Experten sprechen von einem "Horrorfilm für Fische" und fordern nationalen Katastrophenfall.
Gewaltige toxische Algenblüte in Australien breitet sich weiter aus

Eine gewaltige toxische Algenblüte, die im Süden von Australien bereits Zehntausende Fische und andere Meeresbewohner getötet hat, breitet sich weiter aus. «Obwohl die Algen für Menschen nicht giftig sind, sind sie giftig für alles, was Kiemen hat und unter Wasser atmet», sagte die Umweltministerin des Bundesstaates South Australia, Susan Close. «Und wir haben gerade erst den Anfang des Ausmaßes der Zerstörung gesehen, die sich unter der Wasseroberfläche abgespielt hat.»
Auch viele Haie und Rochen seien betroffen, heißt es in einer Regierungsmitteilung. Experten sprachen schon vor Wochen von einem «Horrorfilm für Fische». Grünen-Politiker forderten jetzt, einen nationalen Katastrophenfall auszurufen.
Tausende Quadratkilometer betroffen
Die Mikroalge Karenia mikimotoi blühte im März vor der Fleurieu-Halbinsel südlich von Adelaide im Bundesstaat South Australia auf und hat sich in den letzten Monaten auf eine Fläche von 4.400 Quadratkilometern ausgedehnt, wie von der Nachrichtenagentur AAP berichtet. Dies entspricht fast der doppelten Größe des Saarlandes.
In den vergangenen Wochen habe sich die Algenblüte aufgespalten, wie es weiter hieß. Einige Teile seien in den Spencer-Golf im Norden gelangt, andere in die Gewässer rund um die Coorong-Feuchtgebiete im Süden. Ministerin Close erklärte auch, dass die Algenblüte mittlerweile entlang der Strände von Adelaide im Golf von Saint Vincent aufgetaucht sei.
Was ist eine Mikroalgenblüte?
Die Algen hätten schon Zehntausende Meerestiere, die fast 400 verschiedenen Arten angehörten, getötet, fügte sie hinzu. Die Behörden befürchten, dass einige Arten in der Region ausgerottet werden könnten. Die örtliche Berufsfischervereinigung teilte mit, dass die Fischer in der Region verzweifelt seien: «Sie finden keine Fische, und es scheint einfach nicht besser zu werden.»
Während einer Mikroalgenblüte vermehren sich winzige Algen im Wasser plötzlich stark. Dies führt oft zu einer grünlichen oder manchmal braunen Verfärbung des Gewässers. Hohe Temperaturen und Überdüngung des Wassers gelten als Ursachen. In Südaustralien wird angenommen, dass eine marine Hitzewelle im September 2024 und ein starkes Hochwasser in der Region, das zusätzliche Nährstoffe ins Meer spülte, unter anderem dafür verantwortlich sind.