Der 47-Jährige wurde wegen versuchten Mordes und schwerer Brandstiftung verurteilt. Die Tat löste Entsetzen und Betroffenheit aus.
Lebenslange Haft für Mann, der Frau in Straßenbahn anzündete

Ein 47-Jähriger wurde vom Landgericht Gera zu lebenslanger Haft verurteilt, weil er seine Frau in einer Straßenbahn in Gera mit Benzin übergoss und anzündete. Das Gericht befand den Mann des versuchten Mordes und der schweren Brandstiftung schuldig. Die Richter folgten dem Strafantrag der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte kein konkretes Strafmaß gefordert. Außerdem muss der Mann ein Schmerzensgeld in Höhe von 75.000 Euro zahlen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Die Frau wurde durch den Brandanschlag lebensgefährlich verletzt. Die Tat im März dieses Jahres scheine «wie eine öffentliche Hinrichtung», sagte der Vorsitzende Richter Uwe Tonndorf. Der Georgier habe seine Frau töten wollen, weil diese die Ehe beenden wollte und sie nach seinem Besitzdenken kein selbstbestimmtes Leben führen sollte. Er sei von der Trennung tief gekränkt gewesen und habe sich in seinem Stolz und seiner Ehre verletzt gefühlt. Er sein kein Monster, aber ein Mensch, der schwere Schuld auf sich geladen habe.
Unvorstellbare Schmerzen
«Sie haben ihre Familie zerstört und ihr eigenes Leben gleich mit», richtete Tonndorf das Wort an den Angeklagten. Die Tat spreche von einem Vernichtungs- und Bestrafungswillen. Die Frau habe unvorstellbare Schmerzen erfahren, leide psychisch und sei für ihr ganzes Leben gezeichnet, sagte der Vorsitzende Richter.
Der versuchte Femizid hat nicht nur in Gera Entsetzen, Betroffenheit und tiefes Erschrecken ausgelöst, sondern auch darüber, wozu Menschen anderen Menschen antun können, wie der Vorsitzende Richter sagte. Der Mann holte seine Frau vor 15 Jahren aus Georgien in seinen Haushalt. In der 30-jährigen Ehe unterordnete sich die Frau – der Mann bestimmte.
Eskalationsstufen einer unglücklichen Ehe
Der Beschuldigte kam im Jahr 2018 nach Deutschland, seine Frau und Kinder folgten ihm. Sein Alkoholproblem habe sich aufgrund seiner Arbeitslosigkeit verschlimmert, erklärte der Vorsitzende Richter. Im Januar dieses Jahres beschuldigte der Mann seine Frau, eine Affäre mit einem Arbeitskollegen zu haben, schlug sie daraufhin und vergewaltigte sie. Daraufhin zog die Frau zu ihrer Tochter und entschied sich, sich zu trennen.
Der Mann hat gedroht, sie zu töten. Am 16. März dieses Jahres stieg er in die Straßenbahn ein, die seine Frau immer zur Arbeit nahm. Er hat ihr Benzin ins Gesicht geschüttet und sie angezündet. Die Frau brannte wie ein Feuerball, sagte der Vorsitzende Richter. Er hat in Kauf genommen, dass auch die anderen Fahrgäste verletzt werden könnten. Danach ist der Mann geflohen. Er hat versucht, sich das Leben zu nehmen und sich schließlich der Polizei gestellt.
Die Kammer ist der Meinung, dass der 47-Jährige aus niedrigen Beweggründen gehandelt hat. Die Tat war heimtückisch und grausam und wurde zudem mit gemeingefährlichen Mitteln begangen.








