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Oktoberfest: Wiesnwirte setzen auf Bio-Produkte

Die Wiesnwirte gehen neue Wege und kooperieren mit bayerischen Ökolandbauern. Das größte Volksfest der Welt soll langfristig nachhaltiger werden.

Wirte wollen die Chancen zu mehr Ökoprodukten - etwa Bio-Hendl - auf dem Oktoberfest prüfen. (Archivfoto)
Foto: picture alliance / Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Die Wiesnwirte setzen sich für mehr Bio-Produkte auf dem Oktoberfest ein. Sie haben eine Kooperation mit bayerischen Ökolandbauern vereinbart. Im ersten Jahr liegt der Fokus auf einer gründlichen Analyse, um festzustellen, welche Maßnahmen in welchem Zelt umsetzbar und sinnvoll sind, teilten die Wirte in München mit. In den kommenden Jahren sollen dann mehr Bio-Produkte von Gemüse, Reis, Spätzle bis hin zu Süßwaren, Käse, Milch und Fleisch angeboten werden.

Viele Gastronomen auf dem Volksfest haben bereits diverse Öko-Angebote. Die Erfahrung mit Bio-Produkten sei in den Betrieben allerdings sehr unterschiedlich. «Wir sind Unternehmer und werden uns immer danach richten, was die Gäste wünschen», sagt Wirtesprecher Peter Inselkammer. 

Oktoberfest mit Vorbildfunktion 

Er betont aber auch: «Das Oktoberfest hat eine Vorbildfunktion für viele andere Volksfeste.» Das Projekt sei langfristig angelegt, da man gerade beim größten Volksfest der Welt Erfahrungswerte sammeln müsse, um dann die Umsetzung schrittweise voranzubringen. «Auf der Wiesn wollen wir zeigen, dass man hier mehr machen kann», sagt Inselkammer. 

Der Druck auf die Wiesnwirte, mehr Nachhaltigkeit und Bio-Produkte anzubieten, steigt seit Jahren. Im vergangenen Jahr bot das Paulaner-Festzelt testweise nur Bio-Hendl an. Es wurde diskutiert, ob die Wiesn nur mit Bio-Produkten oder zumindest einer Bio-Quote möglich wäre. Jedes Zelt sollte mindestens ein veganes Gericht anbieten, sowie mehr vegetarische Gerichte. Vertreter von Wirten, Stadt, Bauern und Umweltaktivisten trafen sich zu einem runden Tisch, um über mehr Nachhaltigkeit auf dem Fest zu beraten.

Bio zu teuer?

Eine Gruppe hatte sogar gefordert, dass das Volksfest in den kommenden Jahren vollständig auf Öko-Produkte umgestellt werden müsse. Die Wirte hatten dies abgelehnt: Nicht jeder Gast könne sich die höheren Preise für Bio-Produkte leisten.

Auch die Preis-Frage soll nun untersucht werden. «Wir müssen erst einmal gemeinsam prüfen, wie und wo man Bio-Produkte sinnvoll einsetzen kann. Gibt es ausreichende Mengen, wie ist das mit Lieferung und Lagerung?», sagt Wirtesprecher Inselkammer. «Wir wollen gute Bio-Qualität aus Bayern und dem Münchner Umland – zu akzeptablen und volksfesttauglichen Preisen. Letztendlich entscheidet der Gast, welche Produkte er haben will», ergänzt Co-Sprecher Christian Schottenhamel. 

Der Bioland Landesverband Bayern ist für die Koordination des Projekts verantwortlich, andere Verbände sind ebenfalls beteiligt.

dpa