Am Mittwochabend wurden in Köln die besten TV-Produktionen ausgezeichnet. Besonders erfolgreich war die ARD-Serie "Die Zweiflers", die mehrere Preise abräumte. Auch das Comeback von Stefan Raab sorgte für Aufsehen.
Deutscher Fernsehpreis 2023: Große Gewinner und emotionale Momente
Am Mittwochabend, dem 25. September, wurde in Köln der Deutsche Fernsehpreis verliehen. Am Dienstag fand in der Kölner Flora die Ehrung der Preisträgerinnen und Preisträger in den kreativen Einzelleistungen während der “Nacht der Kreativen” statt. Am zweiten Abend moderierte Barbara Schöneberger (50) die TV-Gala (ARD) in den MMC-Studios, bei der die Auszeichnungen in den Werkkategorien verliehen wurden. Die ARD-Serie “Die Zweiflers” führte nicht nur das Nominierungsfeld an, sondern erhielt auch mehrere Preise.
“Die Verräter” siegt gegen “Kaulitz & Kaulitz”
Ausgezeichnet wurden Programme aus den Bereichen Fiktion, Unterhaltung, Information und Sport, die im Zeitraum vom 1. Juli 2023 bis zum 30. Juni 2024 ausgestrahlt wurden. Die Stifter des Deutschen Fernsehpreises sind ARD, Deutsche Telekom, RTL, ZDF und SAT.1. Eine unabhängige Fachjury entschied sich in der Kategorie “Beste Unterhaltung Show” für Jan Böhmermanns (43) “Lass dich überwachen!”. Böhmermann nahm den Preis persönlich entgegen. Die Sendung setzte sich gegen die Quizsendung “Wer stiehlt mir die Show?” (ProSieben) und “Let’s Dance” (RTL) durch.
Als “Beste Unterhaltung Reality” wurde “Die Verräter – Vertraue Niemandem!” (RTL) prämiert und konnte sich gegen “Alone – Überlebe die Wildnis” (RTL+) und “Kaulitz & Kaulitz” (Netflix) durchsetzen. Bill und Tom Kaulitz (35), die beide bei der Gala anwesend waren, gingen nach einem Preis im vergangenen Jahr dieses Mal leer aus.
“Die Zweiflers” räumt im Bereich Fiktion ab
Klaas Heufer-Umlauf (41) und Joko Winterscheidt (45) dürfen sich über den Preis “Beste Einzelleistung/Moderation Unterhaltung” für “24 Stunden mit Joko & Klaas” freuen. Heufer-Umlauf nahm beide Preise entgegen, da sein Kollege laut seiner Aussage an dem Abend auf dem Oktoberfest sei. Die Auszeichnung für “Beste Comedy/Late Night” ging an “Bosetti Late Night” und “Bestes Factual Entertainment” an “Buchstäblich leben!” (ZDF).
In der Fiktion war eine ARD-Drama-Serie der Sieger des Abends: “Die Zweiflers” über eine jüdische Familie in Frankfurt gewann Auszeichnungen in den Kategorien “Beste Drama-Serie”, “Beste Schauspielerin” (Sunnyi Melles, 65) und “Bester Schauspieler” (Aaron Altaras, 28). Während das Ensemble auf der Bühne die Wichtigkeit von Familie hervorhob, gab das Team der Serie bekannt, dass bereits an neuen Episoden gearbeitet werde.
Klara Lange, Nura Habib Omer und David Ali Rashed, Teil des Casts von “Die Discounter”, freuten sich über den Preis als “Beste Comedy-Serie”. “Ich bin! Margot Friedländer” wurde als “Bester Fernsehfilm” ausgezeichnet. Das Dokudrama erzählt die Lebensgeschichte der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer (102), die eine emotionale Videobotschaft an das Publikum richtete und für ihren Appell für die Demokratie Standing Ovations erhielt.
Ehrenpreisträger grüßt mit einem Video
Im Sport erhielt die “FIBA Basketball-WM 2023” (MagentaTV) den Fernsehpreis als “Beste Sportsendung”. Im Bereich Information gewann “Maischberger” (ARD/WDR) in der Kategorie “Beste Information”. “Hamas-Angriff aufs Festival – Die Überlebenden des Wüsten-Raves” (arte/ZDF) wurde in der Kategorie “Beste Dokumentation/Reportage” ausgezeichnet. Weitere Preisträgerinnen und Preisträger freuten sich über folgende Auszeichnungen: “Einzeltäter” (ZDF) für “Beste Doku-Serie”, “Tracks East – Inside Russia: Alltag in Putins Reich mit Masha Borzunova” (arte/ZDF) für “Bestes Infotainment” und die Auszeichnung für “Beste Moderation/Einzelleistung Information” ging an Steffen Schwarzkopf (51).
Der Förderpreis wurde Sophie von der Tann (32) für ihre Berichterstattung über den Israel-Gaza-Krieg (ARD) verliehen. Mario Adorf (94) wurde mit dem Ehrenpreis der Stifter ausgezeichnet, da er laut Laudatorin Iris Berben (74) “nicht fit genug” für die Reise zum Deutschen Fernsehpreis gewesen sei. Die Schauspiellegende meldete sich jedoch mit einer Grußbotschaft an das Publikum. Er habe noch nie eine Preisverleihung aufgrund der Gesundheit verpasst, aber mit 94 dürfe man ja auch mal krank sein, erklärte er lachend. Berben und Schöneberger schickten Grüße nach Südfrankreich und nahmen die Standing Ovations für den Preisträger entgegen.
Hommage an Stefan Raab
Am Abend des Fernsehpreises war natürlich auch das TV-Comeback von Stefan Raab (57) Thema. Barbara Schöneberger lieferte mit einer kleinen Showeinlage nicht nur eine Hommage an seinen großen Showtreppen-Auftritt bei seiner Boxkampf-Rückkehr, auf dem roten Teppich zeigten sich Raabs Moderationskollegen gespannt über dessen künftige Entwicklung. “Ich habe mich gefreut, weil wir uns schon lange kennen”, zeigte sich Steffen Hallaschka (52) im Gespräch mit spot on news erfreut über das Comeback und seinen neuen RTL-Kollegen. “Ich habe ihn in den 90er Jahren schon in meiner ersten TV-Sendung begrüßt. Privat und beruflich bin ich mit ihm auch älter geworden. Das wir jetzt Senderkollegen sind, freut mich enorm.”
Es habe ihn gefreut, dass es Raab gelungen sei, “so frisch und motiviert dort anzuknüpfen, wo er vor neun Jahren aufgehört hat”, erzählte Hallaschka weiter. “Da gehöre ich nicht zu denen, die gelangweilt abwinken und fragen, wo da die Innovation bleibt. Auf dem Niveau Entertainment zu bieten, das noch nie allen gefallen hat, aber eben auch vielen gefällt, ist eine große Leistung.” Von Stefan Raab erwarte man natürlich “ganz, ganz viel”, weiß ProSieben-Moderator Thore Schölermann (39). Das Comeback sei so groß angekündigt worden. “Als wenn du eine Party als die geilste Party des Jahrhunderts bewirbst. Da hat er sich selbst große Aufgaben gestellt und ich bin selber total gespannt. Aber man würde es ihm natürlich wünschen, auch wenn es jetzt der falsche Sender ist (lacht).”