Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Amazon will mit hilfreicher KI zu Hause punkten

KI und Kameras: Amazons Sprachassistentin Alexa soll im Haus nützlicher werden. Damit das funktioniert, sollen Sicherheitskameras der hauseigenen Marke Ring die Augen der Software sein.

Amazons Sprachassistentin Alexa+ kann sich nach einem Ki-Umbau mit Nutzern unterhalten.
Foto: Andrej Sokolow/dpa

Eine KI, die daran erinnert, den Hund zu füttern und abends die Haustür abzuschließen – so stellt sich die Amazon die Zukunft seiner Sprachassistentin Alexa vor. Es gehe nicht einfach nur darum, Künstliche Intelligenz in Produkte zu packen, sagte Amazons Gerätechef Panos Panay am Rande der Vorstellung neuer vernetzter Lautsprecher und Kameras. «Wir wollen, dass sie nützlich ist.»

Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Software von Amazon Informationen über das Zuhause sammeln und auswerten. Eine wichtige Rolle sollen dabei die Sicherheitskameras der Amazon-Marke Ring übernehmen. Ein Beispiel dafür ist die Fütterung des Hundes: Die Erinnerung funktioniert, da eine Ring-Kamera auf den Napf gerichtet ist und erkennt, dass der Hund noch nicht gefüttert wurde.

Die Außenkameras von Ring könnten genauso in der Vision von Amazon erkennen, dass an einem Tag, an dem der Müll abgeholt wird, die Tonnen nicht an den Straßenrand gestellt wurden. In Verbindung mit anderen Geräten kann die Software jedoch auch andere Abweichungen von üblichen Verhaltensmustern erkennen – zum Beispiel, dass die Tür mit dem vernetzten Türschloss am Abend noch nicht verriegelt ist.

Kein Termin für Deutschland-Start

Amazon bringt die neue Version der Sprachassistenz-Software, die sich wie ein KI-Chatbot mit Nutzern unterhalten kann, unter dem Namen Alexa+ schrittweise in den USA auf den Markt. Ein Starttermin für Deutschland wurde bisher noch nicht genannt, aber Amazon betont, dass daran gearbeitet wird. Es ist bisher unklar, mit welchen Funktionen und Szenarien Alexa+ nach Europa kommen wird. Panay

In einer der neuen US-Funktionen will Amazon die Ring-Kameras nutzen, um entlaufene Haustiere in der Nachbarschaft zu finden. Das soll zunächst mit Hunden und im nächsten Schritt auch mit Katzen funktionieren. Wenn Haustiere bei Ring als entlaufen gemeldet werden, bekommen Nachbarn von ihren Kameras einen Hinweis, sobald sie im Blickfeld auftauchen. Die Nachbarn können dann mit den Besitzern der Haustiere Kontakt aufnehmen. Amazon nennt die Funktion «Search Party» (Suchtrupp).

Fokus aufs Zuhause

Alexa hat sich über Amazons Echo-Lautsprecher in mehr als einem Jahrzehnt in vielen Haushalten etabliert. Doch neue KI-Chatbots wie ChatGPT von OpenAI haben die Sprachassistentin in den Schatten gestellt. Der Konzern reagierte mit Alexa+, für das große Teile der Software komplett neu entwickelt wurden.

Der Konzern hat bisher einen starken Fokus auf das Zuhause gelegt. Amazon muss jedoch mit Alexa+ gegen Konkurrenten wie ChatGPT und Gemini von Google antreten. Vor allem der Internet-Konzern hat eine starke Ausgangsposition. Er verfügt über ähnliche Bausteine im Haushalt wie Lautsprecher, Kameras und eine Smarthome-Plattform – und kann gleichzeitig ein ständiger Begleiter der Nutzer mit den Telefonen des Betriebssystems Android sein.

Panay sagte, dass nicht klar sei, welche Geräte die Nutzer außerhalb der eigenen vier Wände nutzen werden. «Das Spiel ist noch nicht vorbei. Es hat kaum erst begonnen», sagte er. Er signalisierte, dass Alexa+ unter anderem in Autos Einzug halten solle.

dpa