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Netflix präsentiert "3 Body Problem" mit "Game of Thrones"-Machern

Die neue Sci-Fi-Serie "3 Body Problem" bietet eine epische Geschichte vom ersten Kontakt der Menschheit mit einer außerirdischen Zivilisation und den Folgen.

"Baby Driver"-Star Eiza González spielt eine der Hauptrollen in "3 Body Problem".
Foto: Netflix

Am 21. März wird die neue Serie der „Game of Thrones“-Macher mit dem Titel „3 Body Problem“ auf Netflix veröffentlicht. David Benioff (53) und D.B. Weiss (52) haben den chinesisch-amerikanischen Serienschöpfer Alexander Woo („True Blood“, „The Terror“) hinzugezogen, um die Trisolaris-Trilogie des chinesischen Autors Liu Cixin (60) anzupassen, die zwischen 2006 und 2010 veröffentlicht wurde.

Im Unterschied zur legendären Fantasy-Serie „Game of Thrones“ werden die Zuschauer hier in eine epische Sci-Fi-Geschichte eingeführt, die den ersten Kontakt der Menschheit mit einer außerirdischen Zivilisation und dessen Auswirkungen behandelt. Trotz aller Qualitäten der Adaption wird „3 Body Problem“ wahrscheinlich weniger Fans gewinnen als die berühmte Vorgängerserie von Benioff und Weiss.

Darum geht es in „3 Body Problem“

Die neue Sci-Fi-Serie von Netflix beginnt in den Wirren der chinesischen Kulturrevolution der 1960er Jahre. Die junge, desillusionierte Physikerin Ye Wenjie (Zine Tseng, 30) muss miterleben, wie ihr geliebter Vater von Rotgardistinnen grausam ermordet wird. Später sendet sie eine Nachricht hinaus in die Tiefen des Weltalls – und erhält zu ihrer großen Überraschung tatsächlich eine Antwort.

Jahrzehnte später sind Wissenschaftler und Gelehrte in aller Welt ratlos, als sich die Naturgesetze auf unerklärliche Weise zu verändern scheinen, und immer mehr Forscher Selbstmord begehen. Die fünf Freunde Saul (Jovan Adepo, 35), Jin (Jess Hong, 27), Auggie (Eiza González, 34), Jack (John Bradley, 35) und Will (Alex Sharp, 35) haben sich während ihres naturwissenschaftlichen Studiums in Oxford kennengelernt. Sie versuchen, den sonderlichen und zunehmend furchteinflößenden Ereignissen auf den Grund zu gehen. Der abgebrühte Polizist Clarence (Benedict Wong, 52) steht ihnen dabei tatkräftig zur Seite.

Behutsame Anpassung der Romanvorlage

Die Produzenten von „3 Body Problem“ standen vor der Herausforderung, die Romane von Liu Cixin für die Serienadaption umzusetzen. Das erste Buch spielt fast ausschließlich in China und viele Hauptfiguren treffen sich nie persönlich.

Für das weltweite Netflix-Publikum wurden Handlungsort und Charaktere daher – mit der Zustimmung des Autors Liu – vorsichtig angepasst, so dass nun ein wesentlicher Teil der Handlung in Großbritannien stattfindet. Hier bilden die bereits erwähnten fünf Oxford-Wissenschaftler den Kern des Figuren-Ensembles von „3 Body Problem“. Sie wurden auch von den Serienmachern Benioff, Weiss und Woo neu erfunden und kommen in der Romanvorlage nicht vor.

Drei „Game of Thrones“-Stars und ein Marvel-Fanfavorit

In der Netflix-Serie treffen wir auf bekannte Darsteller aus „Game of Thrones“ wieder. So ist beispielsweise John Bradley erneut dabei, der in der HBO-Serie als Samwell Tarly zu sehen war. Diesmal spielt er den etwas arroganten Geschäftsmann Jack Rooney, der auf ein Oxford-Studium verzichtet hat und stattdessen mit seinem erlangten Wissen reich geworden ist. Ein weiteres bekanntes Gesicht aus der Oxford-Freundesgruppe ist Eiza González, die vielen Zuschauerinnen und Zuschauern bereits aus „Baby Driver“ bekannt sein könnte.

Auch die „Game of Thrones“-Schauspieler Liam Cunningham (porträtierte Jon Snows Berater Davos Seewert, 62) und Jonathan Pryce (der Hohe Spatz, 76) haben wichtige Rollen in „3 Body Problem“ übernommen, über die Zuschauer jedoch vor dem Serienstart besser nicht allzu viel wissen sollten. Ergänzt wird das beeindruckende Schauspielensemble durch den Marvel-Star Benedict Wong, der vor allem durch die „Doctor Strange“-Filme bekannt ist und bereits in insgesamt sechs Marvel-Werken als die liebenswerte Figur Wong zu sehen war. In dieser Serie spielt er einen harten, kettenrauchenden Polizisten.

Lohnt sich „3 Body Problem“?

Die Serie „3 Body Problem“ von Netflix weist viele Ähnlichkeiten, aber auch einige wichtige Unterschiede zu „Game of Thrones“ auf. Wie bei letzterem wird den Zuschauerinnen und Zuschauern durch die reichhaltige Romanvorlage eine fantasievolle, vollständig ausgearbeitete Welt präsentiert. Darüber hinaus bietet die neue Sci-Fi-Serie, die im Bereich der wissenschaftlich fundierten „Hard Sci-Fi“ angesiedelt ist, viele Szenen und Sequenzen, die so noch nie zuvor zu sehen waren – zum Beispiel, wenn die von der Figur Auggie entwickelten Nanofasern einem völlig neuen, kriegerischen Zweck dienen, oder wenn die Figuren Jin und Jack in einem faszinierenden Virtual-Reality-Spiel versuchen, ein astrophysikalisches Problem zu lösen.

Es ist wahrscheinlich einfacher, die Serie zu verstehen, wenn man ein grundlegendes Verständnis von Physik hat. Denn Quantentheorie, Orbitalmechanik, Astrophysik und Nanotechnologie spielen eine wichtige Rolle in der Handlung. Der Autor Liu Cixin hatte in seinen Büchern mehr Zeit, die Phänomene zu erklären. In der Netflix-Serie wird dies jedoch manchmal vernachlässigt, was dazu führen könnte, dass einige Zuschauer den wissenschaftlichen Teil der Handlung nicht so gut nachvollziehen können.

Leider liegt die größte Schwäche von „3 Body Problem“ derzeit in den völlig neu erfundenen Figuren, von denen kaum eine wirklich fesselnd ist. Die fünf Studienfreunde aus Oxford wirken oft als eindimensionale Charaktere, und besonders ihre klischeehaften privaten Probleme lassen den Zuschauer zunehmend unberührt.

Trotzdem bietet „3 Body Problem“ viel Neues, hohe Produktionsstandards und eine wirklich innovative Alien-Invasion-Geschichte. Auch die Romane des Autors Liu Cixin werden von Buch zu Buch besser. Das Gleiche könnte auch für die Netflix-Adaption der „Game of Thrones“-Macher gelten, wenn die Serie es über die durchschnittliche erste Staffel hinaus schafft und vom kalifornischen Streamingdienst verlängert wird.

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