Trotz der Zollkonflikte führen Staaten weltweit insgesamt weniger neue Handelshemmnisse ein, was einem Minus von 26,5 Prozent entspricht.
Rückgang von Handelshemmnissen weltweit trotz Zollkonflikten
Trotz der Zollkonflikte haben Staaten weltweit insgesamt weniger neue Handelshemmnisse eingeführt, wie die Allianz Trade nach Auswertung mitteilte. Zwischen Jahresbeginn und dem 9. Mai wurden global 1.042 Hemmnisse verhängt, teilte der Kreditversicherer mit Sitz in Deutschland in Hamburg mit. Dies entspricht einem Rückgang um 26,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Nicht nur Zölle, sondern auch Ausfuhrbeschränkungen und Subventionen gehören zu den Handelshemmnissen, wie die Volkswirtin Jasmin Gröschl von der Allianz-Tochter erklärte.
In den USA seien im vergangenen Jahr viele Subventionen unter dem Inflation Reduction Act – einem milliardenschweren Subventionsprogramm – vergeben worden. «Und das hat sozusagen diese allgemeinen protektionistischen Maßnahmen eben höher gehalten als in diesem Jahr», sagte Gröschl. Suventionen können ökonomisch als Handelshemmnisse wirken, wenn sie Preise und damit den freien Wettbewerb verschiedener Anbieter beeinflussen.
Die meisten Zölle entfallen auf die USA
Gröschl sprach von einem «gemischten Bild»: Die Zoll-Ankündigungen des US-Präsidenten Donald Trump trieben die öffentliche Debatte an. «Auf der anderen Seite sehen wir auch viele Maßnahmen, die im Moment deutlich weniger eingesetzt werden als die Zölle.»
Die Anzahl der weltweit verhängten Importzölle hat sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt: von 87 auf 166. Von den 166 Zöllen entfielen 95 auf die USA. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres führten die USA sechs Zölle ein.
Allianz Trade verwies auf den Global Trade Alert, eine Datenbank, die von der Schweizer Non-Profit-Organisation St. Gallen Endowment betrieben wird.