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Der Sommer neigt sich dem Ende zu

Blick zurück auf die Trends, Hits und Kuriositäten der vergangenen Monate – von Fitnesstrends bis hin zu Affären aufgedeckt.

Zwei Frauen tragen Labubu-Anhänger an ihren Umhängetaschen. (Archivbild)
Foto: Lars Penning/dpa

Es tut uns zwar leid, aber der Sommer neigt sich langsam dem Ende zu. Die Leute holen bereits ihre Steppwesten heraus, der Herbst steht vor der Tür. Es war der Sommer, in dem Taylor Swift sich verlobte und der Labubu-Hype für Aufsehen sorgte.

Es ist an der Zeit, auf Juni, Juli und August zurückzublicken – die drei Monate, in denen viele wieder Bermudahosen trugen und sich trotz gefühlt wenig heißer Tage gern mit Sonnencreme einschmierten. Die Leichtigkeit des Sommers von A bis Z:

A wie Assisted Stretching

Es gilt als Fitnesstrend aus Amerika: In einer 1:1-Session lässt man sich ohne zu schwitzen von einem Assistenten gezielt dehnen. Vermarktet wird das etwa von Studios in Berlin und Hamburg als «perfekte Kombination aus Yoga, Mobility-Training und Regeneration», die Verspannungen, Steifheit und Stress löse.

B wie Blick der Gen Z

Irgendwas ist immer mit der Generation Z, also den aktuell etwa 18- bis 30-Jährigen. Diesen Sommer passte nun manchen der Blick nicht (Stichwort: «Gen Z Stare»). Angeblich schauten junge Leute oft ausdruckslos, irgendwie genervt, starr – etwa im Kundenkontakt und direkten Gespräch in Dienstleistungsberufen. Tzz!

C wie Coldplay-Konzert

Chris Martin bat die Kameraleute, bei einem Konzert in Foxborough nahe Boston das Publikum zu scannen. Als eine Frau sich auf dem großen Bildschirm sah, verdeckte sie ihr Gesicht mit den Händen und drehte sich weg, der Mann in ihrer Nähe tat dasselbe. Es stellte sich heraus, dass hier eine Affäre zwischen einer Personalchefin und ihrem Geschäftsführer aufgeflogen war. Zahlreiche Memes, Parodien und Screenshots der schockierten Gesichter fluteten global die sozialen Medien.

D wie Delulu

«Delulu» ist eine Abkürzung von «delusional» (in etwa «wahnhaft»). Es geht um Menschen, die sich in etwas hineinsteigern. Der In-Begriff gehört zu den neuen Wörtern im Cambridge Dictionary. Der Duden plant noch keine Aufnahme, beobachtet es aber. Wenn es sich weiter verbreite und künftig Verwendung finde, «ist eine Aufnahme durchaus möglich», heißt es von der Redaktion. 

E wie Eiskaffee 

„Ja was jetzt? Im Sommer bestellte Oma im Eiscafé um die Ecke einen Eiskaffee (abgekühlter Filterkaffee mit Vanilleeis und Schlagsahne) – eher ein Dessert als ein Getränk. Jüngere bevorzugen lieber Iced Coffee oder Iced Latte (Kaffee oder Milchkaffee mit Eiswürfeln). Wir befinden uns in einer Übergangszeit, in der man noch klären sollte, was genau gemeint ist.“

F wie FKK-Urlaub

Der Mannheimer Stadtrat Julien Ferrat verbrachte acht Tage mit einer Reisegruppe im französischen Nudisten-Dorf in Cap d’Agde. Sein kontroverser Aufruf im Mannheimer Amtsblatt zur FKK-Swinger-Reise nach Frankreich hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt.

G wie der Sommerhit «Golden» aus einem Netflix-Film

Der offizielle Sommerhit Deutschlands kommt von der fiktiven Girlgroup Huntrix aus dem Animationsfilm «KPop Demon Hunters», der im Laufe des Sommers zum bislang erfolgreichsten Netflix-Film überhaupt wurde.

H wie Hair Powder

Volumenpuder ist das neue Haargel. Es verhindert, dass die Haare zu glatt und rutschig sind oder verschmieren wie bei Mattpasten. Geeignet ist es etwa für einen Messy-Braid (unordentlichen Zopf), einen voluminösen Pferdeschwanz oder den wuscheligen Absteh-Pony, den sogenannten Waterslide (Wasserrutsche/Schanze).

I wie Ibiza-Style

Der Bohème-Style, der auch mit der spanischen Party- und Hippie-Insel Ibiza in Verbindung gebracht wird, ist durch folkloristische Details, handwerkliche Elemente wie Stickereien, Fransen, Naturmaterialien oder florale Muster gekennzeichnet. Sehr trendy.

J wie Jeans – und die Werbung mit Sydney Sweeney

Blond, blauäugig und «gute Gene»? Ein Werbespot mit Wortspiel (das englische Wort für Gene (genes) und das Wort Jeans klingen gleich) von der Jeansmarke American Eagle erhitzte angeblich manche Gemüter. Die Schauspielerin, Shitstorm-Zielscheibe und als Republikanerin geoutete Sydney Sweeney («Euphoria», «The White Lotus») schwieg lieber.

K wie Klöcklawa

Als Liebesüberraschung des Jahres nehmen viele die Beziehung von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner und TV-Moderator Jörg Pilawa wahr, deren Nachnamen zu «Klöcklawa» verschmelzen könnten. Selbst Dirty-Harry-Zyniker Harald Schmidt sagt: «Diese Liebe tut der Republik gut.»

