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Neue Serie “Dune: Prophecy”: Wie “Game of Thrones” auf Spice

Wer noch tiefer in Frank Herberts faszinierende Sage rund um den Wüstenplaneten Arrakis eintauchen will, bekommt dank der Serie “Dune: Prophecy” auf Sky und Wow nun die Gelegenheit dazu.

"Dune: Prophecy": Möge der Machtkampf zwischen Imperator Javicco Corrino (Mark Strong) und Ordensschwester Valya (Emily Watson) beginnen.
Foto: © 2024 Warner Media, LLC. All Rights Reserved. / © 2024 Warner Media, LLC. All Rights Reserved.

Mit den ersten beiden Teilen seiner “Dune”-Trilogie hat Regisseur Denis Villeneuve (57) bereits etwas fast Unvorstellbares erreicht: Eine respektvolle Verfilmung der komplexen Romane von Frank Herbert (1920-1986), die jedoch in entscheidenden, aus heutiger Sicht notwendigen Details von der Vorlage abweicht. Wer nach dem sechsfach Oscar-gekrönten “Dune” von 2021 und dessen kommerziell noch erfolgreicheren Nachfolger von 2024 nicht genug vom Wüstenplaneten hat, sollte sich den 18. November dick im Kalender markieren. An diesem Tag startet auf Sky und Wow “Dune: Prophecy”, die erste Serie über den Kampf um Arrakis und dessen mächtige Droge Spice, die sich gleichzeitig mit dem größten Rätsel aus dem “Dune”-Universum auseinandersetzt: den scheinbar allwissenden Mitgliedern der Bene Gesserit.

Das Intrigenspiel beginnt – Darum geht es in “Dune: Prophecy”

Die Geschichte von “Dune: Prophecy” beginnt etwa 10.000 Jahre vor der Geburt von Paul Atreides, der auch als Lisan al-Gaib bekannt ist und sich als der angebliche Erlöser von Arrakis erweisen soll. Die Menschheit hat kürzlich den blutigen Krieg gegen die “denkenden Maschinen” gewonnen, allerdings mit hohen Verlusten: Milliarden von Menschen starben in den Kämpfen gegen die rebellische Künstliche Intelligenz, deren Vernichtung einen technologischen Neuanfang erzwang.

Während dieser Zeiten des Wandels formiert sich die Schwesternschaft von Rossak, ein Orden, der in der Zukunft als Bene Gesserit bekannt sein wird. Im Mittelpunkt stehen die Harkonnen-Schwestern Valya (Emily Watson, 57) und Tula (Olivia Williams, 56), die zusammen mit ihren Ordensschwestern heimlich die Geschicke des Universums zu beeinflussen scheinen. Allerdings hat die ultimative Kontrolle manchmal einen hohen Preis.

Heiligt der Zweck alle Mittel?

Es ist bekannt, dass mit großer Macht auch große Verantwortung verbunden ist. Doch rechtfertigt der Zweck tatsächlich alle Mittel, unabhängig davon, wie unmoralisch sie scheinen? Und an welchem Punkt endet das Streben nach dem Gemeinwohl und weicht egoistischen Motiven? Diese Fragen behandelt, ähnlich wie die Filme von Denis Villeneuve, die Serie “Dune: Prophecy”.

In ihrem komplexen Intrigenspiel braucht sich die “Dune”-Serie nicht hinter dem vielfach prämierten Fantasy-Epos “Game of Thrones” zu verstecken, das als Maßstab in dieser Hinsicht gilt. Anstelle von Kleinfinger oder der roten Priesterin sind es hier die zukünftigen Bene Gesserit, die den Herrschern der Welt ins Ohr flüstern, um den weiteren Verlauf der Menschheit schon Generationen im Voraus zu beeinflussen.

Diese Einflussnahme, die von Kritikern als unverfrorene Manipulation und Machtmissbrauch bezeichnet wird, wird 10.000 Jahre später die fanatische Verehrung von Paul Atreides als Erlöser ermöglichen. Da die erste Staffel jedoch lediglich sechs Episoden umfasst, verliert sich die Serie nicht in langatmigen Handlungssträngen, sondern bleibt unterhaltsam und spannend. Nach dem schockierenden Cliffhanger der ersten Episode werden die meisten Zuschauer wahrscheinlich sofort nach der zweiten Folge verlangen.

Enthüllt die Serie zu viel?

Die Befürchtung, dass “Dune: Prophecy” die Mystik der Bene Gesserit zerstören könnte, ist glücklicherweise unbegründet. Stattdessen trägt die Serie zur Mythenbildung dieser Gruppe bei und beleuchtet einige Aspekte ihres Wirkens, die in den zeitlich begrenzten Filmen nur oberflächlich behandelt wurden. Als Ergänzung zu Villeneuves “Dune”-Vision erweist sich die Serie, die auf dem Buch “Der Thron des Wüstenplaneten” von Frank Herberts Sohn Brian (77) basiert, als hervorragend geeignet. Aufgrund des großen zeitlichen Abstands zur Handlung der Filme kann sie jedoch auch problemlos eigenständig betrachtet werden.

Wer zum ersten Mal den Wüstenplaneten Arrakis besucht, sollte sich darauf einstellen, dass am Anfang von “Dune: Prophecy” einige Unklarheiten auftreten können. Das komplexe Werk der Autorenfamilie Herbert kann nicht einfach in einer kurzen Einführung erklärt werden, auch wenn die Serie es ehrgeizig versucht.

Die Mischung macht’s

“Dune: Prophecy” bringt eine talentierte Besetzung aus erfahrenen Stars und vielversprechenden Newcomern zusammen. Neben Olivia Williams, bekannt aus “The Sixth Sense”, und Emily Watson, die in der beeindruckenden HBO-Serie “Chernobyl” glänzte, gehören dazu auch der Charakterschauspieler Mark Strong (61) als scheinbar allmächtiger Imperator Javicco Corrino und Travis Fimmel (45) aus “Vikings” als zwielichtiger Arrakis-Veteran Desmond Hart. Die in Deutschland noch relativ unbekannte dänische Schauspielerin Sarah-Sofie Boussnina (33) übernimmt die Rolle der Prinzessin Ynez, die in die geheimnisvollen Künste des Schwesternordens eingeführt werden soll.

Fazit:

“Dune: Prophecy” gelingt es, die einzigartige Verbindung von märchenhafter Magie und einem Sci-Fi-Setting, die die Wüstenplanet-Romane auszeichnet, eindrucksvoll darzustellen. Wer die anfängliche Herausforderung meistert, bei der neue “Dune”-Zuschauer möglicherweise von der Fülle an Informationen und Eindrücken überwältigt werden könnten, wird mit einer fesselnden und hervorragend besetzten Erzählung belohnt, die fast so süchtig macht wie das legendäre Spice.

Wer sich selbst ein Bild davon machen möchte, hat ab dem 18. November die Möglichkeit dazu. Entweder auf Sky Atlantic, wo jeden Woche um 20:15 Uhr eine neue Folge von “Dune: Prophecy” ausgestrahlt wird, oder jederzeit abrufbar über Sky und den Streamingdienst Wow.

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