoreporter haben Feuerwehrleute das Wasser teilweise abgepumpt.
Erneute Suche am Tümpel
Die Polizei hat das Gewässer mit einem Metalldetektor-ähnlichen Gerät durchsucht. Es wurde Gebüsch entfernt. Die Suchaktion wurde am Nachmittag abgeschlossen. Die Staatsanwaltschaft wollte keine Angaben dazu machen, ob etwas gefunden wurde.
Die Ermittler warnten vor öffentlichen Spekulationen etwa in den sozialen Medien. Die Polizei schrieb auf ihrem WhatsApp-Kanal zu Gerüchten und Mutmaßungen: «Wir bitten weiterhin darum, sich nicht an diesen Spekulationen zu beteiligen. Alle offiziellen und verifizierten Erkenntnisse werden durch die Staatsanwaltschaft Rostock oder über unsere Kanäle veröffentlicht.»
Hinweise aus der Bevölkerung werden abgearbeitet
Laut Staatsanwaltschaft werden die Ermittler auch am Wochenende weiterhin arbeiten. Jeder Ermittlungsschritt führt zu neuen Ansätzen, die verfolgt werden. Hinweise aus der Bevölkerung werden ebenfalls bearbeitet, sobald wieder Kapazitäten dafür vorhanden sind.
Am Freitagnachmittag erinnerten Sportler bei einem Fußballspiel der Kreisoberliga Herren Ü 35 des TSV Thürkow gegen den ETSV Güstrow an den verstorbenen Jungen. Die Spieler aus Güstrow trugen Trauerflor und präsentierten ein eingerahmtes Trikot des achtjährigen Fabian aus Güstrow.
«Fabian war ein ruhiger, schüchterner Junge»
«Fabian war ein ruhiger, schüchterner Junge. So habe ich ihn kennengelernt. Der auf dem Fußballplatz aufgeblüht ist, wenn er den Ball hatte. Ist rumgesprungen und hat sich gefreut. Er war eigentlich unser Verteidiger, weil er ein Verteidigertyp war», sagte der stellvertretende Vorsitzende des ETSV Güstrow, Jan Boralewski. In Erinnerung an ihren Fußballkameraden hatten die Kinder des Vereins Luftballons fliegen lassen.
Die Stimmung im Verein sei «richtig doll gedämpft». Das Spiel in der F-Jugendmannschaft sei auch gleich abgesagt worden. «Irgendwann wird die Normalität wiederkommen. Aber trotzdem werden wir Fabi nicht vergessen», sagte der stellvertretende Vereinsvorsitzende.
Der gewaltsame Tod des kleinen Fabian hat auch die Verantwortlichen und Fans des FC Hansa Rostock bewegt. Vor dem Anpfiff des Heimspiels gegen Wehen Wiesbaden am Samstag gab es im Ostseestadion eine Schweigeminute für den kleinen Jungen, wie die «Ostsee-Zeitung» berichtete. Auf der Tribüne war ein Plakat zu lesen: «MV trauert – Ruhe in Frieden, kleiner Fabian».
Fabian war vor einer Woche verschwunden
Fabian, acht Jahre alt, war am vergangenen Freitag verschwunden. Seine Mutter meldete sein Verschwinden am Abend desselben Tages. Es folgte eine mehrtägige Suche – auch mit einem Hubschrauber, Booten und Hunden.
Ursprünglich wurde vermutet, dass der Junge am Tag seines Verschwindens seinen Vater besuchen wollte, der südlich von Güstrow getrennt von seiner Mutter lebt. Spürhunde konnten Fabians Spur bis zum Güstrower Busbahnhof verfolgen und in der Nähe des Wohnortes seines Vaters wieder aufnehmen, bevor sie sie wieder verloren. Auch Seen wurden durchsucht. Leichenspürhunde schlugen am Inselsee am Stadtrand von Güstrow an. Taucher fanden jedoch nichts.