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Wissenswertes zu Donner und Blitz

Wenn der Himmel sich verdunkelt, ist häufig ein Gewitter im Anmarsch. Blitze erzeugen gewaltige Temperaturen – und sind auch für den Donner verantwortlich.

Bis zu 30.000 Grad Celsius entstehen in einem Blitzkanal. (Archivbild)
Foto: Marius Bulling/dpa

Blitze zucken über dem Horizont, der Donner grollt und ein charakteristischer Geruch liegt in der Luft: Solche Gewitter sind vor allem im Sommer typisch. Doch was passiert eigentlich genau bei einem Blitz? Wie groß können diese werden? Und woher kommt noch mal der Donner?

Wie Blitze entstehen

Ein Blitz wird in einer Gewitterwolke durch ein elektrisches Feld ausgelöst. Die Ladungen in den Wolken trennen sich: Die winzigen Eiskristalle werden positiv geladen, die Wassertropfen negativ. Der kalte obere Teil der Wolke ist positiv geladen, der untere Teil negativ. Schließlich entlädt sich die Energie – in einem Blitz.

Der längste jemals gemessene Blitz erreichte eine Temperatur von etwa 30.000 Grad Celsius und erstreckte sich über viele Kilometer. Laut der UN-Wetterorganisation WMO durchzog dieser Blitz eine Strecke von mehr als 750 Kilometern in den USA.

Die Entladungen können verschiedene Formen annehmen, wobei vor allem die Erdentladungen zwischen Wolken und Boden als besonders gefährlich gelten. Wolkenentladungen bleiben dagegen innerhalb einer Gewitterwolke und lassen den Himmel aufleuchten. Luftentladungen hingegen richten sich in den Luftraum, ohne den Boden zu erreichen.

Welche Gefahren durch Blitzeinschläge entstehen

“Trockenblitze” sind Blitze, die zwischen Wolken und Erde einschlagen, ohne dass in der Nähe Regen fällt. Diese Art von Blitz ist besonders gefährlich, da sie oft Waldbrände verursacht, insbesondere nach langen Trockenperioden. In Deutschland können Trockenblitze auftreten, wenn das Gewittergebiet, das normalerweise Regen bringt, nicht über den Ort des Einschlags zieht oder nur geringe Niederschläge hinterlässt.

Gemäß dem Deutschen Wetterdienst (DWD) ist es am sichersten, sich in festen Gebäuden oder im Auto vor Blitzen zu schützen: Dank der Metallkarosserie fließt der Blitzstrom außen ab, was für den Menschen nicht ungefährlich sein kann, da Blitze eine Stromstärke von mehr als 100.000 Ampere erreichen können, was zu Verbrennungen, Lähmungen oder sogar Herzstillstand führen kann.

Warum der Donner grollt

Der Donner, der nach einem Blitz folgt, entsteht durch die explosionsartige Erhitzung der Luft im Blitzkanal. Die extrem hohen Temperaturen lassen die Luft dort explodieren. Sie dehnt sich plötzlich in alle Richtungen aus und erzeugt eine Druckwelle, die sich durch die Umgebung ausbreitet. Unser Ohr empfindet dies als lauten Donner.

Wird der Blitzkanal senkrecht zum Beobachter oder zur Beobachterin platziert, erreichen alle Schallwellen gleichzeitig den Ort. Daher wird der Donner zu einem Knall. Ist der Blitzkanal jedoch geneigt in Richtung der Person, erreichen die Druckwellen aus verschiedenen Teilen des Blitzkanals zu unterschiedlichen Zeiten den Ort. Dadurch entsteht ein anhaltendes Donnergrollen.

Um die Entfernung eines Blitzes zu schätzen, kann man die sogenannte Sekundenregel anwenden. Während der Blitz fast zeitgleich zum Auftreten zu sehen ist, schafft Schall etwa 330 Meter pro Sekunde. Zählt man die Zeit zwischen der sichtbaren Entladung und dem Donner, lässt sich die Entfernung zum Blitz abschätzen: Drei Sekunden entsprechen etwa einem Kilometer.

Warum Geruch den Regen ankündigt

Den Geruch, der während eines Sommerregens in der Luft liegt, nennen Forscher Petrichor. Zwei Australier, die den Begriff 1964 von den altgriechischen Wörtern «petros» (Stein) und «Ichor» (mythologisch die Flüssigkeit in den Adern der Götter) ableiteten, entdeckten: Wenn Regen auf den Boden trifft, wirbelt das Wasser Staubpartikel auf, die unter anderem das Aroma eines Öls freisetzen, welches Pflanzen bei Dürre produzieren. Der Wind verteilt diese Duftstoffe, sodass man manchmal den Regen riechen kann, bevor er überhaupt am eigenen Standort fällt.

Das Phänomen tritt zwar auch in den kalten Tagen auf, hauptsächlich jedoch in den Sommermonaten. Der Boden muss bereits etwas erwärmt sein, so der DWD. Dies sei auch grundsätzlich in den Wintermonaten möglich. Die Voraussetzungen seien jedoch hier wesentlich seltener erfüllt.

dpa