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Löwenkönige, Mittelerde und ein queerer 007: Die Kinotipps im Dezember

Zum Abschluss liefert das scheidende Kinojahr noch einige Perlen: Von Marvel bis Mittelerde, von Nostalgie bis zum queeren 007.

"Mufasa: Der König er Löwen" trifft im Dezember auf Daniel Craig in "Queer".
Foto: © 2024 The Apartment S.r.l., FremantleMedia North America, Inc., Frenesy Film Company S.r.l. All Rights Reserved. / © 2024 Disney Enterprises, Inc. All Rights Reserved.

Zum großen Finale des Kinojahres 2024 wird nicht gespart, und es gibt eine Fülle an interessanten Filmen aus allen Genres. Wer an einer alternativen “Herr der Ringe”-Geschichte interessiert ist und Animes mag, sollte unbedingt “Die Schlacht der Rohirrim” ansehen. Marvel-Fans werden mit “Kraven the Hunter” auf ihre Kosten kommen, der glücklicherweise nicht auf die Großwildjagd im eine Woche später erscheinenden “Mufasa: Der König der Löwen” von Disney geht. Nostalgiker von “Forrest Gump” können im Kammerspiel “Here” erneut einer Liebesgeschichte zwischen Tom Hanks (68) und Robin Wright (58) zusehen. Auch Daniel Craig (56) verliebt sich im Dezember – in Luca Guadagninos (53) “Queer” und in einen anderen Mann.

“Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim”, 12. Dezember

Die Geschichte spielt fast 200 Jahre vor der entscheidenden Schlacht um Helms Klamm, die in “Der Herr der Ringe: Die zwei Türme” stattfindet. Anstatt gegen Ork-Armeen zu kämpfen, richten die Menschen zu dieser Zeit ihren Kampf hauptsächlich gegen sich selbst. Wulf, der Anführer der Dunländer, will den Tod seines Vaters rächen und zögert dabei nicht, sich dem legendären König von Rohan, Helm Hammerhand, entgegenzustellen. Nach den Angriffen muss sich dessen Volk in die Festung Hornburg zurückziehen, die später als Helms Klamm bekannt werden soll.

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“Der Herr der Ringe” kehrt ins Kino zurück, jedoch auf eine ungewöhnliche Art. “Die Schlacht der Rohirrim” wurde von Kenji Kamiyama (58) als Anime inszeniert. Das könnte einige Anhänger der Peter-Jackson-Trilogie abschrecken, sollte es aber nicht tun. Der Film fungiert als offizielles Prequel zu den Originalfilmen, ähnlich wie es “Der Hobbit” tat. Zumindest im englischen Original wird dies klar: Miranda Otto (56), die in “Der Herr der Ringe” Éowyn spielte, übernimmt in “Die Schlacht der Rohirrim” die Rolle der Erzählerin. Die Hauptfigur Helm Hammerhand wird von “Succession”-Star Brian Cox (78) gesprochen. Zusammengefasst: Wer sich darauf einlässt, kann Mittelerde auf eine bisher ungesehene Weise erleben.

“Kraven the Hunter”, 12. Dezember

Sergei Kravinoff (Aaron Taylor-Johnson, 34) ist zwar ein Mensch, fühlt sich jedoch den Tieren näher als den Menschen. Um der gefühlskalten Erziehung seines Vaters Nikolai (Russell Crowe, 60) zu entkommen, zog er sich zunehmend in die Natur zurück und wurde schließlich zu seinem Alter Ego, Kraven the Hunter. In dieser Rolle hat er eine besondere Fähigkeit erlangt – Tiere scheinen ihm völlig gehorsam zu sein.

Einschätzung:

Diejenigen, die die Comic-Vorlage kennen, wissen, dass “Kraven the Hunter” einer der ersten und erbittertsten Gegner des heldenhaften Peter Parker alias Spider-Man ist. Im Film wird seine Rolle jedoch deutlich vielschichtiger dargestellt, ähnlich wie es kürzlich bei “Venom” der Fall war. Für Taylor-Johnson bedeutet dies auch eine Rückkehr ins MCU, da er bereits Pietro Maximoff in “Avengers: Age of Ultron” gespielt hat. In letzter Zeit hatten Marvel-Filme einige Schwächen, aber auf Spider-Man und seine Widersacher konnte man sich bisher immer verlassen.

“Here”, 12. Dezember

“Here” basiert auf der gleichnamigen Graphic Novel von Richard McGuire (67) und hat eine ebenso einfache wie beeindruckende Prämisse: Die gesamte Geschichte spielt an einem einzigen Ort und durchläuft mit nur einer Kameraeinstellung die Ära der Dinosaurier bis zu den Anfängen der Menschheit, bis schließlich an dieser Stelle ein Haus gebaut wird. Die Hauptgeschichte konzentriert sich auf die beiden Charaktere Richard (Hanks) und Margaret (Wright) und zeigt über mehrere Jahrzehnte hinweg ihre Liebe – von den ersten zögerlichen Annäherungen als junges Paar bis ins hohe Alter.

