Zwei 81 Jahre alte Frauen stehen im Verdacht, in Portugal mehrere Waldbrände gelegt zu haben. Die Polizei nahm die beiden Seniorinnen fest – nach einem Sommer, in dem das beliebte Urlaubsland von besonders schweren Feuern heimgesucht wurde.
Seniorinnen als Brandstifterinnen in Portugal festgenommen

Zwei 81-jährige Frauen werden verdächtigt, in Portugal mehrere Waldbrände gelegt zu haben. Die Polizei hat die beiden Seniorinnen festgenommen – nach einem Sommer, in dem das beliebte Urlaubsland von besonders schweren Bränden heimgesucht wurde. Die Seniorinnen sollen – unabhängig voneinander – insgesamt elf Waldbrände gelegt haben – mindestens, wie die «Policia Judiciária», die Kripo des Landes, in ihren Mitteilungen betont.
Eine der Rentnerinnen soll zwischen Ende Juni und Anfang August in Paredes im Norden des Landes insgesamt fünf Waldbrände gelegt haben. Die Feuer entstanden in der Gemeinde, die circa 30 Kilometer östlich von Porto liegt, jeweils stets im gleichen Bereich, zu ähnlichen Uhrzeiten und teilweise nacheinander, «offenbar um die Wirkung zu verstärken», wie es hieß.
Es wurden insgesamt etwa 20 Hektar Wald und Buschland zerstört und zahlreiche Wohnhäuser gefährdet. Größere Schäden konnten nur durch die schnelle Entdeckung und Bekämpfung verhindert werden, so die Polizei. Die betagte Verdächtige konnte ihr Handeln nicht erklären und soll nun dem Untersuchungsrichter vorgeführt werden.
Iberische Halbinsel brannte im Sommer lichterloh
Der zweite Fall von vermuteter Brandstiftung ereignete sich in der Gemeinde Loulé im Süden Portugals. Eine 81-Jährige soll dort im September einen Brand gelegt haben. Die Polizei geht jedoch davon aus, dass sie dort bereits zuvor mehrere Brände gelegt hat, denn seit März 2024 wurden in der Gegend mindestens sechs sehr ähnliche Brände registriert.
In Portugal brannte es in diesem Sommer genauso wie im Nachbarland Spanien lichterloh, vor allem im August. Laut der neuesten Schätzung des Europäischen Waldbrandinformationssystems (EFFIS) wurden seit Jahresbeginn in Portugal mehr als 2.760 Quadratkilometer Land zerstört – eine Fläche, die ungefähr so groß ist wie das Saarland. Es handelte sich um das zweitschlimmste Brandjahr in Portugal seit Beginn der EFFIS-Aufzeichnungen im Jahr 2006. Dutzende Menschen wurden auch in diesem Jahr als mutmaßliche Brandstifter festgenommen.