Deutschlands Handballer kassieren erste Turnier-Niederlage gegen Titelverteidiger trotz verbessertem Offensivspiel und müssen Rückschlag hinnehmen.
Deutschland unterliegt Dänemark mit 30:40 in WM-Kracher

Die Revanche bei Olympia blieb aus. Deutschlands Handballer erlitten im WM-Kracher gegen Titelverteidiger Dänemark ihre erste Niederlage im Turnier und somit einen kleinen Rückschlag auf dem Weg ins Viertelfinale. Trotz einer verbesserten Leistung in der Offensive musste das Team von Bundestrainer Alfred Gislason die Überlegenheit des Gold-Favoriten beim klaren 30:40 (18:24) vor 15.000 Fans in Herning anerkennen.
Julian Köster und Timo Kastening waren die besten Torschützen für die DHB-Auswahl mit jeweils sechs Treffern. Hinter dem Olympiasieger und Co-Gastgeber Dänemark (6:0), der sein 32. WM-Spiel in Folge gewann, hat die deutsche Mannschaft nun als Gruppenzweiter wie Italien 4:2 Punkte.
Italien-Duell hat Endspiel-Charakter
Daher hat das bevorstehende Duell mit den Italienern, die zuvor beim 25:18 gegen Tschechien den dritten Sieg bei dieser Endrunde gefeiert hatten, für die DHB-Auswahl bereits Endspiel-Charakter. Eine Niederlage am Donnerstag würde praktisch das Aus für den Olympia-Zweiten in der Hauptrunde und damit das vorzeitige Ende aller Medaillenträume bedeuten.
Das DHB-Team könnte durch zwei Siege in den verbleibenden Hauptrundenspielen das Ticket für das Viertelfinale aus eigener Kraft lösen. «Wenn wir verlieren, stehen unsere Chancen trotzdem sehr gut, da wir weiter alles in unserer Hand haben», hatte Spielmacher Juri Knorr bereits vor dem Spiel gegen die Dänen gesagt.
DHB-Team schnell auf der Verliererstraße
In der Neuauflage des mit 26:39 deutlich verlorenen Olympia-Endspiels setzte Gislason im Tor zunächst auf David Späth, der im Vorrunden-Abschluss gegen Tschechien herausragend gespielt hatte. Das DHB-Team hatte jedoch von Anfang an wenig gegen den dänischen Angriffswirbel entgegenzusetzen und lag bereits nach weniger als vier Minuten mit drei Toren im Rückstand.
Knorr & Co. kämpften zwar mit aller Kraft gegen den Tempo-Handball der Dänen, konnten den großen WM-Favoriten jedoch nicht aufhalten. Beim Stand von 12:7 lagen die Hausherren erstmals mit fünf Toren in Führung. Immerhin lief es im Angriff besser als in den Vorrundenpartien, in denen die DHB-Auswahl enorme Anlaufschwierigkeiten zeigte.
Des Weiteren zeigte Deutschland eine deutliche Verbesserung bei den Siebenmetern. Kastening verwandelte in der ersten Halbzeit vier von fünf Strafwürfen sicher. Allerdings konnten die DHB-Spieler in der Defensive keinen Zugriff bekommen.
Torwart-Wechsel verpufft
Beim Stand von 16:10 für die Dänen reagierte Gislason mit einem Torwartwechsel. Andreas Wolff kam für Späth, blieb jedoch weitgehend genauso erfolglos wie sein Teamkollege. Immer wieder spielten sich Welthandballer Mathias Gidsel & Co. durch die deutsche Abwehr. Zur Halbzeit war das Spiel bereits entschieden.
Auch nach dem Wechsel beherrschten die von ihren begeisterten Fans frenetisch angefeuerten Dänen weiterhin das Spiel und nutzten die großen Lücken in der deutschen Abwehr gnadenlos aus. Der oft machtlose Wolff zuckte immer wieder fassungslos mit den Schultern. Zwar schöpfte das DHB-Team beim 22:26 noch einmal Hoffnung, doch die Wende gelang nicht mehr. Dänemark war einfach zu stark.