Zwei deutsche Touristen werden nach starkem Regen in der Toskana von den Fluten eines Bachs mitgerissen und gelten als vermisst. Die Suche nach der Großmutter und ihrem fünf Monate alten Enkel läuft.
Zwei Deutsche nach Überschwemmung in Italien vermisst
Eine deutsche Frau und ein fünf Monate altes Baby wurden in der Toskana nach starkem Regen von den Fluten eines übergelaufenen Bachs mitgerissen. Beide werden vermisst, wie ein Sprecher der italienischen Feuerwehr der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Es handelt sich um eine Großmutter und ihren Enkel, die mit ihrer Familie im Urlaub in Montecatini Val di Cecina bei Pisa waren.
Der Rest der deutschen Familie – die Eltern des Babys und der Großvater – konnte sich nach Angaben der Feuerwehr während der Überschwemmung auf das Dach des Ferienhauses retten. In der Nacht zu Dienstag hat es in der Gegend rund um Pisa und Livorno in der bei Urlaubern beliebten Region Toskana stark geregnet. In der Gemeinde Montecatini Val di Cecina lief der Bach Sterza über die Ufer und überschwemmte den Ort.
Einsatzkräfte geben Hoffnung nicht auf
Nach Angaben eines örtlichen Feuerwehr-Kommandanten spielten sich in der Nacht dramatische Szenen ab. Eine Flutwelle mit einer Höhe von bis zu 2,5 Metern drang in das Haus ein und riss die Familie mit. Die Eltern des Babys und der Großvater konnten sich an Säulen und anderen festen Gegenständen festhalten und auf das Dach retten, während die Großmutter und das Enkelkind von der Kraft des Wassers mitgerissen wurden, zitierte die Nachrichtenagentur Ansa Nicola Ciannelli.
Die Suche nach den beiden Vermissten läuft seit der Nacht, wie der Feuerwehr-Sprecher sagte. An der Suche sind demnach Taucher, Hundeführer sowie reguläre Einsatzkräfte beteiligt. «Wir geben die Hoffnung nicht auf», sagte Ciannelli. Es wird jedoch vermutet, dass sich die Körper der beiden Vermissten möglicherweise unter Baumstämmen und anderen Vegetationsresten, die im Flussbett des Sterza-Bachs liegen, verfangen haben.
So viel Regen in so kurzer Zeit habe es in der Gegend seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben, schrieb der Präsident der Toskana, Eugenio Giani, in den sozialen Medien. «In den Gemeinden sind 226 Millimeter Regen in sechs Stunden gefallen, das ist mehr als das, was normalerweise in einem regnerischen Monat fällt. Seitdem es Wetterstatistiken gibt, hat es noch nie so intensive Niederschläge auf einen Schlag in dieser Region gegeben», so Giani.