L wie Labubu 

Als Satz des Sommers, aufgeschnappt auf einer Berliner Restaurantterrasse, könnte «Ey, hatecrime meinen Labubu nicht» in die Geschichte eingehen. Die kleinen Püppchen (Kulleraugen, Hasenohren, böses Grinsen) an Taschen kommen vom chinesischen Hersteller und Händler Pop Mart. Sie waren der große Hype des Sommers. Die Dubai-Schokolade 2025 sozusagen.

M wie Manitu – der neue Film mit Bully

24 Jahre nach «Der Schuh des Manitu» bringt Michael «Bully» Herbig doch tatsächlich eine Fortsetzung ins Kino: «Das Kanu des Manitu». Wieder strömen Millionen ins Kino.

N wie Nostalgie-Sommer – und die Nullerjahre

80er, 90er – alles schon wieder angesagt gewesen. Nun sind auch die 2000er zurück. Die Kinoromanze «Wo die Lüge hinfällt» unterlegte Anfang des Jahres eine Schlüsselszene mit dem 2004-Hit «Unwritten» von Natasha Bedingfield, der daraufhin wieder in den Top 10 landete. Das Bühnencomeback von Linkin Park sorgte außerdem für viele Streams älterer Songs wie «In The End» und «Numb».

O wie Oben ohne – bei Männern

Im Sommer sind Männer ohne Oberteil nicht mehr nur im Freibad oder am Strand anzutreffen, sondern auch in der Stadt, auf Festivals oder beim Sport, wo sie Tattoos und Muskeln zeigen. Einige halten dies für unfair und fordern mehr Gleichberechtigung – also mehr Scham -, da Frauen nicht so unbeschwert ihr Shirt ausziehen können, wenn es warm wird.

P wie Pornstar Martini

Der Cocktail, der auch als Maverick Martini oder Maracuja/Passionsfrucht Martini bekannt ist, besteht aus Wodka, Passionsfruchtlikör, Vanillesirup und Champagner (oder Prosecco) und stammt aus London. Zumindest im deutschen Sprachraum wurde er als Sommer-Drink-Alternative 2025 zum beliebten Aperol Spritz angesehen.

R wie richtig Sommer 

Der Schlager «Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?» wurde dieses Jahr 50 Jahre alt. Rudi Carrell besang darin die Sehnsucht nach einem Sommer, «wie er früher einmal war». Carrell und Sketch-Schreiber Thomas Woitkewitsch texteten die Zeilen 1975 auf das Lied «City of New Orleans». 

S wie Schlussmachen, aber fies

«Banksying» wurde als Begriff für das toxische Dating-Verhalten bekannt, bei dem man dem Partner oder der Partnerin nichts sagt, aber bereits die Trennung beschlossen hat. Der Begriff bezieht sich auf den geheimnisvollen Streetart-Künstler Banksy, der einmal einen Schredder im Rahmen eines teuer versteigerten Bildes versteckt hatte, welcher das Bild ohne Vorwarnung zerstörte.

T wie Tokio Hotel und das «Durch den Monsun»-Jubiläum

2005 feierten die Zwillingsbrüder Bill und Tom Kaulitz sowie Georg Listing und Gustav Schäfer ihren Durchbruch. Das 20. Jubiläum feierte die Band Mitte August mit Tausenden in der Berliner Parkbühne Wuhlheide. Die Kaulitz-Brüder leben heute in Los Angeles, haben einen Podcast («Kaulitz Hills – Senf aus Hollywood») und eine Netflix-Serie («Kaulitz & Kaulitz»). Sie sind nicht zuletzt wegen Toms Beziehung mit Heidi Klum sozusagen Weltstars.

U wie Urlaub und dabei braun werden

Manche Dummheiten, wie zum Beispiel absichtlich einen Sonnenbrand zu bekommen, bleiben bestehen. Einige Leute finden es attraktiv, wenn sich auf ihrer Schulter der Abdruck vom Bikini-Träger oder am Po der Badehosenbund deutlich abzeichnet. Der Urlaub dient möglicherweise nur dazu, die Haut zu bräunen oder zu verbrennen. In sozialen Medien verbreitet sich sogar der Hashtag #tanlines (englisch für Bräunungsstreifen).

V wie Venedig und die Milliardärshochzeit

Einer der reichsten Männer der Welt, Amazon-Gründer Jeff Bezos, und Ex-TV-Moderatorin Lauren Sánchez verwandelten Venedig in eine Art Hochsicherheits-Romcom mit Promi-Auflauf und Protesten, als sie die italienische Traumstadt am letzten Juni-Wochenende besuchten.

W wie Wels

Im sogenannten Sommerloch ist es Tradition, dass Tiere für Schlagzeilen sorgen: Diesmal haben zwei Wels-Angriffe auf Badegäste im Juni und Juli im mittelfränkischen Brombachsee (Bayern) Aufsehen erregt.

XY wie XY-Chromosom

Als neuer Männertypus und Star der Stunde gilt der chilenisch-amerikanische Schauspieler Pedro Pascal (50). Er verbindet Männlichkeit, Väterlichkeit und sexuelle Attraktivität. Der Star aus «The Last of Us», «Was ist Liebe wert – Materialists», «The Mandalorian» und «Narcos» strahlt Fürsorglichkeit aus, nach der sich wohl gerade alle – egal, ob hetero, homo oder bi – am meisten sehnen.

Z wie Zirkuszelt

Es war der erste deutsche Sommer mit Bundeskanzler Friedrich Merz, der öfter mal ungewöhnlich forsch formuliert. So hatte der CDU-Politiker etwa die Entscheidung von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner, zum Berliner Christopher Street Day (CSD) keine Regenbogen-Flagge auf dem Bundestag zu hissen, mit den Worten verteidigt: «Der Bundestag ist ja nun kein Zirkuszelt.»

dpa