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Tragödie in Hongkong: Zahl der Todesopfer steigt auf 151

Behörden entdecken Mängel an Schutznetzen, Verdacht auf untergemischte minderwertige Materialien.

Die Sucharbeiten nach weiteren Leichen könnten noch Wochen andauern.
Foto: Ng Han Guan/AP/dpa

Die Anzahl der Todesopfer nach dem Großbrand einer Wohnanlage in Hongkong ist auf 151 gestiegen. Laut den Behörden in der chinesischen Sonderverwaltungsregion wurden fünf weitere Leichen entdeckt. Es gibt weiterhin Vermisste.

Des Weiteren wurde von den Behörden bekannt gegeben, dass bei ihren Untersuchungen Mängel an Teilen der am Baugerüst angebrachten Schutznetze festgestellt wurden. Während einer Pressekonferenz sagten Behördenvertreter, dass bei sieben gesammelten Proben festgestellt wurde, dass sie nicht den Brandschutzvorgaben entsprachen. Die insgesamt 20 Proben stammten von den sieben betroffenen Wohnblöcken im Stadtteil Tai Po.

Netze wohl untergemischt

Der Verdacht besteht laut dem Sekretär der Sicherheitsbehörde, Chris Tang, dass minderwertige Netze untergemischt wurden, da Proben an leicht zugänglichen Stellen den Normen entsprachen, aber sieben von schwer zugänglichen Stellen nicht konform waren.

Bei der Brandkatastrophe im Komplex Wang Fuk Court am vergangenen Mittwoch wurden auch 79 Menschen verletzt, darunter Feuerwehrleute. Im Zusammenhang mit dem Fall wurden bisher elf Personen von Anti-Korruptionsermittlern festgenommen. Kurz nach dem Feuer wurden außerdem drei Männer einer Baufirma von der Polizei wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung festgenommen.

Berichte über Festnahme nach Petition

Am vergangenen Wochenende wurde laut Berichten aus Hongkong auch ein Mann wegen des Verdachts auf Aufruhr von der Polizei festgenommen. Er soll zusammen mit anderen eine Petition gestartet haben, die eine unabhängige Untersuchung des Brandes sowie die Verantwortlichkeit von Regierungsbeamten forderte.

Parallel hatte die chinesische Behörde für den Schutz der nationalen Sicherheit in Hongkong «antichinesische Elemente» beschuldigt, falsche Informationen etwa über die Rettungsbemühungen der Regierung zu verbreiten.

dpa