Fast jeder kennt das Gesicht von Andreas Lust, der im “Tatort: Unter Feuer” den zunächst verdächtigen Polizisten Riebold verkörpert. Doch woher? Sogar in einem Oscar-nominierten Spielfilm war der Österreicher bereits zu sehen…
“Tatort: Unter Feuer”: Woher kennt man Schauspieler Andreas Lust?
Letztendlich war Jens Riebold zwar nicht der Täter und auch nicht direkt in die illegalen Aktivitäten seines Reviers verwickelt, doch machte er sich zumindest mitschuldig. Er ignorierte über Jahre hinweg bewusst, wie seine untergebenen Polizisten zunehmend in die Korruption gerieten und schließlich sogar vor Mord nicht zurückschreckten. In der Rolle des zumindest fragwürdigen Revierleiters Riebold war im aktuellen Dresden-“Tatort: Unter Feuer” der österreichische Schauspieler Andreas Lust (57) zu sehen, dessen Gesicht selbst Oscar-Fans möglicherweise bekannt vorkommt. Doch der Reihe nach:
Andreas Lust, geboren am 20. März 1967 in Wien, begann bereits mit 16 Jahren, sein Handwerk am Konservatorium der Stadt Wien zu erlernen und setzte seine Ausbildung später am Mozarteum in Salzburg fort. Nach vielen Jahren an verschiedenen angesehenen Theatern in Österreich und teilweise auch in Deutschland, wandte er sich erst Mitte der 90er-Jahre dem Film zu. Sein Debüt gab Lust tatsächlich erst 1994 in Wolfgang Murnbergers (63) Film “Ich gelobe”.
Nachdem er kleinere Rollen gespielt hatte, wurde der Regisseur Götz Spielmann (63) auf ihn aufmerksam und besetzte ihn 2008 für das unkonventionelle Drama “Revanche”. Auch in diesem Film spielte Lust einen Polizisten, was seinen endgültigen Durchbruch darstellte. Für diese Rolle verbrachte Lust vor den Dreharbeiten eine Woche bei der Polizei in Gföhl, Niederösterreich, was ihm offensichtlich auch für seine aktuelle Rolle im “Tatort” zugutekam.
Andreas Lust war bereits in einem Oscar-nominierten Film zu sehen
Der Film “Revanche” erhielt hervorragende Kritiken und wurde schließlich 2009 für den Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert. In diesem Wettbewerb unterlag er jedoch der japanischen Produktion “Nokan – Die Kunst des Ausklangs”. Im gleichen Jahr erlebte er ein weiteres Highlight seiner bisherigen Laufbahn: Für seine Hauptrolle in “Der Räuber” von Benjamin Heisenberg (50) erhielt er den Österreichischen Filmpreis.
Seit diesem Zeitpunkt ist Lust aus deutschsprachigen Produktionen kaum mehr wegzudenken und ein geschätzter Gast für Episodenhauptrollen in verschiedenen Produktionen. In den letzten Jahren trat Lust in zahlreichen Krimireihen auf. Er war unter anderem in Serien wie “Ein Fall für zwei”, “SOKO Kitzbühel”, “SOKO Wien”, “Die Toten vom Bodensee”, “SOKO Hamburg”, “München Mord”, “Der Taunuskrimi” und im “Polizeiruf 110” zu sehen.
Andreas Lust ist mittlerweile zu einer Art Allzweckwaffe für die beliebteste Krimireihe der Deutschen, den “Tatort”, geworden. Sein Auftritt in “Unter Feuer” war bereits sein neuntes Engagement bei diesem erfolgreichen Format am Sonntagabend. Angefangen hat es im Jahr 2004 und 2008 mit der Wiener-Ausgabe, gefolgt von “Tatort”-Rollen in München (2014, 2016 und 2019), Konstanz (2015), Hamburg (2018) und Freiburg (2019).