Erik Menendez kritisiert die Darstellung in der neuen Staffel scharf. Er wirft den Machern vor, die Wahrheit über ihren Missbrauch zu verdrehen.
Netflix-Serie "Monster" sorgt für Aufregung bei Menendez-Brüdern
Nach dem großen Erfolg der Netflix-Produktion “Monster: Die Geschichte von Jeffrey Dahmerׅ” befasst sich die zweite Staffel der als Anthologie angelegten True-Crime-Serie nun mit weiteren schrecklichen Verbrechen. “Monster: Die Geschichte von Lyle und Erik Menendez” schildert die grausame Geschichte der Menendez-Brüder, die 1989 ihre Eltern ermordeten, um das Erbe für ein luxuriöses Leben zu nutzen. Nach ihrer Festnahme wurden sie damals zu lebenslangen Haftstrafen ohne Möglichkeit auf Bewährung verurteilt.
Nach dem Start der von Ryan Murphy (58) und Ian Brennan (46) konzipierten Staffel auf Netflix am 19. September waren die Kritiken überwiegend sehr positiv – allerdings verursachte die Darstellung des Verbrechens und seiner Vorgeschichte bei einem der echten “Monster” erhebliches Entsetzen.
Enttäuschtes Statement aus dem Gefängnis
Gestern, am 20. September, äußerte sich Erik Menendez (53) über den X-Account seiner Frau Tammi Menendez mit einer längeren Erklärung, in der er den Machern der Serie eine “ruinöse Charakterdarstellung” vorwarf und ihnen böse Absichten unterstellte. In dem Statement kritisiert er vor allem eine falsche Darstellung des emotionalen und sexuellen Missbrauchs, unter dem er und sein Bruder in jungen Jahren angeblich gelitten hätten. Im realen Gerichtsprozess hatte die Verteidigerin der beiden Brüder diesen Hintergrund als wesentlichen Faktor für ihre spätere Tat angeführt.
Erik’s response to the Netflix’s series.#NetflixMonsters #Netflix #RyanMurphy pic.twitter.com/Xz1waxA2u3
— Tammi Menendez (@TammiMenendez1) September 20, 2024
In seiner Erklärung heißt es dazu unter anderem: “Es ist traurig für mich zu wissen, dass Netflix mit seiner unehrlichen Darstellung der Tragödien rund um unser Verbrechen die schmerzhaften Wahrheiten mehrere Schritte zurückgenommen hat – zurück in eine Zeit, in der die Staatsanwaltschaft ein Narrativ aufbaute, das auf der Überzeugung beruhte, dass Männer nicht sexuell missbraucht würden und dass Männer ein Vergewaltigungstrauma anders erlebten als Frauen.”
“Ist die Wahrheit nicht genug?”
Dem Drehbuchautor Ryan Murphy wirft er vor, sein “schreckliches Narrativ” durch “abscheuliche und entsetzliche Charakterdarstellungen” von ihm und seinem Bruder zu gestalten. Abschließend stellt er folgende Frage in den Raum: “Ist die Wahrheit nicht genug? Lasst die Wahrheit als Wahrheit stehen. Wie demoralisierend ist es zu wissen, dass ein einzelner Mann mit Macht jahrzehntelange Fortschritte bei der Aufklärung von Kindheitstraumata untergraben kann.”