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Joker 2: Ein finanzielles Fiasko droht

Die Fortsetzung des Erfolgsfilms scheint beim Publikum nicht anzukommen. Geschätzte Verluste könnten den Film in die Top 10 der größten Kino-Flops katapultieren.

"Joker 2" (l.) und "Megalopolis" schicken sich an, in der "Flop 10" der Filmgeschichte ein Wörtchen mitzureden.
Foto: American Zoetrope / Megalopolis / Mihai Malaimare Jr. / © 2022 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved

“Joker: Folie à Deux” als Musical zu gestalten, hat dazu geführt, dass sich viele Fans des ersten Teils vor den Kopf gestoßen fühlen: Einige bezeichnen es als mutig und innovativ, während andere es als kommerziellen Selbstmord betrachten. Tatsächlich scheint es, als hätten Regisseur Todd Phillips (53) und sein Team das Mainstream-Publikum überfordert. Bereits jetzt, etwa drei Wochen nach dem Kinostart, zeichnet sich ab: Die Fortsetzung von “Joker” wird ein finanzielles Desaster. Die Frage scheint nur noch zu sein: An welcher Stelle in der Liste der zehn größten Kino-Flops wird er landen?

Die genauen Verlustangaben variieren, weshalb bei den meisten der zehn Filme eine Spanne angegeben wird. Außerdem handelt es sich um inflationsbereinigte Werte.

Platz 10: “Mars Needs Moms”

Haben Sie noch nie von dem Animationsfilm “Mars Needs Moms” gehört, der im Jahr 2011 herauskam? Das könnte erklären, warum der Film, der unter anderem von Robert Zemeckis (72) mitproduziert wurde, so ein großer Misserfolg war. Angeblich hat der Film weltweit weniger als 40 Millionen Dollar eingespielt. Wegen der hohen Produktionskosten und des Marketings ergab sich am Ende ein geschätzter Verlust von 190 bis 195 Millionen Dollar.

Platz 9: “Battleship”

Der Sci-Fi-Actionfilm “Battleship”, der 2012 mit Taylor Kitsch (43), Alexander Skarsgård (48) und Rihanna (36) erschien, bewegt sich in einer ähnlichen Verlustspanne. Kein Witz: Der Film basiert im Grunde auf dem Spiel “Schiffe versenken” und erlitt entsprechend selbst einen kommerziellen Misserfolg. Dabei startete “Battleship” auf dem internationalen Markt sogar gut bis sehr gut und spielte fast 240 Millionen Dollar ein. Auf dem heimischen US-Markt kam der Film von Peter Berg jedoch überhaupt nicht gut an. Diese Tatsache, kombiniert mit den enormen Produktionskosten der Materialschlacht, soll letztlich zu einem Verlust von etwa 191 bis 199 Millionen Dollar geführt haben.

Platz 8: “Strange World”

Ein weiterer Animationsfilm, von dem wahrscheinlich nur wenige bisher gehört haben. Dabei kam “Strange World” erst 2022 in die Kinos. Ähnlich wie bei “Mars Needs Moms” etwa zehn Jahre zuvor fand die Kombination aus Sci-Fi, Abenteuer und Animation keinen großen Anklang. Der geschätzte Verlust liegt zwischen 197 und 205 Millionen Dollar.

Platz 7: “Sinbad – Der Herr der sieben Meere”

Eine überraschend hohe Anzahl von Animationsfilmen befindet sich in der Top 10 der größten Flops in der Geschichte des Kinos. Der Film “Sinbad – Der Herr der sieben Meere” aus dem Jahr 2003 kostete in der Produktion zwar “nur” etwa 60 Millionen Dollar. Doch durch viele weitere Ausgaben, insbesondere durch das Marketing, das bei Filmproduktionen in der Regel die Kosten verdoppelt, wurde “Sinbad” zu einem Misserfolg an den Kinokassen. Und das, obwohl Brad Pitt (60) ihm im englischen Original seine Stimme verliehen hatte. Der angebliche Verlust liegt zwischen 199 und 207 Millionen Dollar.

Platz 6: “Die Piratenbraut”

Der Abenteuerfilm “Die Piratenbraut” aus dem Jahr 1995 wurde lange als der größte kommerzielle Flop der Filmgeschichte angesehen. Dieser Film beeinträchtigte nicht nur über einen längeren Zeitraum die Karriere der Hauptdarstellerin Geena Davis (68), sondern führte auch dazu, dass Hollywood das Thema Piraten zunächst mied und sich erst 2003 mit “Fluch der Karibik” erneut daran wagte. Kein Wunder, denn “Die Piratenbraut” soll am Ende zwischen 202 und 210 Millionen Dollar Verlust gemacht haben.

