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1,44 Billionen Euro für Luxus – aber der Markt schrumpft

Teure Autos, Getränke und Kunst finden weniger Käufer, dafür geben die Reichen mehr Geld für edles Essen und Reisen aus. Die wirklich großen Statussymbole legen ebenfalls zu.

Für Luxusjachten geben die Reichen auch 2025 mehr Geld aus. (Archivbild)
Foto: Federico Gambarini/dpa

Der globale Luxusmarkt schrumpft. Laut einer Studie von Bain & Company und Fondazione Altagamma werden in diesem Jahr voraussichtlich 1,44 Billionen Euro für teure Autos, edles Essen, Jachten, Privatjets und ähnliches ausgegeben. Es wäre das zweite Jahr in Folge mit einem Rückgang. Im Jahr 2024 waren es noch 34 Milliarden Euro mehr, im Vergleich zu 2025 ergibt sich ein Minus von 54 Milliarden Euro.

Der Rückgang ist ungewöhnlich, aber langfristig wächst der Luxusmarkt. Im Jahr 2019 waren es noch 169 Milliarden Euro weniger als aktuell, und auch für die Zukunft sagt Bain deutliches Wachstum voraus: Bis 2035 sollen es insgesamt 2,2 bis 2,7 Billionen werden.

Woran der Rückgang festgemacht wird

Im laufenden Jahr ist vor allem der rückläufige Absatz von Luxusautos für den Rückgang verantwortlich. Mit 545 Milliarden Euro machen sie zwar immer noch mehr als ein Drittel der Ausgaben aus, verzeichnen jedoch ein Minus von 6 Prozent. Auch die Ausgaben für edle Weine und Spirituosen sinken um 5 Prozent auf 93 Milliarden.

Für Kunst werden laut der Studie 9 Prozent weniger ausgegeben: insgesamt 31 Milliarden Euro. Die Prognose besagt, dass für persönliche Luxusgüter 358 Milliarden Euro bezahlt werden – 2 Prozent weniger als im Vorjahr. Allerdings sind es hier hauptsächlich Wechselkurseffekte, die für das Minus verantwortlich sind – wenn man sie herausrechnet, bleibt dieser Bereich stabil, während die anderen genannten langsamer schrumpfen.

Mehr Geld für Erlebnisse

In anderen Bereichen gibt es weiterhin Wachstum: Für Luxushotels und ähnliche Unterkünfte werden 251 Milliarden Euro ausgegeben, das sind 3 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Ausgaben für teure Mahlzeiten und Restaurants steigen um 5 Prozent auf 74 Milliarden Euro und für Luxuskreuzfahrten um 10 Prozent auf 6 Milliarden Euro.

Laut Bain wird Luxus immer mehr durch Erlebnisse definiert und nicht mehr nur durch Besitz. Die traditionellen Statussymbole verzeichnen dennoch ein starkes Wachstum. Für Privatjets und Yachten prognostiziert Bain einen Umsatz von 34 Milliarden Euro – 9 Prozent mehr als im Vorjahr.

Welche Märkte schwächeln

Der Luxusmarkt schwächelt vor allem in China und Europa, während im Nahen Osten die Experten auch für das laufende Jahr weiteres Wachstum erwarten.

Die Anzahl der Kunden ist jedoch deutlich rückläufig. Im Jahr 2022 hatte Bain eine Basis von 400 Millionen Menschen ermittelt, von denen etwa 60 Prozent aktiv einkauften. Aktuell sind es nur noch 340 Millionen Kunden, von denen 40 bis 45 Prozent aktiv einkaufen. Die Experten erwarten jedoch, dass die Konsumentenbasis in Zukunft wieder wachsen wird.

dpa