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Aktie von Snapchat-Firma schießt um ein Viertel hoch

Wenn es um die App Snapchat geht, ist die Wall Street oft entweder euphorisch oder in Untergangsstimmung. Diesmal gab es ein deutliches Umsatzplus – und die Firma ist plötzlich ein Viertel mehr wert.

Die Snap-Erlöse sind im vergangenen Quartal im Jahresvergleich um 21 Prozent gestiegen.
Foto: Richard Drew/AP/dpa

Der langjährige Umbau der Werbesysteme bei der Foto-App Snapchat zahlt sich endlich aus. Im letzten Quartal stieg der Umsatz des Betreibers Snap im Jahresvergleich um 21 Prozent auf knapp 1,19 Milliarden US-Dollar (1,11 Mrd Euro). Die Anleger reagieren positiv: Die Aktie stieg im nachbörslichen Handel am Donnerstag um ein Viertel. Vor drei Monaten war der Kurs nach der Enttäuschung über die vergangenen Quartalszahlen um mehr als 30 Prozent gefallen.

Snap hatte die Anleger einst an Zuwachsraten von mehr als 50 Prozent gewöhnt. Doch dann hörte das Wachstum auf, unter anderem wegen Apples Maßnahmen für mehr Privatsphäre auf dem iPhone. Entwickler wie Snap müssen Nutzer nun ausdrücklich um Erlaubnis fragen, wenn sie ihr Verhalten quer über verschiedene Apps und Dienste verfolgen wollen, um die Werbung zu personalisieren. Viele Nutzer lehnten dies ab – und das zerschlug zahlreiche Anzeigen-Modelle, unter anderem auch beim Facebook-Konzern Meta.

Snap-Chef Evan Spiegel befürwortete im Gegensatz zu Meta die Apple-Änderungen. Die Snapchat-Firma hatte jedoch lange Schwierigkeiten, neue effiziente Verfahren für Online-Werbung zu entwickeln und den Umsatz deutlich zu steigern.

Snap bleibt weiterhin in den roten Zahlen. Im letzten Quartal verzeichnete das Unternehmen einen Verlust von 305 Millionen Dollar (284 Millionen Euro) im Vergleich zu einem Verlust von 328,7 Millionen Dollar vor einem Jahr. Snap-CEO Spiegel hat bereits Maßnahmen ergriffen, um entgegenzuwirken.

Die Anzahl der täglich aktiven Nutzer stieg innerhalb von drei Monaten von 414 auf 422 Millionen. Snapchat wurde einst durch selbstzerstörende Bilder populär. Mittlerweile setzt der Dienst auch auf erweiterte Realität (AR, Augmented Reality), bei der digitale Objekte in reale Umgebungen integriert werden. Mit dieser Technologie können beispielsweise Modeunternehmen ihre Produkte virtuell bei Snapchat ausprobieren lassen.

Snap erwartet für das aktuelle Quartal einen Umsatz zwischen 1,225 und 1,255 Milliarden Dollar, was bereits am unteren Ende der Spanne die Schätzung der Analysten trifft.

dpa