Seit Wochen erschüttert eine Serie von Sprengungen den Raum Köln. Zuletzt gab es in Paris eine Festnahme, jetzt gleich zwei in der Kölner Innenstadt.
Zwei weitere Festnahmen nach Explosionsserie in Köln
Nach einer Serie von Explosionen in Köln, die angeblich mit Drogengeschäften in Verbindung stehen, wurden am Freitag zwei Männer in der Kölner Innenstadt festgenommen, die mit Haftbefehl gesucht wurden. Laut Polizei und Staatsanwaltschaft wird ein 25-jähriger Deutscher verdächtigt, an einer Geiselnahme am 25. Juni 2024 beteiligt gewesen zu sein. Der zweite Mann, ein 24-jähriger Deutsch-Tunesier, wird beschuldigt, bandenmäßigen Handel mit mindestens 700 Kilogramm Cannabis betrieben zu haben.
Im Rahmen der Ermittlungen durchsuchte die Polizei zwei Wohnungen und einen Kiosk in Köln sowie ein Einfamilienhaus in Overath östlich von Köln. Dabei stellte die Polizei mehrere Handys, Bargeld, hochwertige Uhren und Datenträger sicher. Die beiden Tatverdächtigen wurden am Freitag einem Haftrichter vorgeführt.
Im Oktober wurde ein Verdächtiger im Ermittlungskomplex in Paris festgenommen. Laut den Ermittlern gilt er als Schlüsselfigur.
Die Ermittler vermuten, dass es zu Auseinandersetzungen zwischen Banden gekommen ist, die im Hintergrund agieren. Der Diebstahl einer großen Menge Cannabis aus einer Lagerhalle in Hürth soll den Beginn einer Gewaltspirale markiert haben. Zwei Geiselnahmen Ende Juni/Anfang Juli werden ebenfalls diesem Komplex zugeschrieben. Eine Gruppierung, die um die Drogen betrogen wurde, versucht entweder das Cannabis zurückzuerlangen oder Schadenersatz zu erhalten, wie die Ermittler kürzlich erklärt haben. Dabei bestehen auch Verbindungen in die Niederlande.
Die zu den Fällen eingerichtete Ermittlungskommission (EK) bei der Kölner Polizei trägt den Namen «Sattla». Im Arabischen heißt «Sattla» Haschisch.