Platz 5: “Mortal Engines: Krieg der Städte”

Bereits die Handlung von “Mortal Engines” deutet darauf hin, warum die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Philip Reeve (58) ein großer Flop wurde. Der Film aus dem Jahr 2018 spielt in einer postapokalyptischen Welt, in der Städte in mobile Festungen umgewandelt wurden, mit denen ganze Kriege geführt werden. Kurz gesagt: Eine absurde Geschichte, die in der Umsetzung auch noch extrem kostspielig war. Nur wenige Menschen wollten den Film sehen, und der Verlust wird daher auf 204 bis 212 Millionen Dollar geschätzt.

Platz 4: “Der 13te Krieger”

Um einen herausragenden Historienfilm zu drehen, ist es unvermeidlich, viel Geld zu investieren. Dies war 1999 bei dem ehrgeizigen Film “Der 13te Krieger” mit Antonio Banderas (64) der Fall. Der Film, der Elemente der Beowulf-Sage aufgriff, spielte jedoch nur einen kleinen Teil der Kosten wieder ein. Das Ergebnis: Die Verluste sollen zwischen 220 und 227 Millionen Dollar betragen haben.

Platz 3: “The Marvels”

Der bisher jüngste Eintrag in der Liste ist von 2023 und zeigte deutlich, dass auch das MCU nicht mehr garantiert hohe Einnahmen erzielt. Der Film “The Marvels” brachte weltweit nur etwas über 200 Millionen Dollar ein. Das Budget soll jedoch bereits 270 Millionen betragen haben. Nach Abzug der zusätzlichen Kosten wird geschätzt, dass der Film von Nia DaCosta (34) letztlich mit einem Verlust von etwa 237 Millionen Dollar endete.

Platz 2: “The Lone Ranger”

“The Lone Ranger” mit Johnny Depp (61) und Armie Hammer (38) verfehlte nur knapp den ersten Platz. Die weltweiten Einnahmen an den Kinokassen von etwa 260 Millionen Dollar wirken zwar stabil, doch durch verschiedene Rückschläge und insbesondere das hohe Gehalt von Depp sind die Produktionskosten stark angestiegen. Laut “The New York Times” könnte die Produktion nach der Veröffentlichung 2013 rund 375 Millionen Dollar gekostet haben. Der Verlust, nach weiteren Abzügen wie dem Anteil der Kinobetreiber, soll bei 230 bis 240 Millionen Dollar gelegen haben.

Platz 1: “John Carter – Zwischen zwei Welten “

Hier ist sie, die berüchtigte Nummer eins: Bereits die Vermarktung des Sci-Fi-Films “John Carter – Zwischen zwei Welten” entwickelte sich zu einem Desaster. Schon im Vorfeld gab es Kritik am völlig überzogenen Budget der Verfilmung des Buchs “Die Prinzessin vom Mars”. Diese Kritik war berechtigt, wie sich schnell zeigen sollte. Das Fiasko war so groß, dass infolgedessen und nur einen Monat nach dem Kinostart Rich Ross, der damalige Leiter der Disney-Filmstudios, seinen Rücktritt erklärte. Hauptdarsteller Taylor Kitsch bekam derweil kurz darauf den Ruf als ultimatives Kassengift – schließlich erschien im selben Jahr auch noch “Battleship” mit ihm… Der Verlust durch “John Carter” belief sich auf 255 bis 265 Millionen Dollar.

Wo rangiert “Joker 2”?

Es steht mittlerweile außer Zweifel, dass “Joker 2” Verluste einfahren wird. Unklar ist jedoch noch, wie groß der finanzielle Misserfolg am Ende sein wird. Mit einem Budget, das mehr als dreimal so hoch ist wie das des Vorgängers, hat der Film bisher nur etwa ein Siebtel davon eingespielt, nämlich rund 160 Millionen Dollar. Die geschätzten Verluste liegen derzeit zwischen moderaten 125 Millionen und erheblichen 200 Millionen Dollar. Sollte der schlimmste Fall eintreten, würde sich “Joker 2” in der “Flop 10” irgendwo zwischen Platz 7 und 9 einreihen.

Manchmal könnte die Liste jedoch bald einen völlig neuen König bekommen. Im Vergleich zu “Megalopolis” kann “Joker: Folie à Deux” als echter Megahit betrachtet werden. Das Sci-Fi-Epos von Francis Ford Coppola (85) hat weltweit bisher nur etwas mehr als zehn Millionen Dollar eingebracht. Branchenseiten schätzen jedoch, dass der Film 300 Millionen einspielen müsste, um profitabel zu sein. In diesem Fall wäre “Megalopolis” tatsächlich der größte “Megaflopolis” in der bisherigen Filmgeschichte.

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