Eine beispiellose Hitzewelle hat Südeuropa fest im Griff – mit tödlichen Folgen. Italien, Griechenland und die Türkei erleben derzeit Extremwetter, das nicht nur Urlauber, sondern auch Einheimische in Lebensgefahr bringt. Meteorologen sprechen von einer „Hitzeglocke“, die das Wetter in der gesamten Mittelmeerregion lahmlegt – und möglicherweise historische Temperaturrekorde brechen könnte.
Alarmstufe Rot: Südeuropa im Glutofen
Temperaturen bis zu 46 Grad – kein Ende in Sicht
Bereits am Vormittag steigen die Temperaturen auf Sizilien auf 30 Grad, in Istanbul sind es 36 Grad, auf Lesbos 38 Grad. Die Prognosen für die kommenden Tage sind dramatisch: In Zentralgriechenland und Teilen Italiens sollen die Werte erneut über 45 Grad klettern – also rund 15 Grad über dem langjährigen Durchschnitt.
Besonders besorgniserregend: Auch nachts bringt die Hitze kaum Erleichterung. In Griechenland fallen die Temperaturen vielerorts nicht mehr unter 30 Grad – eine zusätzliche Belastung für Körper und Infrastruktur.
Fünf Todesopfer in Italien binnen 24 Stunden
Die extreme Hitze fordert erste Opfer: In der süditalienischen Urlaubsregion Apulien starben innerhalb eines Tages fünf Menschen.
Ein 60-jähriger Mann brach beim Schwimmen vor Torre dell’Orso zusammen und konnte nicht mehr gerettet werden. In Torre Inserraglio erlag ein 82-jähriger Tourist einem Herzstillstand. Weitere Todesfälle betrafen einen 79-jährigen Mann, einen 66-jährigen Unternehmer auf seinem Boot sowie eine 19-jährige Urlauberin aus Moldawien. Experten gehen davon aus, dass die Hitze entscheidend zu diesen tragischen Vorfällen beigetragen hat.
Alarmstufe Rot auf Sizilien – Türkei ruft zur Vorsicht auf
Italiens Behörden schlagen Alarm: Für Palermo gilt bereits die höchste Hitzewarnstufe. Der Donnerstag soll der heißeste Tag der Woche werden – mit bis zu 45 Grad auf Sizilien. Auch die Waldbrandgefahr steigt dramatisch an.
Derweil warnt auch der türkische Wetterdienst vor extremen Temperaturen: In Regionen wie Diyarbakır werden bis zu 45 Grad erwartet, in Antalya und an der Ägäisküste um die 40 Grad. Die Bevölkerung wird dringend aufgefordert, sich tagsüber im Schatten oder in kühlen Innenräumen aufzuhalten – vor allem ältere Menschen, Kinder und Personen mit Vorerkrankungen.
Hitzewelle erreicht auch Deutschland – Experten warnen
Was viele nicht wissen: Die massive Hitzeglocke über Südeuropa beeinflusst auch das Wetter in Deutschland. Heiße Luftmassen werden aus dem Mittelmeerraum bis nach Mitteleuropa gedrückt – eine direkte Folge des sogenannten „Heat Dome“.
Während Süddeutschland mit Temperaturen um die 35 Grad kämpft, warnen Meteorologen bereits vor den nächsten Hitzewellen. Noch ist unklar, ob sich das stabile Hochdruckgebiet nächste Woche abschwächen wird – oder ob uns eine neue Gluthitze bevorsteht.
China im Ausnahmezustand – Saunatage und Stromausfälle
Auch Asien ächzt unter der Hitze: In China sprechen Behörden von rekordverdächtigen Temperaturen – und einer angespannten Energieversorgung.
Weil Millionen Menschen ihre Klimaanlagen auf Hochtouren laufen lassen, stieg der Stromverbrauch auf über 1,5 Milliarden Kilowattstunden – ein neuer Rekord.
„Saunatage“ nennen chinesische Meteorologen die Tage, an denen die Temperaturen dauerhaft über 35 Grad bleiben – und davon gab es seit März so viele wie noch nie zuvor seit Beginn der Aufzeichnungen.