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“Babygirl” ist eine Antwort auf Stanley Kubricks “Eyes Wide Shut”

Im Erotik-Drama “Babygirl” lebt Nicole Kidman ihre sexuellen Fantasien aus, von denen sie in “Eyes Wide Shut” nur sprechen durfte. Regisseurin Halina Reijns bezeichnete ihren Film als “Antwort” auf Kubricks Thriller und betont die Wichtigkeit von weiblichen Perspektiven.

Auch der weibliche Blick zählt: Nicole Kidman in "Babygirl".
Foto: imago/Landmark Media / Supplied by LMK

In ihrem aktuellen Film “Babygirl” verkörpert Nicole Kidman (57) eine Frau, die eine Beziehung mit einem jüngeren Mann eingeht. Für die Regisseurin und Drehbuchautorin Halina Reijn (49) stellt der Film zudem eine Reaktion auf Stanley Kubricks Werk “Eyes Wide Shut” dar.

Im Erotik-Thriller aus dem Jahr 1999 erzählt Kidmans Charakter Alice ihrem Ehemann William (dargestellt von Tom Cruise, 62) von einer sexuellen Fantasie, in der sie mit einem anderen Mann durchbrennt. Dieses Geständnis führt William zu einem riskanten Sex-Kult. Reijn äußerte, dass sie sich immer gefragt habe, wie der Film wäre, in dem Alice ihre Fantasie wirklich auslebt. Dieser Film sei nun “Babygirl” geworden.

“Eyes Wide Shut” hätte die Thematik Monogamie und Ehe nur aus den Augen des Mannes gezeigt, so Reijn gegenüber “Entertainment Weekly”. “Wir wissen überhaupt nicht, was Alice durchmacht. Wir sind komplett in seinem Gehirn, seinem Herz und seiner Seele. Ich wollte wissen, was wäre gewesen, wenn sie gegangen wäre und ihre Fantasie gelebt hätte? Das ist, was es [der Film] ist – meine spielerische und bescheidene Antwort auf das männliche ‘Eyes Wide Shut’…”

Rache an all den Filmen über Lolitas und Femme Fatale

Weiter betont die Regisseurin die Wichtigkeit von Filmen aus einem weiblichen Blickwinkel: “Wir Frauen sind alle bereit und hungrig danach, Geschichten darüber zu sehen und zu hören, wie wir uns fühlen und aus unserer Perspektive.” Auch Kidmans Objekt der Begierde in dem neuen Film soll eine Art “spielerische Rache” sein “an all den Filmen, die von Männern gemacht werden, in denen alle Frauen entweder eine Femme Fatale oder Lolitas sind”, erklärt Reijn. Die Figur des Samuel (gespielt von Harris Dickinson, 28) wird daher als eine Art Fabelwesen eingeführt. “Ich möchte, dass die Leute sich fragen: Ist er echt oder hat sie ihn sich ausgedacht?”

Reijn wollte zudem eine Frau zeigen, die neu beginnt, ohne dafür bestraft zu werden. “Als Theaterschauspielerin war ich sehr frustriert darüber, dass alle Figuren, die ich gespielt habe und die nach Freiheit suchen, am Ende tot sind. Das hat mich so genervt. Wir wollen eine Frau sehen, die sich selbst befreit und tatsächlich weiterlebt.”

Reijn: “Ich war fertig damit”

Auch ihre eigenen Erfahrungen als Schauspielerin flossen in den Film – weshalb es trotz der expliziten Thematik nur zwei kurze, tatsächlich Sexszenen gebe. “Ich war als Schauspielerin in jedem Film, in jedem Stück nackt”, erklärt sie. “Ich war fertig damit.” In ihrem Film sehe man “fast nichts”, so Reijn. Weiter erklärt sie: “Es geht darum, was in unseren Köpfen vorgeht. Wir mögen es nicht, wenn zwei Körper einfach aneinanderstoßen. Das bedeutet für uns nichts. Wir brauchen ein ganzes Vorspiel von Kapiteln und Geschichten, und das ist es, was ich mit dem Film zu erreichen versuche.”

Der Film “Babygirl” wird ab dem 30. Januar 2025 in den deutschen Kinos zu sehen sein.

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