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FIFA startet zweite Phase des Kartenverkaufs für die WM 2022

Fans können sich bis 31. Oktober registrieren, um Tickets zu erwerben – diesmal ohne Visa-Karte.

Die WM-Tickets sind laut FIFA in Deutschland begehrt. (Archivbild)
Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Es sind noch knapp acht Monate bis zur Fußball-Weltmeisterschaft in den USA, Kanada und Mexiko. Während viele Teams noch um die Teilnahme kämpfen, hat das Turnier mit 48 Teams für die Fans bereits begonnen. Heute beginnt die FIFA mit dem Verkauf der Tickets in die zweite Phase – und dieses Mal darf jeder mitmachen.

Kann ich heute schon Tickets kaufen?

„Nein. Zuallererst müssen Fans sich bis zum 31. Oktober auf der FIFA-Website registrieren, um Tickets zu kaufen. Im Gegensatz zur ersten Phase, die nur Besitzern einer Visa-Karte vorbehalten war, kann sich dieses Mal jeder bewerben.“

https://x.com/FIFAWorldCup/status/1981781722669678959

Die FIFA machte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur keine genauen Angaben zur Uhrzeit. Die erste Anmeldephase begann im September am Starttag um 17.00 Uhr (MESZ). Laut FIFA hat der Zeitpunkt der Anmeldung keinen Einfluss auf die Auswahlchancen.

Diejenigen, die im folgenden, zufälligen Auswahlverfahren Glück haben, erhalten eine E-Mail. Darin wird den erfolgreichen Teilnehmern ein Zeitrahmen – voraussichtlich zwischen November und Anfang Dezember – genannt, in dem sie Tickets kaufen können. Es gibt sowohl Einzeltickets für alle 104 Spiele als auch Spielort- und Teamtickets.

Wie teuer sind die Tickets?

Die billigsten Tickets für die Vorrundenspiele sollen ab 60 US-Dollar verfügbar sein. Laut FIFA kostet die teuerste Eintrittskarte für das Endspiel am 19. Juli in East Rutherford bei New York über 6.000 US-Dollar. Es wurden zunächst keine weiteren Preiskategorien vom Weltverband bekannt gegeben.

https://x.com/TheAthletic/status/1973597303194964022

Dank vieler Screenshots aus der ersten Verkaufsphase war aber ein Einblick in die Preisgestaltung möglich. Für das Eröffnungsspiel am 11. Juni im Aztekenstadion in Mexiko-Stadt kursierten laut des Portals «The Athletic» etwa Preise von circa 370 US-Dollar in der günstigsten Kategorie bis hin zu rund 1.825 US-Dollar für das teuerste Ticket. Außerdem scheinen die Preise davon abzuhängen, wo gespielt wird. Ein Gruppenspiel in Boston ist günstiger als eines in Los Angeles. 

Berichten zufolge gab es in der ersten Verkaufsphase nur sehr wenige Tickets für 60 US-Dollar. Außerdem waren aufgrund des dynamischen Preismodells teils deutliche Ausschläge nach oben zu verzeichnen. Laut «The Athletic» stieg der Preis für das zweite Gruppenspiel der USA in der Kategorie 1 innerhalb von zwei Tagen um 30 US-Dollar. 

Ist das die letzte Chance auf Tickets?

Nein. Eine weitere Chance gibt es im Anschluss an die Gruppen-Auslosung am 5. Dezember in Washington. Dann können sich Fans auch für feststehende Duelle bewerben. Restkarten werden kurz vor Turnierbeginn nach dem Prinzip «first come, first served» verkauft – wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

Es wird zu einem späteren Zeitpunkt Tickets für die nach Mannschaften getrennten Fanblöcke sowie Reservierungen für die K.o.-Spiele geben, die erst beim Weiterkommen einer Nation gültig werden. Auch die teilnehmenden Nationen selbst sollen erneut Kontingente erhalten. Der DFB hatte bei vergangenen Turnieren Tickets über den eigenen Fanclub verkauft.

Wie viele Tickets kann ich maximal kaufen?

Es können höchstens vier Tickets pro Spiel und insgesamt maximal 40 Tickets pro Haushalt für die gesamte WM erworben werden. Alle Käufe, die mit derselben Adresse im FIFA-Ticketkonto verknüpft sind, werden zusammen auf das Haushaltskontingent angerechnet.

Kommen Kinder kostenlos ins Stadion? 

Jedes Kind muss ein separates Ticket haben. Ausgenommen sind Babys, die auf dem Arm getragen werden. Das Baby muss am Spieltag höchstens zwei Jahre alt und 86 Zentimeter groß sein, so die FIFA. Jede Person darf nur ein Baby kostenlos mitbringen.

Wie viele Tickets wurden bislang verkauft?

Bereits über eine Million Tickets wurden verkauft. Mitte Oktober gab die FIFA bekannt, dass Fans aus 212 Ländern und Gebieten Eintrittskarten für das Endturnier in den USA, Kanada und Mexiko erworben haben. Die drei Gastgeberländer führen das Nachfrage-Ranking an, gefolgt von England und Deutschland.

Wieso steht die FIFA in der Kritik?

Zum einen, weil Inhaber von Visa-Karten in Phase 1 bevorzugt worden waren. Außerdem, weil es keine festen Preise mehr gibt. Diese werden nämlich dynamisch an die Nachfrage angepasst. «Überhöhte Preise, exklusive Vertriebssysteme und die systematische Bevorzugung zahlungskräftiger Kundschaft führen zu sozialer Ausgrenzung und verdrängen aktive Fankultur aus den Stadien», kritisierte Jost Peter vom Bündnis «Unsere Kurve».

Ein weiterer großer Kritikpunkt ist, dass die FIFA auf der Wiederverkaufsplattform ordentlich mitkassiert. Weiterverkäufer und Käufer müssen jeweils 15 Prozent an den Weltverband abgeben. Von einem Zweitmarktpreis von 200 US-Dollar würde der Verkäufer also nur 170 US-Dollar erhalten, der Käufer jedoch mit der zusätzlichen 15-prozentigen Kaufgebühr 230 US-Dollar bezahlen. Die FIFA würde so an dem Ticket noch einmal 60 US-Dollar verdienen.

Wie reagiert die FIFA auf die Kritik?

Ein FIFA-Sprecher erklärte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur, dass das gewählte Preismodell im Allgemeinen die bestehende und sich entwickelnde Marktpraxis der Mitveranstalter für große Unterhaltungs- und Sportveranstaltungen widerspiegelt. Die Wiederverkaufsgebühren entsprechen den Branchentrends in verschiedenen Sport- und Unterhaltungsbereichen.

In den Vereinigten Staaten und Kanada ist diese Praxis verbreitet. Lediglich in Mexiko dürfen die Zweitmarktpreise aufgrund der nationalen Gesetzgebung den ursprünglichen Ticketpreis nicht überschreiten.

Brauche ich ein Visum?

Deutsche Staatsangehörige, die zu touristischen Zwecken in die Gastgeberländer reisen, benötigen kein Visum. Allerdings ist für die Reise nach Kanada oder in die USA eine elektronische Reisegenehmigung erforderlich. Das sogenannte eTA für Kanada kostet sieben kanadische Dollar pro Person. Die ESTA-Gebühr für die USA-Reise beträgt 40 US-Dollar pro Person.

dpa