Bewertung:

Vor genau 30 Jahren verliebte sich Forrest Gump (Hanks) in seine große Liebe Jenny (Wright). Dank des besonderen Kammerspiels von “Forrest Gump”-Regisseur Robert Zemeckis (72) werden die beiden 2024 erneut zu einem Traumpaar auf der Kinoleinwand. Doch mit Hanks, Wright und Zemeckis ist die Wiedervereinigung von “Forrest Gump” noch nicht komplett. Das angepasste Drehbuch für “Here” stammt von Eric Roth (79), der 1995 den Oscar für sein Drehbuch zu Gumps ungewöhnlicher Heldenreise gewann. Ob die besondere Darstellung von “Here” einen gesamten Film tragen kann, bleibt abzuwarten – es könnte sich auch schnell wie ein Gimmick anfühlen. Am Cast wird es jedenfalls nicht scheitern.

“Wicked: Teil 1”, 12. Dezember

“Wicked” schildert die Geschichte der Hexen von Oz. Im Mittelpunkt stehen Elphaba, gespielt von der Sängerin und Schauspielerin Cynthia Erivo (37), und Glinda, dargestellt von der berühmten Ariana Grande (31). An der Universität Glizz begegnen sich die beiden und werden Freundinnen. Doch nach einem Treffen mit dem Zauberer von Oz (Jeff Goldblum, 72) verändert sich ihre Beziehung. Was geschah, dass Elphaba zur bösen Hexe des Westens und damit zu Glindas Erzfeindin wird?

Bewertung:

Könnte es sein, dass ein DC-Schurke über den Erfolg oder Misserfolg von “Wicked” entscheidet? Der fehlende Hype um “Joker: Folie à Deux” hat gezeigt, dass Musicals in Hollywood ein erhebliches Risiko für Flops darstellen. Zwar könnte die Zielgruppe bei der “Zauberer von Oz”-Thematik eine andere sein, jedoch könnte es trotzdem eine ausreichend große Gruppe geben, die vorerst genug von gesungenen Dialogen hat. Die mit viel Liebe zum Leben erweckte Fantasywelt in “Wicked” sollte jedoch ausreichend Anziehungskraft haben, sodass man sich keine Sorgen um den zweiten Teil der Filmreihe machen muss.

“Mufasa: Der König der Löwen”, 19. Dezember

Wie wurde Mufasa, Simbas Vater, zum König der Löwen? Und wie entwickelte sich seine Rivalität mit seinem Bruder Scar? Das erfährt Simbas und Nalas kleine Tochter Kiara von Rafiki. Er erzählt die Geschichte in Rückblicken und beginnt mit Mufasa als verwaistem Löwenjungen, der verloren und allein ist, bis er auf Taka, den Thronfolger der Löwen, trifft. Diese zufällige Begegnung markiert den Beginn einer langen Reise, auf die sich eine außergewöhnliche Gruppe von Außenseitern begibt.

Bewertung:

Egal ob als Zeichentrick oder als realistische Computeranimation – “Der König der Löwen” zieht zuverlässig Zuschauer an. Ähnlich wie das Remake des Klassikers von 1994, das vor fünf Jahren veröffentlicht wurde, beeindruckt auch “Mufasa” mit einer beeindruckenden, fotorealistischen Detailtreue. “Mufasa” soll jedoch nicht nur als Prequel betrachtet werden, sondern auch Simbas Herrschaft weiter beleuchten. Nach dem Film werden die Zuschauerinnen und Zuschauer wahrscheinlich eine bestimmte Szene aus “Der König der Löwen” als noch dramatischer wahrnehmen.

“Queer”, 25. Dezember

Im Jahr 1950 lebt William Lee (Craig), ein amerikanischer Auswanderer, in Mexiko-Stadt. Abgesehen von wenigen Kontakten mit anderen Mitgliedern der kleinen amerikanischen Gemeinschaft verbringt er seine Tage fast ausschließlich alleine. Als er Eugene Allerton (Drew Starkey, 31), einen ehemaligen Soldaten, der neu in der Stadt ist, kennenlernt, erkennt er erstmals die Möglichkeit, eine enge Beziehung zu einer anderen Person aufzubauen.

Einschätzung:

Seit seinem Abschied als James Bond in dem Film “Keine Zeit zu sterben” aus dem Jahr 2021 hat Daniel Craig es sich zur Aufgabe gemacht, sich neu zu erfinden. Bei öffentlichen Auftritten zeigte er sich gerne in auffälligen Outfits, und auch die Rollen, die er nach 007 wählte, unterschieden sich stark. Bereits in den erfolgreichen Krimis der “Knives Out”-Reihe spielte er eine queere Rolle und setzt dies nun in einem Film von Luca Guadagnino fort. Der Film “Queer” ist sehr intim und mit viel Liebe zum Detail gedreht, ähnlich wie Guadagninos Werk “Call Me By Your Name”.

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