3.662 Kinder wurden 2024 adoptiert, ein Plus nach einem historischen Tiefstand aus dem Vorjahr. Ein Grund sind Adoptionen durch Stiefmütter oder -väter in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften.
Zahl der Adoptionen nach Tiefstand gestiegen

Im Jahr 2024 wurden in Deutschland wieder mehr Kinder adoptiert. Nach einem historischen Tiefstand im Jahr 2023 stieg die Zahl um 1,7 Prozent auf 3.662 Kinder, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Die meisten Kinder (rund 74 Prozent) wurden von ihren Stiefmüttern oder Stiefvätern adoptiert.
Etwa 25 Prozent der Adoptivkinder wurden von Paaren gemeinsam adoptiert, 22 Prozent von verschiedengeschlechtlichen Paaren und 3 Prozent von gleichgeschlechtlichen Paaren. In knapp zwei Prozent der Fälle wurden die Kinder von einer Einzelperson angenommen. Im Durchschnitt waren die Kinder 5,3 Jahre alt, wobei gut die Hälfte von ihnen (51 Prozent) jünger als 2 Jahre war.
Zwei Prozent kamen aus dem Ausland
Sieben Prozent der Kinder hatten vor der Adoption keinen deutschen Pass, zwei Prozent wurden aus dem Ausland angenommen – am häufigsten aus Thailand, Südafrika oder Sri Lanka.
Der Großteil (72 Prozent) hat vorher mit einem leiblichen Elternteil und einem Stiefelternteil zusammengelebt. Weitere Fälle schlossen sich an den Aufenthalt bei einer Pflegefamilie, in Heimerziehung oder einer anonymen Geburt an.
Anstieg bei Adoption durch Stiefmütter
Im vergangenen Jahr gab es einen überdurchschnittlichen Anstieg von zehn Prozent bei Adoptionen durch Stiefmütter in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften ohne Angaben zum Kindsvater. Insgesamt gab es 1.243 solcher Adoptionen, was etwa einem Drittel aller Fälle entsprach.
Im Jahr 2024 gab es laut Bundesamt rechnerisch fünf potenzielle Adoptivfamilien für jedes vorgemerkte Adoptivkind. Die Anzahl der vorgemerkten Kinder sank im vergangenen Jahr um 26 Prozent auf den historischen Tiefstand von 665. Ebenso verringerte sich die Anzahl der Adoptionsbewerbungen um 14 Prozent auf 3.440.