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Alles steht Kopf 2: Rekordverdächtig und bald auf Disney+ verfügbar

Mit fast 1,7 Milliarden US-Dollar weltweit ist es der umsatzstärkste Animationsfilm aller Zeiten. Ab dem 25. September kann man ihn auf Disney+ streamen.

Da staunen die alteingesessenen Emotionen um Freude (Mitte) nicht schlecht: Was führen die Neuankömmlinge Zweifel, Neid und Co. im Schilde?
Foto: 2023 Disney/Pixar

Falls sich in den kommenden etwa dreieinhalb Monaten kein kleines Wunder ereignet, wird Pixars Animationsfilm “Alles steht Kopf 2” als der erfolgreichste Film des Jahres 2024 in die Filmgeschichte eingehen. Darüber hinaus: Mit fast 1,7 Milliarden US-Dollar an den weltweiten Kinokassen ist er der umsatzstärkste Animationsfilm aller Zeiten und belegt in der ewigen Einspiel-Bestenliste den achten Platz. Zwar bedeutet kommerzieller Erfolg nicht unbedingt hohe Qualität. Im Fall von “Alles steht Kopf 2” lagen die Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer jedoch definitiv richtig. Wer bisher nicht zu ihnen gehört oder den Film noch einmal im eigenen Wohnzimmer sehen möchte, hat ab dem 25. September über Disney+ die Möglichkeit dazu.

Die Gefühlswelt (über-)füllt sich – darum geht es

Wir kehren in den Kopf der frischgebackenen Teenagerin Riley zurück, die sich gerade an ihr neues Leben an der High School gewöhnt. Als sie übers Wochenende in ein Eishockey-Camp eingeladen wird, bricht in ihrem Gefühlshauptquartier der “Pubertätsalarm” aus, und es finden bedeutende Umbauten statt, um Platz für neue Emotionen zu schaffen. Freude, Kummer, Wut, Angst und Ekel, die seit langem erfolgreich Rileys Kopf managen, bekommen Gesellschaft von Zweifel, Neid, Peinlich, Nostalgie und Null Bock.

Insbesondere der zuerst erwähnte Neuankömmling übernimmt innerhalb kurzer Zeit immer mehr das Kommando und tritt somit in direkte Konkurrenz mit Freude. Haben wirklich beide Rileys Wohl im Sinn? Und wie können all die stark gegensätzlichen Emotionen in Zukunft koexistieren, ohne die Teenagerin in den Wahnsinn zu treiben?

Teil eins lieferte die Vorarbeit

Bereits im ersten Teil war es beeindruckend, mit welcher Detailverliebtheit und Raffinesse so komplexe Themen wie menschliche Gefühle und die Funktionsweise des Gedächtnisses dargestellt wurden. Wie Erfahrungen ins Langzeitgedächtnis übergehen, wie Erinnerungen verblassen können, wie Träume entstehen und warum einem dieser verdammte Werbejingle einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen will – all das erklärte “Alles steht Kopf” auf bezaubernde und unterhaltsame Weise.

Mit Riley wurde auch eine großartige Protagonistin eingeführt, deren innere Zerrissenheit berührte und für jeden verständlich war. Es hätte einfach sein können, aus den allegorischen Figuren Kummer und Wut die Antagonisten des Films zu machen. Stattdessen erklärte der Film auf clevere Weise, warum es manchmal sogar gut sein kann, wenn sie die Führung übernehmen – solange es im Rahmen bleibt.

Die Suche nach der eigenen Persönlichkeit

Die Fortsetzung baut auf der starken Grundlage des ersten Teils auf und erweitert diese nicht nur durch die neuen Emotionen. Aus dem Kind ist eine Teenagerin geworden, die sich neben dem wachsenden Gefühlschaos auch mit ihrem frisch entwickelten Selbstkonzept auseinandersetzen muss. Und wer erinnert sich nicht daran, selbst in dieser entscheidenden Phase des Erwachsenwerdens gewesen zu sein? Plötzlich wird es enorm wichtig, wie man von der Umwelt wahrgenommen wird. Doch zwischen Selbstbild und Idealbild klafft oft eine scheinbar unüberbrückbare Lücke. Kein Wunder also, dass anstelle von Freude plötzlich Zweifel das Ruder übernimmt und nicht so schnell wieder loslässt.

Im Wesentlichen ist “Alles steht Kopf 2” eine klassische Coming-of-Age-Geschichte: Riley möchte von ihrer Umgebung akzeptiert werden und gleichzeitig ihre Rolle im Leben finden. Sie muss sich daher die äußerst wichtigen Fragen stellen: “Wer bin ich eigentlich? Wer möchte ich sein? Was bin ich bereit, dafür zu tun – und was nicht?” Im Unterschied zu herkömmlichen Filmen dieses Genres bekommt das Publikum durch “Alles Steht Kopf 2” einen wirklichen Einblick in den Konflikt zwischen all den widersprüchlichen Emotionen, die uns während der Pubertät buchstäblich in den Wahnsinn treiben. Das wird teils unterhaltsam und witzig, teils tiefgründig und lehrreich dargestellt.

Nicht nur für die Jugend lehrreich

Um die Gedankenprozesse während einer solchen Identitätskrise von Teenagern authentisch darzustellen, wurde neben dem Psychologen Dacher Keltner, der schon am ersten Teil beteiligt war, nun auch die klinische Psychologin Lisa Damour hinzugezogen. Sie half den Filmemachern dabei, den emotionalen Wandel, den Menschen in der Pubertät durchlaufen, kindgerecht und präzise darzustellen.

Dieser Einblick hinter diese Gefühlskulisse ist – wie schon im Vorgänger – nicht nur für das jugendliche Zielpublikum spannend. “Alles steht Kopf” half neben den Kindern wahrscheinlich auch manchen Eltern, sich der Bedeutung von “negativen” Emotionen wie Kummer bewusst zu werden. Teil zwei könnte derweil dafür sorgen, dass man in Zukunft verständnisvoller darauf reagiert, wenn der eigene Teenager in der Pubertät wieder besonderen Weltschmerz verspürt – und das jedem in der Nähe mitteilt.

Ein Prädikat, das wirklich selten vergeben werden darf: “Alles steht Kopf 2” bietet einen pädagogischen Mehrwert für jeden Zuschauer und ist somit ein idealer Familienfilm. Falls es dennoch nicht gelingt, das widerspenstige Kind für den gemeinsamen Familienfilmabend zu begeistern, weiß man jetzt zumindest, woran es liegt: Null Bock hat momentan das Sagen, aber keine Sorge, das wird sich wieder ändern.

Ab dem 25. September beginnt “Alles steht Kopf 2” bei Disney+. Wer vorher noch einmal den ersten Teil sehen möchte, wird dort ebenfalls fündig. Für neue oder zurückkehrende Abonnenten fällt der Streaming-Start von “Alles steht Kopf 2” in eine günstige Zeit: Bis zum 27. September kann die Option “Standard mit Werbung” für 1,99 Euro pro Monat abgeschlossen werden. Nach den ersten drei Monaten beträgt der Preis dann die standardmäßigen 5,99 Euro.

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