Im Weihnachtsquartal macht Apple traditionell das größte Geschäft. Die neuen iPhones sorgten diesmal nicht für Zuwächse – doch das Interesse an KI stimmt den Konzern zuversichtlich.
Apple: KI hilft iPhone-Verkäufen
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Die neuen Funktionen mit Künstlicher Intelligenz kurbeln Apple zufolge die iPhone-Verkäufe an. In den Ländern, in denen «Apple Intelligence» bereits verfügbar sei, habe sich das neue iPhone 16 besser verkauft, sagte Konzernchef Tim Cook nach Vorlage frischer Quartalszahlen. Zugleich habe es einen Rekord bei der Zahl der Nutzer gegeben, die ihre bisherigen iPhones durch neue ersetzten.
Apple beendete das traditionell lukrative Weihnachtsquartal mit einem Rückgang im iPhone-Geschäft. Trotzdem führten Zuwächse bei Mac-Computern, iPads und im Dienstleistungsgeschäft zu einem Anstieg des Konzernumsatzes auf ein Rekordhoch. Apple-Kunden verwenden jetzt 2,35 Milliarden verschiedene Geräte des Unternehmens.
KI-Funktionen für Deutschland im April
Cooks Äußerungen zum Effekt von «Apple Intelligence» stimmten auch die Börse zuversichtlicher. Die Apple-Aktie drehte im nachbörslichen US-Handel aus dem Minus zu einem Plus von rund drei Prozent. Apple hatte die KI-Funktionen bisher nur in den USA, Kanada, Australien, Neuseeland, Südafrika und Großbritannien gestartet. Weitere Länder – darunter auch Deutschland – sollen im April folgen.
Zu den Funktionen von «Apple Intelligence» gehört unter anderem, dass die Software Zusammenfassungen von E-Mails oder Kurznachrichten erstellt und Texte verbessert. Nutzer können auch eigene Emoji mit Textvorgaben generieren und störende Objekte in Fotos entfernen. Google als Entwickler des rivalisierenden Smartphone-Systems Android und Hersteller wie Samsung bieten auch immer mehr KI-Funktionen in ihren Geräten an.
Macs und iPads stark
Das iPhone bleibt zwar das wichtigste Produkt, aber das letzte Quartal hat gezeigt, wie das Unternehmen von einem vielfältigen Angebot mit verschiedenen Gerätekategorien profitiert.
Die Einnahmen aus dem iPhone fielen von 69,7 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal auf nun 69,14 Milliarden Dollar. Die Analysten hatten durchschnittlich mit etwa 71 Milliarden Dollar gerechnet.
Das Geschäft mit Mac lief hingegen viel besser als von der Wall Street erwartet. Der Umsatz stieg von 7,8 auf 8,99 Milliarden Dollar. Analysten hatten lediglich knapp acht Milliarden Dollar erwartet. Auch beim iPad gab es einen deutlichen Zuwachs von sieben auf gut acht Milliarden Dollar. Das Dienstleistungsgeschäft mit Erlösen unter anderem aus dem App-Store und Apples Abo-Angeboten wuchs von 23,1 Milliarden Dollar vor einem Jahr auf 26,34 Milliarden Dollar.
Der Gesamtumsatz des Konzerns stieg um vier Prozent auf den Rekordwert von 124,3 Milliarden Dollar. Der Quartalsgewinn von Apple erhöhte sich um sieben Prozent auf 36,3 Milliarden US-Dollar (34,8 Mrd Euro).
Fragen rund um China-Geschäft
Ein Grund für den anfänglichen Rückgang des Aktienkurses könnte neben dem iPhone-Rückgang auch die Schwäche des Geschäfts in China gewesen sein. Der Umsatz in dieser Region fiel um elf Prozent auf 18,5 Milliarden Dollar und lag unter den Erwartungen der Analysten. Apple steht in diesem riesigen Markt vor stärkerer Konkurrenz durch chinesische Smartphone-Anbieter. Cook sagte jedoch in einer Telefonkonferenz mit Analysten, dass Apple auch auf Rückenwind von Konjunkturmaßnahmen in China hofft.